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Racing-Abend im Wiener Prater

In der Wiener Freudenau ging am Montag ein PR-Event des Minardi-Sponsors Quadriga über die Bühne, Promis und F1-Piloten durften da nicht fehlen.

Die Wiener Freudenau – eine Pferderennbahn – doch an diesem Abend kann man hier nicht die gutmütigen Huftiere, sondern PS-starke Boliden bewundern.

Der Grand Prix von Österreich findet am kommenden Wochenende in Spielberg statt, die Wiener Fans konnten an diesem Montag bei einer PR-Veranstaltung von Minardi-Sponsor Quadriga die Renngeschosse aus nächster Nähe betrachten.

Von den Formel Nissan des Zele-Teams bis zu den pechschwarzen Minardi von Paul Stoddart. Trotz Wolkenbruch wurden hier Demonstrationsrunden gefahren – auch Paul Stoddart selbst steuerte einen seiner Wagen durch die Gischt...

Fast gleich laut wie das Brüllen der Motoren ist die Stimme des Formel 1-Experten Heinz Prüller über die am Gelände verstreuten Lautsprecher zu vernehmen, der - bewaffnet mit Funkmikrophon - die Gäste durch den Abend begleitet.

Im Gespräch mit dem ehemaligen Formel 1-Piloten Thierry Boutsen outet sich Prüller als verhinderter F1-Pilot, als der Belgier die langjährige Tätigkeit des österreichischen TV-Kommentators anspricht: „Ja, es werden so an die 600 Grand Prix sein, die ich moderiert habe. Aber ich würde auf alle verzichten, wenn ich dafür bei nur einem Rennen selbst am Steuer sitzen hätte können...“

Am Steuer sitzen wird am kommenden Wochenende in Spielberg der Holländer Jos Verstappen – der Minardi-Pilot war ebenfalls vor Ort. Leicht ist es derzeit nicht für Minardi, das gibt auch Verstappen gerne zu: „Ja, es ist derzeit nicht so einfach für uns. Aber wir dürfen einfach nicht aufgeben und wir müssen versuchen, das beste daraus zu machen.“

Teamchef Paul Stoddart klärt in einem kurzen Gespräch ein Missverständnis auf: „Es stimmt nicht, dass wir mit einem runderneuerten Vorjahrsauto antreten, der PS03 ist ein völlig neuer Wagen.“

Welche Pläne hat Stoddart für die nächste Saison, 2004 dürfen die Teams Fahrwerks-Teile bzw. auch Chassis von anderen Rennställen erwerben und einsetzen – kauft Paul Stoddart einen Ferrari F2003-GA? Stoddart lacht: „Höchstens als Vorlage oder Inspiration für meine Techniker.“ Der vielzitierte Rennfuchs strahlt aus dem Gesicht des Briten: „Wir bauen 2004 einen richtigen Minardi, wie wir das immer getan haben.“

Unterstützung erhält Stoddart vom Österreicher Christian Baha, CEO der Quadriga AG, der das kleinste Team der Königsklasse als Sponsor unterstützt. Warum Minardi? Baha sagt: „Minardi hat sich mit Dynamik und Innovation in der Formel 1 behauptet. Das passt gut zu den Inhalten, die wir transportieren. Außerdem ist Minardi eine Talenteschmiede und wir sind ja auch in den Nachwuchsformeln als Sponsor tätig.“

Im randvollen VIP-Zelt sorgen Stromausfälle und die daraus resultierenden Phasen der Dunkelheit für Stimmung. Der dreifache Formel 1-Weltmeister Niki Lauda erklärt gegenüber seine Bewunderung für Alex Zanardi.

Der Italiener, der bei einem fürchterlichen Unfall vor zwei Jahren beide Beine verloren hatte und dem Tode von der Schaufel sprang, absolvierte am Wochenende beim C.A.R.T.-Rennen auf dem deutschen Lausitzring in einem mit Handgas ausgestatteten Boliden jene 13 Runden, welche er damals nicht mehr zurücklegen konnte.

Und es waren keine Demo-Runden, mit seiner besten Rundenzeit hätte sich Zanardi für den fünften Startplatz qualifiziert. Niki Lauda: „Das ist wirklich bewundernswert. Eine fantastische Leistung.“ Ob ihn das an sein Comeback 1976 nach seinem schrecklichen Feuerunfall erinnere? Lauda stieg nach nur einem Monat wieder in seinen Ferrari.

„Ja, klar. Man braucht da einfach viel Kraft und Überwindung, um sich wieder reinzusetzen. Und man muss mit dem Rennvirus infiziert sein.“

Vom Rennvirus spricht auch Lauda’s Sohn Mathias. Von seinem Bruder Lukas gemanagt fährt Mathias Lauda zurzeit in der Formel Nissan 2000 und möchte nächstes Jahr in die Nissan World Series aufsteigen. Ein Interview mit dem Lauda-Sprössling folgt demnächst auf www.formel1.at

Doch nicht nur das dynamische Lauda-Brüderpaar, sondern eine launige Doppelconference von Heinz Prüller und einem Stimmenimitator bildeten den Abschluss des PR-Events.

Fotos des Events finden Sie in der rechten Navigation!

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