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Erleichterung und Zufriedenheit

Peter Sauber zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der Saison 2003, ohne die Wende in Indianapolis hätte die Sache freilich anders ausgesehen.

Während die beiden Mönchengladbacher Piloten Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld das Team verlassen und 2004 durch Giancarlo Fisichella und Felipe Massa ersetzt werden, zieht ihr Teamchef Peter Sauber eine positive Saisonbilanz eines spannenden F1-Jahres.

Diese Saison war für Sauber wie eine Achterbahnfahrt. Wie fühlen Sie sich jetzt, da alles vorbei ist?

Ich empfinde eine grosse Erleichterung! Bis zum Großen Preis der USA in Indianapolis war es die schwierigste Saison, die wir bisher in der Formel 1 hatten. Das hat viel Druck auf alle Beteiligten erzeugt. Jetzt bin ich einfach entspannt und sehr glücklich für das gesamte Team und für unsere Sponsoren, die uns so loyal unterstützt haben.

Hätten Sie es vor zwei Monaten für möglich gehalten, den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung zu erreichen?

Um ganz ehrlich zu sein: nicht wirklich! Wir hatten Probleme mit der Aerodynamik des C22, und es dauerte einige Zeit, um diese zu analysieren und zu verstehen. Das ist uns dann letztlich gelungen, und wir haben es im Sommer auch geschafft, erhebliche Fortschritte zu erzielen. Das zeigte sich bereits durch eine verbesserte Performance bei den Rennen in Ungarn und Monza, doch konnten wir das damals aus unterschiedlichen Gründen noch nicht in Punkte umsetzen.

Und dann kam Indy, wo Nick Fünfter wurde und es Heinz-Harald gelang, einen Platz auf dem Podest zu erreichen. Das war das wertvollste Resultat in der Geschichte unseres Teams und hat für uns die Saison zum Positiven gewendet. Es war übrigens auch das erste Mal, dass ein Sauber-Rennwagen einen Grand Prix anführte.

Ganz offensichtlich ein glücklicher Moment!

Es wäre sicher falsch, nur von Glück zu sprechen. In diesem Spiel ist man selber für sein Glück verantwortlich. Dieses Resultat war der wohl verdiente Lohn für alle Mitarbeiter im Team, die nie aufgegeben und das Auto bis zum letzten Rennen verbessert haben. Und beide Piloten zeigten eine fantastische Leistung. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den zwei Fahrern bedanken, die in dieser Saison unter schwierigen Umständen eine sehr professionelle Einstellung gezeigt haben, und ich wünsche beiden alles Gute für die Zukunft.

Was bedeutet es für Sie, dass es Sauber gelungen ist, zwei Werksteams zu schlagen?

Das bedeutet mir sehr viel. Ich schätze diesen sechsten Platz in der Konstrukteurswertung fast so hoch ein wie unseren vierten Platz 2001. Einerseits war damals Toyota noch nicht dabei, anderseits nutzten in jener Saison einige der Werksteams ihre Möglichkeiten nicht voll aus. Das hat sich in der Zwischenzeit drastisch geändert. Durch die sieben Automobilhersteller, die absolut entschlossen sind, erfolgreich zu sein, hat der Wettbewerb in der Formel 1 ein Niveau erreicht, das schlicht unvorstellbar ist.

Es handelt sich immerhin um Weltkonzerne, die Jahresumsätze in der Grössenordnung von 50 bis 150 Milliarden Dollar erzielen. Dass es Sauber Petronas als unabhängigem Team gelungen ist, zwei davon zu schlagen, stellt für mich schon eine grosse Genugtuung dar.

Und wie sieht das im kommenden Jahr aus?

Der Wettbewerb wird noch härter werden, denn alle diese Hersteller wollen Siege und letztlich den Weltmeister-Titel.

Gibt es denn in einem solchen Umfeld überhaupt noch Platz für ein unabhängiges Team wie Sauber?

Absolut! Wir befinden uns in einer Zeit sehr harten Wettbewerbs, aber wir sind in einer starken Position. Mit Petrona, Credit Suisse und Red Bull haben wir langjährige, loyale Partner, die es uns ermöglichen, eine Vorwärtsstrategie zu verfolgen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass wir zurzeit direkt neben unserer Fabrik einen topmodernen Windkanal bauen.

Wann wird dieser in Betrieb genommen?

Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, wird der Windkanal im kommenden Februar betriebsbereit sein, was bedeutet, dass wir ihn bereits für die Weiterentwicklung des C23 nutzen können. Ich bin überzeugt, dass dieser Windkanal dem Team mittelfristig einen kräftigen Schub geben wird...

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