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Jacques Laffite: Der gemütliche Franzose

Drei Jahre hintereinander belegte Jacques Laffite den vierten WM-Rang. In 180 F1-Rennen holte er sechs Siege und 228 WM-Punkte...

Michael Noir Trawniczek

Der am 21.11.1943 geborene Jacques Laffite war einer der Schüler der in den frühen Siebzigerjahren als Talenteschmiede anerkannten Formel 3-Schule. 1973 gewann er im Rahmen des Grand Prix von Monaco das Formel 3-Rennen – das hat Frank Williams beeindruckt. Im nächsten Jahr trat Laffite in dem damals noch dahinkränkelnden Iso-Marlboro-Team von Williams in der Königsklasse an. Allerdings ohne nennenswerte Erfolge oder gar WM-Punkte. 1975 konnte er immerhin schon sechs Zähler für Williams an Land ziehen.

Laffite und Ligier: Neun Jahre Zusammenarbeit!

1976 begann eine beispielhafte Zusammenarbeit mit dem französischen Rennstall Ligier. Das Team von Guy Ligier war bis in die späten Neunziger das Franzosenteam der Königsklasse, wenn auch lange nicht so erfolgreich wie Renault – so lange, bis Alain Prost Ligier übernommen und in den Ruin getrieben hat. Von 1976 bis 1978 waren Matra-Motoren im Heck der blau-weißen Boliden montiert – mit mittelprächtigen Erfolgen. 1977 allerdings konnte Laffite beim GP von Schweden seinen ersten GP-Sieg feiern.

1979 wechselte man zu Ford-Triebwerken. Die Flügelautos waren gerade im Kommen. Und die Motorsportpresse staunte beim ersten Saisonrennen 1979 nicht schlecht, als nicht der favorisierte Lotus 79, sondern eben der Ligier-Cosworth JS11 der Überhammer war. Laffite gewann die ersten beiden Saisonrennen und war plötzlich Titelkandidat. Doch dann brachte Ferrari den neuen 312 T4 und im Endeffekt konnte Jody Scheckter mit diesem seltsam aussehenden Auto den Titel holen, für Laffite reichte es nur für den vierten WM-Rang...

1981: Jacques Laffite gewinnt den Österreich-GP!

1980 konnte Laffite ein Rennen gewinnen, im WM-Endstand fand er sich abermals auf Platz 4 wieder. 1981 siegte er im Grand Prix von Österreich. Gestartet von Platz 4, bezwang er Pole-Position-Mann Renè Arnoux (Renault), nachdem Gilles Villeneuve im Ferrari zwar zunächst die Führung übernehmen konnte, aber bereits in der zweiten Runde durch die Wiese räuberte um dann nach 11 Runden endgültig sein Rennen zu beenden. Neben Laffite und Arnoux stand Brabham-Pilot Nelson Piquet auf dem Siegerstockerl in Spielberg.

1983 zu Williams, 1985 Heimkehr zu Ligier, 1986 jähes Ende der F1-Karriere

Im selben Jahr konnte Laffite noch den GP von Kanada gewinnen, in der WM-Wertung gab es ein drittes Mal Platz 4. Diese drei vierten WM-Ränge sind dann auch schon das Hoch seiner 12 Jahre währenden F1-Karriere. Er blieb noch ein Jahr bei Ligier, ging dann für zwei Jahre zu Williams. Obwohl Williams sich zu dieser Zeit längst zu einem Topteam gemausert hatte, belegte Laffite in seinen Williams-Jahren nur jeweils Platz 11 der WM.

1985 kehrte er zu Ligier zurück. Im Heck der blauen Boliden brüllte ein Renault-Aggregat. Doch auch das nützte nicht viel – mehr als gutes Mittelmaß war nicht mehr drinnen. Beim GP von England in Brands Hatch 1986 verunfallte Laffite in der ersten Runde schwer, brach sich beide Beine. Die Formel 1-Karriere des gemütlichen Franzosen wurde somit jäh beendet. Er erholte sich von seinen Verletzungen, fuhr noch einige Zeit Tourenwagenrennen und arbeitet heute als TV-Kommentator in der Königsklasse.

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