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Perfekte Vorbereitung auf den Langstrecken-Klassiker

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.

Bernhard Schoke

Lediglich die BMW konnten über die Distanz den Zuffenhausener Boliden folgen während die Audi in der Anfangsphase den Speed an der Spitze des Feldes mitgehen konnten. Die Mercedes AMG sowie Vorjahres-Sieger Ferrari hatten zu wenig Dampf und zu viel Gewicht, wie die Piloten „hinter vorgehaltener Hand“ berichteten.

Immer wieder BoP!

Hintergrund ist die Einstufung der GT3-Boliden durch die sogenannte Balance of Performance, die eigentlich spezifische Unterschiede der einzelnen Fahrzeug-Konzepte egalisieren soll. „Da muss nachgebessert werden – darin waren sich die betreffenden Teamchefs und Fahrer sehr einig.
Große Sieger beim ersten Prologrennen waren unter diesen Vorzeichen die GT3 aus Weissach.

Der eigentliche Zieleinlauf nach 27 Runden:
Tim Heinemann und Sven Müller im Falken-Porsche mit der 44 vor ihren Teamkollegen Julien Andlauer und Klaus Bachler in der #33 sowie Ayhancan Güven und Thomas Preining im Manthey-„Grello“ (#911). Dieses Ergebnis hielt aber nur bis nach der Siegerehrung. Wegen Überholens unter gelber Flagge bekam die 33 exakt 32 Strafsekunden aufgebrummt, sodass ein Platz-Tausch mit dem Manthey-Porsche nachträglich stattfand.
Und auch an Tag 2 – Sonntag – war die Nase der 44 vorn – diesmal 1,793 Sekunden vor dem Rowe-BMW M4 GT3. Als Dritter war erneut der Manthey-Porsche auf dem Podium.

Lotteriespiel Reifenwahl

„So kann es gerne weitergehen – gäbe es darauf ein Abo, würde ich es sofort buchen“, kommentierte Lokalmatador Nico Menzel im Falken-Porsche #44 nach dem Zieleinlauf. Er hatte beim Sonntagsrennen der 24h-Qualifiers seinen zweiten Sieg auf der Nordschleife gefeiert und zuvor bereits den Saisonauftakt gewonnen. Und Martin Ragginger resümierte zusammenfassend: „Ich freue mich, dass ich mit Nico den Sieg für Falken einfahren konnte. Das Wochenende lief sehr gut für uns. Wirklich jeder im Team hat einen Top-Job gemacht, und für mich hat es endlich geklappt,“ berichtete der Salzburger auf Nachfrage.

Klaus Bachler meinte: „Wir haben unterschiedliche Strategien gewählt. Wir sind mit einem Medium-Reifen gestartet. Dafür war es vielleicht etwas zu kühl. Wir wussten das auch. Es war ein Lotteriespiel. Ich habe die Reifen in der Einführungsrunde aber nicht auf Temperatur bekommen. Somit konnte ich meine Position nicht verteidigen. Nach dem Start war ich dann Dritter und bin lange auf der Position geblieben, übermittelte der Unzmarker.

„Solange man nicht ganz oben steht, kann es natürlich immer noch besser gehen – aber prinzipiell bin ich persönlich zufrieden mit unserer Performance“, fasste Ex-DTM-Champion Marco Wittmann, der sich den GT3 am Wochenende mit Maxime Martin und Raffaele Marciello geteilt hatte, sein Rennwochenende zusammen. „Nachdem wir gestern einen kleinen Unfall hatten und das Rennen nicht beenden konnten, lief es heute gut. Auf Porsche fehlt uns aber noch das entscheidende Quäntchen, und ich hoffe, dass wir das bis zu den 24h noch wettmachen können. Ich kann es kaum erwarten.“

Was gab es sonst noch zu berichten?

Dieser Bericht wäre fast einem „fetten“ Steinschlag zum Opfer gefallen. Auf dem Weg zum Nürburgring ging die Frontscheibe des Büromobils auf Fiat Ducato-Basis zu Bruch. Dank der spontanen Hilfe von CarGo24 AutoGlas in Essen ließ sich das Problem mit Hilfe der engagierten Spezialisten ruckzuck beheben.

Nicht zu beheben war dagegen selbst für die erfahrenen Rennmechaniker des Falken Teams der Porsche 911 mit der Nr.33. Nach einer Berührung mit #10 im Bereich Steilstrecke. Rund 15 Minuten vor Rennende war aufgrund einer gebrochenen Spurstange Schluss.
Noch früher musste der SP-X-KTM das Rennen beenden. Die Rennleitung disqualifizierte den spektakulären Renner per schwarzer Flagge wegen wiederholter Überschreitung der maximalen Lautstärke.
In Summe aber nichts, dass sich nicht bis zum verlängerten Fronleichnams-Wochenende, wenn das Rennen zweimal rund um die Uhr stattfindet, für Teams, Fahrer und Verantwortliche lösen ließe.

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