
Alonso vor Heimspiel | 29.05.2025
Alonso vor Heimspiel: Rücktritt wird "in naher Zukunft" ein Thema werden
Fernando Alonso freut sich auf das spanische Publikum: Wie oft ihn das allerdings noch zu sehen bekommt, lässt er offen - für seine Zukunft "gibt es keine Garantie"
Die Formel 1 gastiert in Barcelona: Hier feierte Fernando Alonso seinen letzten Sieg in der Königsklasse, vor mittlerweile schon zwölf Jahren, damals noch im Ferrari. In seiner Heimat wird der Spanier immer noch verehrt, ist weiterhin Publikumsliebling - doch wie viele Auftritte vor seinen Landsleuten werden noch hinzukommen, angesichts Alonsos Alter von immerhin bald 44 Jahren?
"Ich weiß, dass eine sehr wichtige Entscheidung in meinem Leben in naher Zukunft ansteht: Der Abschied vom Rennsport", macht der Aston-Martin-Pilot am Donnerstag keinen Hehl daraus, dass die Uhr tickt: "Mein erstes Kartrennen fuhr ich mit drei Jahren, jetzt bin ich 43. Ich hatte also 40 Jahre lang ein Lenkrad in der Hand. Und ich weiß, dass irgendwann der Moment kommt, an dem ich aufhören muss."
Allein: "Diese Entscheidung will und werde ich sehr bewusst treffen", wird sich die legende Motorsport-Legende den Entschluss keinesfalls leicht machen. Zumal er selbst damit bereits Erfahrung hat: "Ich habe die Formel 1 2018 ja schon einmal verlassen - und bin zurückgekehrt, weil ich gespürt habe, dass ich sie brauche. Wenn ich das nächste Mal gehe, dann muss es zu 100 Prozent die richtige Entscheidung sein", sagt Alonso.
Auto 2026 "sehr wichtiger Faktor - aber nicht der einzige"
Elementar entscheidend für seinen weiteren Weg ist dabei ganz klar das neue Reglement ab 2026 - und die Frage, wie gut das Material dann sein wird, das ihm Aston Martin mit dem neu formierten Team um Stardesigner Adrian Newey dann hinstellen kann: "Es wird ein sehr wichtiger Faktor sein, ja - aber nicht der einzige", sagt Alonso mit Blick auf den nächstjährigen Boliden.
"Ich denke, ich muss abwarten, wie die nächste Saison beginnt und wie motiviert ich mich fühle. Jedes Jahr bringt eine andere Stimmung mit sich, ein anderes Gefühl dafür, wie man selbst performt, wie wettbewerbsfähig man sich einschätzt, wie hoch die eigene Motivation ist, auch körperlich weiter auf Topniveau zu bleiben", erklärt der Rekord-Starter der Königsklasse:
"Persönliche Umstände, familiäre Situationen - all das spielt bei solch weitreichenden Entscheidungen im Leben eine Rolle", sagt der Aston-Martin-Pilot. Besonders in Bezug auf die Motivation hat Alonso allerdings so seine Zweifel, dass die schnell abflauen könnte, gibt er doch zu bedenken: "Die Formel 1 befindet sich gerade in einer großartigen Phase - wir alle spüren den Aufschwung, die neuen Fans, den Hype um den Sport."
Alonso glaubt: "Stoppuhr wird sagen, wann es Zeit ist"
Zwar räumt er trotzdem ein: "Gleichzeitig muss man eben auch spüren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist", dennoch beruhigt Alonso seine Fans auch ein wenig: "Den spüre ich im Moment aber noch nicht. Ich steige morgen ins Auto, stehe am Sonntag auf dem Grid - und ich bin einfach glücklich, da zu sein. Ich bin motiviert, fühle mich gut, performe stark."
Vielleicht werde der Abschied aber auch ganz automatisch klar, glaubt Alonso: "Am Ende des Tages wird mir die Stoppuhr sagen, wann es Zeit ist aufzuhören. Vielleicht ist es irgendwann der Körper, der nicht mehr mitmacht, vielleicht treten Schmerzen auf - das kann alles passieren. Manchmal hat man kleine Verletzungen oder ein paar schlechte Rennen. Aber solange ich fit bin und die Bedingungen stimmen, wird mir die Uhr auch sagen, wenn ich nicht mehr schnell genug bin oder keine perfekte Runde mehr zusammenbekomme."
Aktuell sehe er aber keine derartigen Anzeichen: "Im Moment bin ich damit sehr zufrieden. Ich freue mich, dass ich Teil der Startaufstellung bin. Und selbst wenn das Ergebnis am Sonntag enttäuschend ist, bin ich sofort motiviert, zum nächsten Rennen zu fahren, das letzte abzuhaken und es besser zu machen", versichert Alonso: "All diese Emotionen sind nach wie vor sehr lebendig in mir - nur gibt es eben keine Garantie, dass das für immer so bleibt."