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Elektroautos mit Wechselakku: Wo das Problem liegt Wechselakkus würde Elektroautos schlagartig ihres größten Nachteils entledigen
Electric GT Championship

Elektroautos mit Wechselakku: Wo das Problem liegt

Opel-Rennlegende Volker Strycek erklärt, warum das Thema Wechselakku bei Autos noch nicht wirklich Fahrt aufgenommen hat

Es ist die große Hoffnung für den endgültigen Durchbruch der Elektromobilität: Autos, bei denen der Akku einfach ausgetauscht werden kann, wenn er leer ist. Das "Nachtanken" würde bei einem genormten System noch schneller gehen als das Nachtanken bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Der Motorsport würde sich für die Entwicklung solcher Systeme sehr eignen. Allerdings ist das bisher graue Theorie und in der Praxis so kaum umsetzbar. Volker Strycek, Leiter Technik in der VLN, dem Veranstalter der in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS), erklärt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com', wie groß die Hürden sind.

"So ein Akku ist nicht nur ins Auto gesteckt. Er ist ein fester Bestandteil der gesamten Konstruktion. Das ist allein schon aus Crash-Gründen notwendig." Der DTM-Meister von 1984 weiß, wovon er spricht. Schließlich hat er gemeinsam mit Opel den E-Corsa für den Rallyesport entwickelt.

Die Crash-Struktur ist nicht das einzige Hindernis: "Wir arbeiten mit Hochvolt-Technik. Und da gehört weit mehr dazu als anzuhalten, den Stecker abzuziehen und eine Batterie zu tauschen. Das muss alles dabei bedacht werden." Das Motto "Schublade auf, Akku raus, Akku rein, Schublade zu" ist also bei weitem nicht so einfach umsetzbar.

Es gäbe eine Methode, mit der im Motorsport Wechselakku-Technologie erprobt werden könnte: Wenn Elektrofahrzeuge auf einer Einheitsbasis entwickelt werden würden. Das wäre aber nicht mehr die Aufgabe der VLN, die beim Reglement auf Serienwagen beschränkt ist (die Regularien für die Rennfahrzeuge macht der ADAC Nordrhein).

Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass bei der rasanten Entwicklung auf dem Batteriesektor eines Tages Wechselakkus zum Einsatz kommen. Das ist jedoch - zumindest in Europa - Zukunftsmusik.

Hierbei handelt es sich um den Ausschnitt aus einem langen Interview mit Volker Strycek, das in voller Länge demnächst auf 'Motorsport-Total.com' zu lesen ist. Aktuell ist er federführend bei der Implementierung von Elektro- und Hybridantrieben in der Nürburgring-Langstrecken-Serie. In deren Dachorganisation VLN ist er technischer Leiter. Außerdem lehrt er an der Technischen Universität Berlin im Bereich Fahrzeugtechnik.

Motorsport-Total.com

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