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Doohan auf Ersatzbank Jack Doohan, Flavio Briatore und Franco Colapinto (Fotomontage)
Motorsport Images (Fotomontage)

Offiziell: Alpine ersetzt Doohan durch Colapinto - für zunächst fünf Rennen

Alpine macht den Fahrertausch offiziell: Ab Imola sitzt Franco Colapinto im Formel-1-Auto und Jack Doohan bleibt vorerst nur die Rolle des Ersatzfahrers (Update)

Nur wenige Stunden nach dem Rücktritt von Teamchef Oliver Oakes folgt der nächste Personalwechsel bei Alpine: Das Formel-1-Team schickt Jack Doohan nach nur sieben Grand-Prix-Einsätzen seit Ende 2024 zurück auf die Ersatzbank und befördert Testfahrer Franco Colapinto zum Stammfahrer - für die nächsten fünf Rennwochenenden der Saison 2025.

Diesen Schritt begründet der neue Alpine-Teamchef Flavio Briatore so: "Nachdem wir die Eröffnungsrennen der Saison analysiert haben, sind wir zu der Entscheidung gekommen, Franco für die nächsten fünf Rennen zusammen mit Pierre Gasly ins Auto zu setzen."

"Da das Feld in diesem Jahr sehr eng beieinanderliegt und wir über ein konkurrenzfähiges Auto verfügen, das das Team in den vergangenen zwölf Monaten drastisch verbessert hat, sehen wir die Notwendigkeit, unsere Fahrerbesetzung zu rotieren."

"Wir wissen auch, dass die Saison 2026 für das Team eine wichtige sein wird, und eine vollständige und faire Bewertung der Fahrer in dieser Saison ist der richtige Schritt, um unsere Ambitionen für das nächste Jahr bestmöglich umzusetzen."

"Wir unterstützen Jack weiterhin im Team, da er seine Rolle als Rennfahrer bislang sehr professionell ausgefüllt hat. Die nächsten fünf Rennen geben uns die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren, und danach werden wir unsere Optionen bewerten."

Das bedeutet: Doohans Formel-1-Karriere bei Alpine ist nicht zwingend vorbei, sondern sie wird vielleicht nur pausiert. Denn Briatore stellt ihm zumindest eine mögliche Rückkehr ins Cockpit in Aussicht, gibt aber - wie schon bei Doohans Verpflichtung für 2025 - keine Garantien.

So reagiert Doohan auf sein Aus

Wie Doohan das aufnimmt? In einer ersten Reaktion gibt sich der Australier gefasst und sagt: "Ich bin sehr stolz darauf, meinen Lebenstraum verwirklicht zu haben, ein professioneller Formel-1-Fahrer zu sein, und ich werde dem Team für immer dankbar sein, dass es mir geholfen hat, diesen Traum zu erreichen."

Der Fahrerwechsel nach nur sechs Rennwochenenden in der Saison 2025 sei "natürlich schwer zu akzeptieren", meint Doohan. "Als professioneller Fahrer möchte ich selbstverständlich Rennen fahren. Dennoch schätze ich das Vertrauen und das Engagement des Teams."

"Wir haben als Team langfristige Ziele, die wir erreichen wollen, und ich werde weiterhin mein Bestes geben, um auf jede erdenkliche Weise dazu beizutragen. Für den Moment werde ich den Kopf unten halten, weiter hart arbeiten, die nächsten fünf Rennen mit Interesse verfolgen und meine persönlichen Ziele weiterverfolgen."

Colapinto vor Formel-1-Rückkehr

Colapinto kann es derweil kaum erwarten, wieder Formel-1-Stammfahrer zu sein. Seit seinem letzten Grand-Prix-Einsatz 2024 für Williams habe er seine Form "gehalten", beteuert der Argentinier.

"Durch das Testprogramm bei Alpine sowie durch meine Arbeit im Simulator in Enstone bin ich so gut wie möglich vorbereitet. Ich werde mein Bestes geben, um schnell auf Geschwindigkeit zu kommen und alles daransetzen, zusammen mit Pierre die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen."

Er werde "hart arbeiten, um mich auf das nächste Rennen in Imola und das bevorstehende Triple-Header vorzubereiten, das zweifellos intensiv und eine große Herausforderung für alle sein wird", sagt Colapinto.

Franco Colapinto in der Formel 1

Es ist bereits das zweite Mal in seiner Formel-1-Laufbahn, dass er in ein Cockpit befördert wird, das zuvor ein anderer Fahrer besetzt hatte - und wie 2024 bei Williams rückt Colapinto nach, weil der Stammfahrer bis dahin nicht die gewünschte Leistung erbracht hatte. So war es bei Logan Sargeant und so war es erneut bei Doohan.

Bei seinen neun Einsätzen als Williams-Fahrer erzielte Colapinto im vergangenen Jahr zwei Top-10-Positionen, darunter als Bestleistung den achten Platz in Baku. Er überzeugte durch guten Speed, sorgte mit einigen Unfällen aber auch für viel Schrott und hohe Kosten bei Williams. Für 2025 schloss er sich mit der Hoffnung auf Grand-Prix-Einsätze Alpine an. Diese Hoffnung erfüllt sich nun.

Wie Red Bull 2005: Ein "geteiltes" Cockpit

Neu ist der Ansatz eines "geteilten" Cockpits übrigens nicht: Red Bull setzte beispielsweise in seiner ersten Formel-1-Saison mit eigenem Team zwei Fahrer auf einem Auto ein. Der Österreicher Christian Klien begann die Saison. Ab dem vierten Rennwochenende übernahm der Italiener Vitantonio Liuzzi. Und ab dem achten Rennwochenende saß dann wieder Klien im Auto - dieses Mal für den Rest des Jahres.

Motorsport-Total.com

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