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Kubica nach LMP2-Meisterschaftssieg Robert Kubica sieht den WEC-LMP2-Titel als Wiedergutmachung für das verlorene Le-Mans-Rennen an
Motorsport Images

Kubica nach LMP2-Meisterschaftssieg: Genugtuung nach Le-Mans-Desaster

Robert Kubica hat in der WEC-Saison 2023 den LMP2-Titel geholt - Nach dem Drama in Le Mans war es für den Polen ein wichtiger Meilenstein

Robert Kubica hat gemeinsam mit seinen Teamkollegen Louis Deletraz und Rui Andrade den LMP2-Titel der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2023 gewonnen. Nach der dramatischen Niederlage bei den 24h von Le Mans im Jahr 2021 hat der Gesamtsieg dem WRT-Piloten wieder ein "Lächeln" auf die Lippen gezaubert.

Das WRT-Trio Kubica, Deletraz und Andrade krönte sich mit dem Sieg beim Finale in Bahrain am Samstag zum letzten LMP2-Champion der WEC und schlug die Inter-Europol-Fahrer Albert Costa, Fabio Scherer und Jakub Smiechowski. 59 Punkte machten in der Endabrechnung letztlich den Unterschied.

Laut Kubica war sein WEC-Titelerfolg eine gute Wiedergutmachung für sein knappes Scheitern in Le Mans 2021 ist, als ein Defekt des Drosselklappensensors in der letzten Runde ihm und WRT den Sieg bei seinem ersten Besuch an der Sarthe verwehrte. Seitdem hat der Pole zwei zweite Plätze beim französischen Langstreckenklassiker eingefahren, aber ein Sieg bleibt ihm verwehrt.

Le Mans noch immer im Kopf des Polen

"Um ehrlich zu sein, habe ich in meinem Leben nicht viele Meisterschaften gewonnen", sagt Kubica gegenüber Motorsport.com. "Ja, ein paar, aber jede Saison, jede Meisterschaft ist anders. Diese fühlt sich besonders an." Dem Sieg in Le Mans trauert der ehemalige Formel-1-Pilot doch heute noch hinterher: "Das zweite Jahr in Folge auf Platz zwei zu landen und 2021 den Sieg in der letzten Runde zu verlieren, war sehr schade."

"Aber trotzdem bringt diese Weltmeisterschaft ein Lächeln zurück. Ich denke, wir hätten nicht besser abschneiden können", so 38-Jährige. Die WRT-Crew mit der Startnummer 41 war so konstant, dass sie bis auf ein Rennen alle Läufe des Jahres auf dem Podium beendete, und ihr erster Platz bei den 8h von Bahrain war ihr dritter Sieg bei sieben Events.

Kubica lobt WRT für eine starke Saison und sagt, sein Titelgewinn zeige, dass er im Langstreckensport konkurrenzfähig sein könne. Nach einer erfolglosen Rückkehr in die Formel 1 im Jahr 2019 war der Pole in die Langstreckenszene gewechselt, um dort seiner Karriere mit einem neuen Funken neu zu entzünden.

Mit 38 Jahren noch immer in Topform

Der Veteran gewann bereits im Jahr 2021, ebenfalls mit WRT, den Titel in der European-Le-Mans-Series (ELMS), doch sein WEC-LMP2-Gesamtsieg ist sein erster Weltmeistertitel seit er 2013. Damals gewann Kubica in der WRC2-Klasse der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in einem Citroen.

"Das ist natürlich eine großartige Leistung", sagt er. "Immer wenn man ein neues Kapitel beginnt, und das war bei mir so, als ich zum Langstreckensport kam, zuerst in der ELMS und dann in der WEC, ist das Ziel immer, Leistung zu bringen."

"Ich bin 38 Jahre alt, aber ich weiß, dass ich konkurrenzfähig sein kann", so Kubica weiter. "Ich weiß, was ich getan werden muss, um Leistung zu bringen, und dieses Jahr war der Beweis, dass wir zusammen mit meinen Teamkollegen bei WRT alle Zutaten haben, um Top-Leistung zu bringen."

WRT mit starker Saison 2023

"Ich denke, wir haben einen sehr guten Job gemacht, sechs Podiumsplätze in Folge in sieben Rennen geholt und sehr konstant abgeliefert", so Kubica weiter. "Wir hatten bessere und schlechtere Tage, aber wir haben nie aufgegeben und das unterstreicht die Qualität der Arbeit, die wir geleistet haben."

Kubica, Deletraz und Andrade schafften es, das Rennen in Bahrain mit einem Boxenstopp weniger zu absolvieren als die meisten ihrer Konkurrenten. Dadurch konnten sie sich nach einem enttäuschenden Qualifying, das sie auf Platz zehn der LMP2-Klasse zurückwarf, nach vorne arbeiten.

Der 38-Jährige verriet, dass WRT sich schon früh auf die Strategie festgelegt hatte, sodass er seinen Benzin- und Reifenverbrauch managen musste. "Ich zugeben, dass wir kein reibungsloses Freies Training hatten, aber wir haben das Blatt gewendet", erklärt er.

Strategie hat den Unterschied gemacht

"Als wir im Rennen sahen, dass das Handling des Autos so war, wie wir es erwartet hatten, wussten wir, dass wir eine gute Pace gehen können", so die Analyse des Rennens. "Wir sind mit einer anderen Strategie ins Rennen gegangen als die anderen. Wir haben uns auf das Auto eingestellt und das hat sich ausgezahlt."

"Ehrlich gesagt war ich ein bisschen überrascht, dass zu Beginn des Rennens nicht viele Teams [unsere Strategie] verwendet haben", sagt Kubica. "Jota ist auf unsere Strategie umgestiegen, aber alle anderen haben sie irgendwie ignoriert."

"Ich bin überrascht, denn in Bahrain geht es immer ums Managen und das war die perfekte Kombination aus Geschwindigkeit, Managen und Spritsparen", fasst Kubica das WEC-Finale zusammen. "Es hat also alles geklappt und wir haben einen weiteren Sieg errungen, den dritten Sieg, den zweiten in Folge, großartig."

Motorsport-Total.com

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