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DTM Sachsenring: Rennen 1 HRT-Mercedes-Pilot Luca Stolz setzt sich gegen Thomas Preining durch
Alexander Trienitz

DTM-Rennen Sachsenring 1: Stolz siegt vor Preining, Pech für Bortolotti

Luca Stolz sorgt beim Sachsenring-Comeback für einen klaren Mercedes-AMG-Sieg, Thomas Preining knöpft Mirko Bortolotti wieder die DTM-Führung ab

Während Max Verstappen die Formel 1 mit zehn Siegen in Folge zu Tode dominiert, geht die Abwechslung in der DTM weiter. Luca Stolz (HRT-Mercedes) gewinnt das Samstagsrennen auf dem Sachsenring (dem ersten DTM-Rennen seit 2002) und ist damit bereits der zehnte Sieger im elften Saisonrennen 2023.

Dahinter macht Porsche-Pilot Thomas Preining (Manthey) einen guten Schritt in Richtung Meisterschaft und luchst Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) die Führung in selbiger ab, weil der Italiener einen völlig verkorksten Boxenstopp hat und die Zielflagge am Ende nur als Neunter sieht.

Für Stolz war der Erfolg am Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal im Grunde ein Start-Ziel-Sieg - und das, obwohl er nach dem dritten Platz beim zweiten Lausitzring-Rennen mit fünf Kilogramm Zusatzgewicht an Bord unterwegs war. "Das Team hat eine richtige Rakete gebaut", jubelt er bei ran nach der Zieldurchfahrt.

"Es hat einfach super viel Spaß gemacht. Am Anfang konnte ich super schnell wegfahren und am Ende kamen die Porsche dann doch wieder zurück", sagt er.

Stolz hatte nach dem Start die Führung vor Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche) behauptet und sich in den ersten Runden einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Dieser wurde allerdings durch das Safety-Car wieder eingeschrumpf, das aufgrund von Trümmerteilen auf der Strecke herausgeholt wurde.

Die Teile stammten von Maro Engel (Landgraf-Mercedes), der am Start mit Abt-Pilot Ricardo Feller aneinandergeraten und in den Kies gefahren war - wenig später stellte der Deutsche seinen Boliden in der Box ab.

Früher Stopp goldrichtig

Doch auch nach der Safety-Car-Phase schien der Sieg von Stolz nie gefährdet zu sein. Der Mercedes-Pilot nutzte den frühestmöglichen Zeitpunkt zum Boxenstopp aus und lag auch nach den Stopps der Konkurrenten in Front.

"Wir wussten einfach, dass das neue Rad hier unglaublich gut funktioniert", erklärt er bei ran die Entscheidung zum frühen Boxenstopp. "Tendenziell hat man Angst, dass die anderen schneller sind, wenn wir später kommen."

Aber auch die Konkurrenz kam relativ früh zum Reifenwechsel an die Box: Auch Preining, Feller, Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) und Lucas Auer (Winward-Mercedes) kamen sofort zum Stopp, eine Runde später auch Güven und Sheldon van der Linde (Schubert-BMW).

Großer Profiteur war dabei Preining, der durch den früheren Boxenstopp die zweite Position von Güven übernehmen konnte. Größter Verlierer der Boxenstopp-Serie war Meisterschaftsleader Bortolotti, der vor dem Öffnen des Boxenstopp-Fensters auf Rang vier lag.

Bortolotti: ABS-Probleme und Strafe

Bortolotti kam erst drei Runden nach Stolz an die Box, verbremste sich aber direkt bei der Boxenausfahrt mit blockierenden Rädern und büßte anschließend ein paar Positionen ein. Das lag an einem Problem mit dem ABS. "Ich musste einen Power-Cycle machen, wieder mitten auf der Gerade, dann verlierst du nochmal Plätze", ärgert er sich.

Doch es sollte noch schlimmer kommen: Denn weil sich seine Hinterräder drehten, als er beim Boxenstopp aufgebockt war, wurde ihm noch eine Penalty-Lap-Strafe zugesprochen, durch die er unter anderem eine weitere Position an Rene Rast (Schubert-BMW) verlor.

"Wenn das Auto in der Luft ist und die Räder drehen durch, ist das für den Mechaniker am Rad blöd und deswegen steht es auch im Reglement", hadert er. "Und es ist mit Sicherheit keine Absicht, natürlich es kann passieren, aber es soll nicht passieren."

Am Ende sah er die Zielflagge als Neunter: "Es ist natürlich nicht toll mit dem neunten Platz, aber es hätte viel schlimmer sein können", so Bortolotti, der in der Meisterschaft jetzt sechs Punkte hinter Preining liegt, der seinen zweiten Platz in der zweiten Rennhälfte recht entspannt nach Hause bringen konnte und knapp 2,7 Sekunden hinter dem souveränen Stolz ins Ziel kam.

Platz drei ging an Güven, der damit sein erstes Podest in der DTM-Saison 2023 holen konnte. Vierter wurde der Gesamtdritte Ricardo Feller, obwohl er in der ersten Runde die Berührung mit Maro Engel hatte. Damit hält der Schweizer Anschluss an die Spitzenpiloten in der Meisterschaft.

Kleiner Zwist unter Brüdern

Dahinter landeten die beiden van-der-Linde-Brüder auf Position fünf und sechs, wobei der in der Meisterschaft besser platzierte Sheldon hinter seinem Bruder Kelvin ins Ziel kam.

"Absolut nicht", sagt Sheldon van der Linde auf die Frage, ob der sechste Platz genügt. "Wir waren einfach nicht stark genug auf dem Sachsenring. Das haben wir auch ein bisschen erwartet, ganz ehrlich, aber so weit hinten habe ich nicht erwartet."

Am Start war es zudem zwischen den beiden Brüdern ein wenig zu eng geworden. "Ich war innen, und Kelvin hat mich leider nicht gesehen, dann war ich halt auf dem Gras", schildert Sheldon van der Linde. "Ich habe gehofft, dass er nicht mehr einlenkt, weil ich ihn sonst auf jeden Fall gedreht hätte. Also, das war schon knapp."

"Ich dachte, ich war schon vor ihm", entgegnet sein Bruder, "aber anscheinend war er neben mir, also da muss ich mich bei ihm ein bisschen entschuldigen." Doch der hat die Sache längst abgehakt: "Für mich war es nicht so schlimm. Das kann auch passieren", sagt er. "Es ist nicht immer so einfach zu sehen, wer neben dir ist."

Preining übernimmt Führung in der Gesamtwertung

Hinter den beiden Brüdern belegten Dennis Olsen (7./Manthey-Porsche), Rast (8.), Bortolotti (9.) und Vermeulen (10.) die weiteren Plätze in den Top 10, Punkte gab es zudem für Franck Perera (11./SSR-Lamborghini), Laurin Heinrich (12./Team75-Porsche), Arjun Maini (13./HRT-Mercedes), Jusuf Owega (14./BWT-Mercedes) und Marvin Dienst (15./Toksport-Porsche).

David Schumacher (Winward-Mercedes) als 17. und Marco Wittmann (Project-1-BMW) als 18. blieben ohne Punkte und lieferten sich in der Schlussphase ein heißes Duell, bei dem noch eine Untersuchung gegen Schumacher wegen "moving under braking" eingeleitet wurde.

Patrick Niederhauser, Lucas Auer, Clemens Schmid, Maro Engel, Mattia Drudi und Jack Aitken sahen die Zielflagge nicht. Aitken lag nach dem Start auf Position vier, fuhr aber zeitnah mit einer beschädigten Front an die Box.

In der Gesamtwertung hat Preining mit 151 Punkten die Führung von Bortolotti (145) übernommen. Feller (132) und Sheldon van der Linde (113) halten noch einigermaßen Anschluss, für alle anderen wird es bei noch fünf ausstehenden Saisonrennen schwer, noch im Kampf um die Spitze einzugreifen.

Das zweite Rennen am Sachsenring startet am morgigen Sonntag erneut um 13:30 Uhr.

Motorsport-Total.com

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