Formel 1: News | 21.01.2003
Technische Arbeitsgruppe akzeptiert Regeländerungen
In einer Pressemitteilung hat die FIA die erdrutschartigen Reglementsänderungen schon für kommende Saison endgültig bestätigt.
Nach umfassenden Diskussionen mit den Teamchefs und den jeweiligen Technischen Direktoren hat der Automobilweltverband FIA heute die für 2003 angekündigten Eingriffe ins Reglement weitgehend bestätigt. Lediglich in Teilbereichen konnten sich die Rennställe durchsetzen und somit zumindest Kompromisslösungen erreichen.
Verboten wird mit sofortiger Wirkung – also schon beim Auftakt Anfang März in Melbourne – die Übertragung von Telemetriedaten von Box zu Fahrzeug. Erst 2004 soll dann auch der Datenfluss vom Fahrzeug an die Box fallen. Argumentation der FIA: Eine sofortige Abschaffung sei aus technischen Gründen nicht machbar und würde wegen ihrer Komplexität auch keine wirkliche Kostenersparnis bringen.
Ausgeträumt ist hingegen der Traum einiger F1-Traditionalisten, die sich schon wieder in die guten alten Zeiten mit Boxentafeln zurückversetzt sahen. Der Funkverkehr bleibt weiterhin erlaubt, darf allerdings nicht mehr verschlüsselt werden und soll unter Umständen die TV-Übertragungen aufpeppen. Bisher kamen ausschließlich Abonnenten des digitalen Fernsehens in diesen exklusiven Genuss.
Eine Kompromisslösung musste auch für den Einsatz eines T-Cars gefunden werden, der ja – wäre es nach der FIA gegangen – nicht mehr erlaubt gewesen wäre. 2003 dürfen die Teams zwar ein drittes Chassis an die Rennstrecken mitbringen, genützt kann es jedoch nur werden, falls eines der Einsatzautos irreparabel beschädigt wurde. Tritt während der Vorstartphase ein Defekt auf, muss der betroffene Pilot mit dem Ersatzwagen aus der Boxengasse starten.
Die elektronische Abrüstung, gegen die sich letzte Woche speziell die Herstellervereinigung GPWC ausgesprochen hatte, tritt erst ab dem Grand Prix in Silverstone in Kraft – dafür fallen aber gleich Traktionskontrolle, Launch-Control und Getriebeautomatik auf einmal. 2004 soll dann sogar eine Standard-Motorenelektronik verpflichtend werden. In der entsprechenden Presseaussendung zeigte sich die FIA speziell über diesen Schritt betont zufrieden.