Formel 1: News | 13.08.2002
Clever und smart?
Der smarte Finne spuckt große Töne, sobald der McLaren konkurrenzfähiger ist, will Kimi Schumi einheizen.
Die wenigen Runden, die Kimi Räikkönen in Magny-Cours vor Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher führte, hatten Symbolcharakter. Lange Zeit konnte der Finne dem Druck des Deutschen standhalten, rutschte dann aber ganz offensichtlich auf Öl aus und vergab damit nicht nur die Führung und den Sieg an den routinierten Ferrari-Piloten, sondern sorgte damit auch dafür, dass vorzeitig aus dem vierfachen ein fünffacher Formel-1-Weltmeister wurde.
"Er ist noch jung, auch ein erfahrender Pilot wäre auf dem Öl ausgerutscht", sagten die einen nach dem Rennen, aber es gab auch andere Stimmen. So war im Unterton von Teamchef Ron Dennis zu hören, dass sein Fahrer den Sieg durch einen dummen Fehler hergeschenkt hat und Jacques Villeneuve war der Vorfall Öl in das Feuer seiner Kritik, dass die Formel 1 "zu einer Ausbildungsstätte für junge Fahrer" verkommen sei und ihm ja so ein Fehler nicht passiert wäre.
Tatsächlich ist die mangelnde Erfahrung im Moment wohl eines der größten Probleme von Kimi Räikkönen und natürlich die Tatsache, dass er in einem schlechteren Auto sitzt als Schumacher: "Das Auto macht den großen Unterschied. Ich glaube, dass im aktuellen Ferrari jeder Top-Fahrer vorne weg fahren würde", gibt sich der 22-Jährige in einem Interview mit der 'Bild am Sonntag' überzeugt. In einem Minardi, so der McLaren-Mercedes-Pilot, "würde Schumacher in jedem Rennen hinterherfahren und überrundet werden".
Seinem Team schreibt der coole Finne "ein riesiges Potenzial" zu, das es hoffentlich ermöglichen wird, Ferrari einzuholen, so dass er dann bald auch selbst über konkurrenzfähiges Material verfügt. An Selbstbewusstsein mangelt es Kimi Räikkönen bekanntlich nicht und so meint der Mika Häkkinen-Nachfolger selbstbewusst: "Ich werde gegen Michael Schumacher gewinnen, garantiert!"