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Österreichisches Wochenende

Die Piloten und Teams aus der Alpenrepublik bestimmten das Geschehen auf der Sprintstrecke des Nürburgrings. Im Samstagsrennen waren alle Plätze rot-weiß-rot: Der Italo-Wiener Mirko Bortolotti gewann vor Lucas Auer (Kufstein) und dem Linzer Thomas Preining.

Bernhard Schoke

Und die Erfolge setzten sich am Sonntag fort. In der Regenschlacht hatte das Grasser Team mit Maximilian Paul am Steuer die Nase des Lamborghini am Ende vorn. Und Lucas Auer stand neben dem Würzburger Laurin Heinrich zum zweiten Mal auf dem Podium.
Zuvor hatte die SRO, zuständig für die BoP-Einstufungen in der DTM, die Rennstrecken in vier verschiedene Kategorien eingeteilt und für jede Streckenkategorie eine eigene BoP definiert. So sollen die fahrzeugspezifischen Unterschiede auf den verschiedenen Rennstrecken weitgehend eliminiert werden. Der Sprintstrecke des Eifel-Kurs wurde dabei in die D-Kategorie gruppiert. Damit gehört sie in die langsamsten Kategorie, die aber den höchsten Abtrieb erfordert, eingestuft. Hintergrund:
Die SRO (Stéphane Ratel Organisation) kümmert sich seit dem Neustart der DTM um die Einstufungen in der DTM, weil der ADAC bereits seit vielen Jahren mit der Organisation des Franzosen zusammenarbeitet. 2021 und 2022 kümmerte sich AVL um die DTM-Einstufung. Diese zogen viel Kritik von Teilnehmern und Fans auf sich.
Konkret:
Minus 5 kg für den Audi R8 LMS GT3. Mindestgewicht jetzt 1.295 Kilogramm.
Minus 5 kg auch für den BMW M4 GT3. Mindestgewicht nunmehr 1.315 Kilogramm.
Minus 10 kg für den Ferrari 296 GT3. Mindestgewicht jetzt 1.285 Kilogramm und der maximale Ladedruck des Motors steigt um 25 mbar auf 2.425 mbar.
Minus 15 kg für den BMW M4 GT3 und den Mercedes AMG GT3
Plus 5 kg dagegen für den Lambo Hurácan GT3 und den Porsche 911 GT3 R
Und für das Sonntagsrennen durfte der Ferrari 296 GT3 weitere zehn Kilogramm ausladen und nunmehr völlig ohne Zusatzgewicht mit Mindestgewicht von 1.275 Kilogramm startet. Nochmals angepasst auch der maximale Ladedruck, der jetzt 2.525 mbar betragen darf.
Ausladen durften auch die Porsche 911 GT3 R: Fünf Kilogramm, sodass das Mindestgewicht jetzt 1.305 Kilogramm aufweisen muss. I
m Ergebnis brachten diese Anpassungen, dass nach den beiden Rennen in der Eifel sich die vorherige Serie mit den jeweils unterschiedlichen Gewinnern in allen acht Saisonläufen fortsetzte.
Siebter Saisonsieger (Samstagsrennen) wurde Mirko Bortolotti. Für den Wiener, der mit italienischer Lizenz startet war es in seinem Lamborghini Huracán GT3 Evo2 der erste DTM-Sieg. Er war von der Pole-Position ins Rennen gegangen und hatte in einem ausgesprochen ereignisreichen Lauf mit einsetzendem Regen bis zum Schluss seine Nerven im Griff.
Mit knapp 1,2 Sekunden Vorsprung sah er als erster nach 39 Runden die schwarz-Weiß-karierte Zielflagge. Danach berichtete er:
„Ich habe lange auf diesen Moment gewartet. Bislang ist es für mich als Schnellster in den Trainings am Freitag, Pole und jetzt dem Renn-Sieg einfach perfekt. Wichtig war, dass ich auf den Slick-Reifen während des kurzen Regenschauers keinen Fehler gemacht habe. Dadurch konnte ich meinen Vorsprung halten”.
Lucas Auer zeigte auf Platz zwei eine taktische wie fahrerisch starke Leistung –von Platz acht gestartet war er nach dem Boxenstopp und einer Safety-Car-Phase Vierter und schob sich nach dem Re-Start gleich an zwei Kollegen in der Kurve 1 vorbei. Und Thomas Preining komplettierte im Porsche 911 GT3 R als Dritter das rot-weiß-rote Podium.
Der Schweizer Ricardo Feller kam auf den undankbaren vierten Platz. Der Brite Jack Aitken (GB) komplettierte im Ferrari 296 GT3 die Top Fünf. Bester BMW-Pilot war Marco Wittmann (Fürth) wurde – von Rang 10 ins Rennen gegangen Sechster. Markenkollege Sheldon van der Linde (Südafrika) konnte sich als Siebter um acht Positionen verbessern. „Überhol-König des Tages“ war aber sein Bruder Kelvin van der Linde:
Er pflügte quasi nach einer Kollision in der ersten Runde vom letzten Platz kommend mit spektakulären Überholmanövern durch das Feld und wurde mit Position acht belohnt. Der Schweizer Patric Niederhauser in einem weiteren Audi R8 LMS GT3 Evo2 wurde Neunter und der Niederländer Thierry Vermeulen komplettierte als bester Ferrari-Fahrer die Top-Ten, in der sich damit Fahrer aus sechs beziehungsweise sieben Nationen – wenn man Bortolotti als Italiener einstuft – platzierten.
Das Sonntagsrennen endete mit einem Sieg des Knittelfelder Grasser Teams. Am Steuer des „Lambo“. Es gewann Maximilian Paul, der erst vor dem Wochenende zum Grasser Team kam und Mick Wishofer ersetzte. Auch Mirko Bortolotti musste zusehen:
Nach erheblichen technischen Problemen im Qualifying am frühen Sonntagmorgen konnte er gar nicht starten.
Das Rennen selbst begann bei ungemütlichen äußeren Bedingungen im Nieselregen. Und so kam es wie es Insider prophezeit hatten: In der ersten Kurve unterhalb der markanten Mercedes Tribüne waren sich Dennis Olsen und Kelvin van der Linde nicht einig. Resultat: Dreher von van der Linde und das Aus für Olsen. Dann begann es immer stärker zu regnen und das Feld – bis auf Marco Wittmann und van der Linde – auf profillosen Slicks unterwegs – konnte zeigen, wie sie die Boliden bei diesen Wetterbedingungen im Griff haben.
Abgesehen von einigen Drehern, wie dem von Arjun Maini, war bis zu den obligatorischen Boxenstopps weniger „Action“ zu beobachten als von vielen prognostiziert.
Danach, inzwischen im strömenden Regen, funkte Luggi Auer an sein Team „Aquaplaning im Bereich des Hatzenbachbogens“.
Und nach rund 40 Minuten Renndauer rutschte Alessio Deledda – ausgesprochen Zuschauer-freundlich wie bereits am Samstag ins Kiesbett der ersten Kurve , womit er eine Full Course Yellow-Phase auslöste. Und damit nicht genug:
Rund drei Minuten vor Rennende nahm Maini in der sogenannten Kurzanbindung „Kontakt mit den Reifenstapeln und Leitplanken auf“, sodass das Safety Car bis zur kurz vor die Ziellinie das Rennen anführte, ohne das es aber wieder freigegeben wurde. Was gab es noch zu berichten:
Thomas Preining punktete als Fünfter erneut hoch und ist damit in der Fahrerwertung inoffizieller Halbzeitmeister.
In zwei Wochen beginnt dann auf dem Lausitzring mit den Rennen neun und zehn bereits die zweite Saisonhälfte.

Ergebnis - Top 10 – des Sonntag-Rennens:
01. Maximilian Paul - Grasser Racing Team - Lamborghini Hurácan GT3
02. Laurin Heinrich - Team75 Motorsport - Porsche 911 GT3 R
03. Lucas Auer - Mercedes-AMG Team WINWARD - Mercedes-AMG GT3
04. Maro Engel - Mercedes-AMG Team Mann-Filter - Mercedes-AMG GT3
05. Thomas Preining - Manthey EMA - Porsche 911 GT3 R
06. Ricardo Feller - ABT Sportsline - Audi R8 LMS GT3
07. Luca Engstler - LIQUI MOLY Team Engstler - Audi R8 LMS GT3
08. Thierry Vermeulen - Emil Frey Racing - Ferrari 296 GT3
09. David Schumacher - Mercedes-AMG Team WINWARD - Mercedes-AMG GT3
10. Franck Perera - SSR Performance - Lamborghini Hurácan GT3


DTM Fahrer-Wertung zur Saison-Halbzeit
01. Thomas Preining 117 Punkte
02. Sheldon van der Linde 89
03. Mirko Bortolotti 88
04. Ricardo Feller 88
05. Maro Engel 78
06. Lucas Auer 70
07. Franck Perera 66
08. Dennis Olsen 63
09. René Rast 54
10. Laurin Heinrich 51
11. Tim Heinemann 48
12. Marco Wittmann 47
13. Kelvin van der Linde 43
14. Christian Engelhart 36
15. Ayhancan Guven 32

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