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Start frei auf der Nordschleife

Bei der Jubiläumsausgabe des Langstrecken-Klassikers durch die grüne Hölle konnten nicht nur die österreichischen Piloten bei der ersten und zweiten – von drei Qualifying-Sessions – sich in Szene setzen.

Bernhard Schoke

Drei Wochen zuvor waren bei den beiden Qualifikations-Rennen – Insidern zufolge – noch viele der teilnehmenden Teams „mit gebremsten Schaum“ unterwegs. Hintergrund dafür bildet BoP – die Balance of Performance – mit der die Verantwortlichen mögliche „Überflieger“, die das Feld ganz deutlich hinter sich lassen, wieder eingebremst. Möglich gemacht wird dies in der Regel durch die Begrenzung der Luftmenge, die dem Motor zwecks Verbrennung und Kraftentfaltung effektiv zur Verfügung steht.

Und damit nicht der eigene Bolide davon betroffen wird, taktieren die Teams bei den Rundenzeiten. Aber auch hier schauen die „Macher der Organisation, sprich des Regelwerks“ ganz genau hin. Wenn plötzlich eine der gefahrenen Sektorenzeiten deutlich von den vorherigen abweicht, wären das Indizien beispielsweise zu recherchieren, ob dies durch langsamere Fahrzeuge, die nicht direkt überholt werden konnten, hervorgerufen worden ist. Insbesondere dann, wenn Schwesterfahrzeug der gleiche Marke oder weitere Boliden derselben Klasse kurz zuvor oder danach in diesem Bereich erheblich besser waren.

Damit die in den Rennen zuvor erarbeiteten Ergebnisse, sprich Einstellungen und Daten, nicht gefährdet werden, sind die Top-Teams dazu übergegangen, in ihren Vorbereitungen auf das Prestige-trächtige Rennen des Jahres erst ganz zum Schluss „die Hosen runter zu lassen“. Und diese Runde wird ganz genau geplant. Im Fokus: Wo sind auf der Strecke welche Fahrzeuge, vor allem jene aus den kleineren Klassen, um an denen so perfekt wie möglich vorbeizukommen. Allen Projektionen und Erwartungen zum Trotz bleiben vor allem zwei quasi „unbekannte“ Faktoren übrig: Die möglichen Fehler der anderen Piloten auf der mehr als 25 Kilometer langen Strecke und die Technik der Boliden. Ein Ausrutscher neben die Strecke bringt häufig dann Sand, Steine oder Gras auf die Piste, die berücksichtigt werden müssen. Oder die ebenso am Limit arbeitende Technik an einem der mehr als 130 startenden Rennern kollabiert – langsam oder schlagartig – und „sorgt“ so für schwierige Streckenverhältnisse.

Kurz gesagt: Die im Fokus stehende schnellste Runde der Renner ist nicht bis in letzte Detail planbar, die beiden genannten Faktoren bleiben relevant und sorgen so für die Spannung, die das Rennen zweimal rund um die Uhr eigentlich ja ausmacht.

In der ersten Session am Donnerstag-Nachmittag konnte sich der BMW mit der Startnummer 98 im Rowe-Design in einer Bestzeit von 8:14,771 min für die 25,3 Kilometer lange Strecke durchsetzen. Eine Zeit, die auch im Nacht-Qualifying nicht mehr unterboten werden konnte. Mit 8:15,936 Min. kam ein weiterer BMW zwar nah ran, aber eben doch nicht mehr vorbei. Für die Münchener war es ein optimaler Auftakt in die Jubiläumswoche zum ebenfalls 50-jährigen Bestehen der BMW M GmbH.

Jeweils knapp hinter die weiß-blauen Doppelspitze reihte sich der Mercedes-AMG (Startnummer 12) als Dritter ein. Position 4 ging an Audi (Startnr. 22) gefolgt von einem weiteren BMW. Porsche und Aston Martin folgten auf den weiteren Plätzen. Insgesamt deutete sich an, dass es erneut zu einem 24 Stunden Sprint kommen wird. Denn: Die ersten 14 Boliden rangierten alle innerhalb von 5 Sekunden.

Die österreichischen Piloten konnten sich bisher in der Gesamtwertung noch nicht so in Szene setzen wie in den Vorjahren. Lediglich in den einzelnen ausgefahrenen Klassen gab es Lichtblicke durch die KTM X-Bow-Renner.

Im Verlauf des Freitags folgt am Nachmittag das 3. Qualifying bevor es am Abend im Top Qualifying – einem Einzelzeitfahren – um die besten Startpositionen und die Prestige-trächtige Pole Position geht.

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