Formel 1: News | 29.06.2003
Rätselraten um den Delfin
Das Renndebut des neuen McLaren-Mercedes wird ständig weiter verschoben, jetzt könnte der Delfin sogar erst 2004 zum Einsatz kommen...
Wann debütiert der McLaren Mercedes Bolide der Generation 2003? Diese Frage stellt man sich in der Welt der Königsklasse des Motorsports bereits seit Jahresbeginn. Doch nachdem die Silbernen gerüchteweise zuletzt nach beinahe unzähligen Verschiebungen erneut mit einem verschobenen Debüt des neuen MP4-18 in Verbindung gebracht wurden, weshalb der neue Bolide vielleicht erst beim 14. Saisonrennen in Monza zum Einsatz kommen könnte, stellt McLaren-Teamchef Ron Dennis nun sogar ein Renndebüt in diesem Kalenderjahr in Frage!
Auf Verständnis stoßen die Silbernen aus Woking damit jedoch nicht überall, auch nicht bei ihrem Arbitration-Partner BMW-Williams, deren technischer Direktor Patrick Head ohne Umschweife sagt: „Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es jemand als optimal bezeichnen kann, ein neues Auto erst zur Saisonmitte zu bringen. Ideal wäre zum Beispiel für McLaren gewesen, wenn sie ihren neuen Boliden bereits einsetzen würden.“
Wenn Dennis die Angelegenheit MP4-18 jedoch komplett durchzieht, dann könnte das Debüt des neuen Autos tatsächlich zu einem Saisonbeginn stattfinden, allerdings wäre dies dann der Saisonstart 2004!
Vorgebaut hat der Erfolgsverwöhnte Brite nach dem gestrigen Qualifying und der ersten Pole Position für Kimi Raikkonen im aktuellen Interimswagen schon einmal: „Die auch weiterhin konkurrenzfähige Leistung des MP4-17D erlaubt es dem Team noch vorsichtiger an das Renndebüt des MP4-18 heranzugehen.“
Entsprechend möchte man bei einem Test nach dem Großen Preis von Frankreich entscheiden, ob der viel gepriesene neue Silberpfeil beim von Ron Dennis einstmals als letzten Termin genannten Großen Preis von Großbritannien in Silverstone sein erstes Rennwochenende bestreiten wird.
„Wir brauchen auf jeden Fall ein neues Auto um im nächsten Jahr zu gewinnen. Die große Frage ist, ob wir auch eines brauchen um in diesem Jahr zu gewinnen,“ wird Dennis von unseren britischen Kollegen der BBC zitiert. Neben der notwendigen Zuverlässigkeit und einem nicht bestandenen Crash-Test steht einem zeitigen Debüt des neuen Autos allerdings auch noch das Sommertestverbot während der dreiwöchigen Sommerpause im Weg, weshalb der Ungarn Grand Prix als Debütdatum wohl ausscheidet und nach Silverstone erst wieder Monza, das drittletzte Rennen des Jahres, als Termin in Frage kommt – sollte der Wagen denn überhaupt noch in diesem Jahr ein Rennen bestreiten sollen.
Ein Umgehen dieses Testverbotes kommt für McLaren dabei allerdings nicht in Frage: „Es ist keine rechtliche vorgeschriebene Verpflichtung. Es ist ein freiwilliges Abkommen, aber wir werden keinen Weg suchen es zu umgehen. Wir setzen uns als Team stark für die Sommerpause in der Mitte des Jahres ein, um den Druck von den Mechanikern des Test Teams zu nehmen...“