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Die seltsamen Wege des Andi G.

Andi Gröbl war der F1-Interviewjäger des ORF. Jetzt kommentiert er die Rennen für den deutschen Sender Tele5. motorline.cc traf Gröbl beim Wirten...

Michael Noir Trawniczek (MNT)
& Stefan Schmudermaier (STS)
Fotos: Andi Gröbl, Jacqueline Zibarth

Von 1999 an bis zum Saisonfinale 2003 hieß es bei den Grand Prix-Übertragungen des ORF: „Was war los mit Heinz Harald Frentzen? Andi Gröbl hat ihn vor dem Mikrofon.“ Die Formel 1-Fans kennen Andi Gröbl als jenen Mann, der sich im grellen rot-weißen ORF-Rennoverall im hektischen Fahrerlager der Königsklasse auf Interviewjagd begibt. Den Overall muss er jetzt nicht mehr tragen, denn Andi Gröbl wechselte zum deutschen Sender Tele5, der sich die Zweitrechte an der Formel 1 sicherte und die Rennen jeweils am Abend zur Primetime wiederholt. Und Gröbls neuer Kollege heißt Heinz Harald Frentzen...

Andi Gröbl versorgt jetzt nicht mehr „den Heinz“, den Heinz Prüller nämlich, mit Pilotenstatements, sondern er wurde quasi selber zu einem Heinz. Der Mann, der eigentlich Rockstar werden wollte, und es mit seiner Cow Hill Gang auch immer noch ist, kommentiert die Rennen auf Tele5. Bereits in Australien verweilend, hat sich Andi Gröbl nochmals bei motorline.cc gemeldet: „Ich freue mich wahnsinnig über die Chance als Legionär. Kommentieren ist die Königsklasse. Statt 10 mal 1 Minute auf Sendung heißt's jetzt 120 Minuten lang keinen Fehler machen. Das Positive: Ich brauch mich in der Früh nimmer rasieren und kann den Sonntagsanzug im Kasten lassen, denn den Kommentator sieht man ja nie.“ Den ORF verlässt Andi Gröbl in Freundschaft, denn „bis auf ein paar Ausnahmen war er immer sehr gut zu mir.“ Die wenigsten wissen, dass Gröbl den mit verschiedenen Beiträgen gespickten Vorlauf erfunden hat, der seit einigen Jahren die ORF-Übertragungen einläutet.

Im Gespräch mit motorline.cc erinnert sich Andi Gröbl an den gleichzeitigen Infekt mit den Volkskrankheiten Rennvirus und Rock’ n Roll im Kindesalter, an in dicke Hefte eingeklebte Formel 1-Zeitungsartikel, an ein misslungenes und trotzdem vielsagendes erstes Interview mit Eddie Irvine und an die recht absurde Situation, Interviews führen zu müssen, ohne den Rennverlauf zu kennen.

Im ersten Abschnitt des vierteiligen Gesprächs erzählt Andi Gröbl über seinen langen und vor allem höchst kurvenreichen Weg in die Königsklasse des Automobilrennsports. Rock’n Roll, die ausgeschnittenen Helmut Zwickl-Artikel, Interviews nach der Turnstunde, Technische Chemie, Wirtschaftsuni, selbst entwickelte Formel 1-Biorhythmus-Software, singende BWL-Lehrer und ein letztlich entscheidender bitterböser Brief an den ORF - so lauten die Stichworte zu diesem bewegten Lebensabschnitt des frischgebackenen Tele5-Kommentators.

MNT: Die ORF-Zuschauer kennen dich als den Mann, der sich im Fahrerlager auf Interview-Jagd begibt. Aber du bist auch in der Musik zuhause, spielst Gitarre und singst in der Cow Hill Gang. Was war früher in deinem Blut – der Rennvirus oder der Rock’n Roll?

Andi Gröbl: Das ist eigentlich relativ gleichzeitig bei mir ausgebrochen. Was den Rennvirus betrifft: Mein ersten Erinnerungen diesbezüglich gehen zurück in die Volksschulzeit. Da ist der Niki Lauda noch bei Ferrari gefahren, ist dann zu Brabham gewechselt. Ich war mit neun Jahren das erste Mal in Zeltweg, das war damals noch der Österreichring. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich fürchterlich erschrocken bin, weil wir in einer Kurve gesessen sind, wo der Carlos Reutemann hinausgerodelt ist. Das hat mich als kleinen Buben schockiert, dass die Autos da wirklich rausfliegen.

So ungefähr zeitgleich habe ich aber auch begonnen, Gitarre zu spielen. Ich war ein relativ untalentiertes Kind, was Musik angeht. Ich habe eigentlich begonnen, Klavier zu spielen. Wie das halt ist: Die Kinder sollen ein bisschen mehr lernen als in der Schule und die Eltern haben das halt bezahlt. Ich habe Klavierstunden genommen bei meiner Volksschullehrerin.

Das hat eine Zeit lang relativ gut ausgesehen - so lange, bis meine kleinere Schwester auch mit dem Klavierunterricht begonnen hat und sie nach drei Wochen schon so weit war wie ich nach eineinhalb Jahren. Da haben dann meine Eltern begonnen, das zu hinterfragen. Das Problem wurde dann demokratisch gelöst. Sie sagten, sie haben das Geld nicht, das weiter zu finanzieren. Sie sagten: „Der Bub ist untalentiert.“

Dann bin ich an eine andere Schule gekommen, dort wurde Gitarre-Unterricht angeboten und ich wollte halt unbedingt Gitarre lernen. Das war für mich das Größte. Denn damals war bei mir die private Beatlemania ausgebrochen. Ich habe dann meine Eltern wirklich wochenlang bearbeitet, irgendwie konnte ich sie überzeugen, denn zu Weihnachten hat es dann die Gitarre gegeben. Ich habe gemerkt, dass dies mein Instrument ist und dann hat das Unheil seinen Lauf genommen.

MNT: Hattest du damals schon vor, das beruflich zu nützen. Wolltest du Rockstar werden?

Andi Gröbl: Also ich wollte ja nie als Fahrer in die Formel 1, davor hatte ich zu viel Angst. Bevor ich dann beruflich in die Formel 1 kam, wollte ich eigentlich Rock’n Roller werden. Das hat schon in der Volksschulzeit begonnen - da war mir klar, dass ich irgendwann einmal eine saugute Band haben werde.

Ich habe also schon mit 9 Jahren gewusst: Ich werde einmal ein großer Rock’n Roll-Star. Was ich nicht gewusst habe: Wie lange das dauert. In meinen ursprünglichen Träumen wollte ich eigentlich Schlagzeuger werden. Das war für mich immer das Größte, weil das so ein richtig mächtiges, druckvolles Instrument ist. Ich dachte: Alles andere ist ja nur das Drumherum um das Schlagzeug.

Die erste richtige Band hatte ich dann mit 15. Die hieß „Point of View“. Das ist eigentlich parallel zum großen Ausbruch des Rennsportvirus passiert. Ich habe ja ab 1983 wirklich keinen Grand Prix versäumt, habe sie mir teilweise auf Video aufgenommen.

MNT: Als Fan, ohne da schon daran gedacht zu haben, in dem Bereich auch mal zu arbeiten?

Andi Gröbl: Ja, als Fan. Ich habe heute noch dicke Ordner zuhause, wo ich jede Runde mitgeschrieben habe. Ich habe jeden Zeitungsartikel von Helmut Zwickl ausgeschnitten und in Hefte geklebt. Auch jeden von Heinz Prüller, den allerdings nur am Wochenende, weil die Kronen Zeitung hat es bei uns nur am Wochenende gegeben. Autorevue und diverse Magazine, die mir die älteren Freunde halt geschenkt haben. Das habe ich alles wirklich aufgesogen. Ich habe dicke Wälzer mit eingeklebten Artikeln zuhause.

MNT: Dann hast du die Matura gemacht?

Andi Gröbl: Ich hatte dann während der AHS-Zeit eben diese Band. Da haben wir auch bereits Platten aufgenommen, die teilweise auch bereits auf Ö3 gelaufen sind. Formel 1 war für mich immer das Hobby. Ich bin auch zu den Rennen gefahren, habe in Ungarn tagelang campiert, in einem Bus, bei 40 Grad im Schatten, ganz schreckliche Dinge...

MNT: Hardcorefan.

Andi Gröbl: Ja, Hardcorefan. Der Fokus lag aber immer auf der Musik.

MNT: Ok, also wir haben hier einen Hardcore-Formel 1-Fan, der Rockstar werden will und Platten aufnimmt. Jetzt verdienst du dein Geld in der Formel 1 und der Rock’n Roll ist eher das Steckenpferd. Da muss es ja dann irgendwann einen Schlüsselmoment gegeben haben, an dem der künftige Rock’n Roll-Star gesagt haben muss: Na, dann machen wir halt kurz mal Formel 1?

Andi Gröbl: Was den Rock ‚n Roll angeht, kann man das rasch zusammenfassen. Wie in jeder Band lebt sich das halt irgendwann einmal zuende und dann hat man halt irrsinnig viel Geld und Zeit investiert und nimmt dann halt nicht viel mehr mit als die 17 Akkorde, die man gelernt hat in der Zeit, ein kaputtes Kreuz vom Verstärker schleppen und so weiter.

Aber so mit Anfang 20 habe ich halt erkennen müssen, dass ich von der Musik nicht leben werde können. Ich habe dann halt beschlossen, nach der Matura etwas, unter Anführungszeichen, sinnvolles zu machen. Damit die Eltern einen Frieden geben.

MNT: Etwas anständiges, wie es so schön heißt.

Andi Gröbl: Etwas anständiges, genau. Ich bin dann studieren gegangen, zuerst habe ich noch das Bundesheer gemacht. Ich habe Wirtschaft studiert.

MNT: Nicht Publizistik?

Andi Gröbl: Nein, ich habe angefangen mit Technischer Chemie, aber das habe ich nach vier Tagen beendet. Eigentlich wollte ich Sport studieren. Ich bin auch begeisterter Fußballer, immer noch. Ich hatte aber leider Gottes vor der Aufnahmeprüfung auf der Uni eine Salmonellenvergiftung, da habe ich 17 Kilo verloren, ich habe nicht mal mehr aufstehen können. Jetzt war das erste Semester Sport erledigt.

Da dachte ich halt: Machst du Chemie. Nach den vier Tagen hat nur noch die Wirtschaftsuni von der Inskriptionsfrist her gepasst und ich dachte: Na gut, das machst du jetzt. Das war aber auch eher so ein Nebengleis für mich. Den Sport habe ich dann auch bleiben lassen, da ich in Wirtschaft schon ein paar Prüfungen geschafft habe.

Und dann habe ich neben dem Studium in einer EDV-Firma zu arbeiten begonnen. Ich dachte: EDV, das geht, da ist ein bisschen Interesse da. Ich habe zum Beispiel auch für die Formel 1 zuhause auf meinem Commodore 64 unglaubliche Programme für die Formel 1 geschrieben, mit Biorhythmus der Fahrer. Da habe ich ausgerechnet, wie die einzelnen Fahrer körperlich und seelisch beieinander sind und habe Rückschlüsse gezogen, wer das Rennen gewinnen wird.

MNT: War das ein Fake oder war das echt?

Andi Gröbl: Na schon echt, das kannst du ja errechnen. Du brauchst ja nur das Geburtsdatum und der Rest ist einfach eine Sinuskurve, die sich im 23- oder 28-Tage-Rhythmus nach oben oder unten begibt.

MNT: Und hat das dann auch gestimmt?

Andi Gröbl: Es war relativ treffsicher. Zumindest bei den Spitzenwerten. Wenn einer wirklich in allen Bereichen sehr gute Werte hatte, war es, in der Wissenschaft würde man sagen statistisch signifikant, dass der Pilot eben einfach gut drauf ist an dem Tag.

Ich glaube, dass es heute in der Formel 1 nicht mehr so wäre, weil der Faktor Mensch mittlerweile viel zu wenig zählt. Aber es war damals noch, in der Zeit um 1983, so, dass der Niki Lauda in der Früh aufgestanden ist und der Will Dungl hat ihm irgendwas ins Essen gemischt und der Niki hat gesagt: „Heute hau’ ich dem Prost in die Goschn.“ Auf Deutsch gesagt. Damals war der Fahrer nicht die 5 oder 10 Prozent wert, wie das heute ist, sondern es waren vielleicht 30 Prozent.

MNT: Wie ging es dann weiter?

Andi Gröbl: Ich habe dann in der EDV-Firma gearbeitet, im Telefonmarketing. Ich habe dann nach einer Zeit diesen Bereich selber übernommen, hatte dann selber eine Firma, habe recht gut verdient. Daneben habe ich halt fertig studiert. Was habe ich dann gemacht?

Ah, dann bin ich Lehrer geworden. Ich habe Handelwissenschaften und Wirtschaftspädagogik gemacht. Bei der Wirtschaftspädagogik musst du ein Schulpraktikum machen und das habe ich in Korneuburg absolviert. Und die haben mir dann gleich einmal die Türe eingerannt, sie sagten, sie brauchen jeden Lehrer. Weil die meisten nach dem Studium, wenn sie eins und eins zusammenzählen können, nicht in die Schule unterrichten gehen. Weil sie in der Wirtschaft halt das Doppelte verdienen.

Und ich in meiner grenzenlosen Naivität habe mir gedacht: Na ja, warum eigentlich nicht, ich habe eh nichts Besseres zu tun. Patsch, war ich schon verhaftet und habe gleich mal unterrichtet – BWL und Rechnungswesen und so. Das war eigentlich eine sehr lustige Zeit in meinem Leben. (schmunzelt)

Weil als Dorflehrer bist wer. Ich war dann in Tulln in der Handelakademie. Das passiert mir heute noch: Ich gehe auf der Straße in Tulln und es grüßt mich jemand: „Grüß Gott, Herr Professor.“ Weißt eh... (Gelächter) Das ist ein früheres Leben, das eigentlich nicht mehr wahr ist.

MNT: Ein Professor, der aber zugleich ein Rock’n Roller ist.

Andi Gröbl: Ja, das haben die Schüler irrsinnig geliebt. Auch auf den Schulausflügen oder den Landschulwochen war die Gitarre immer dabei. Damit waren sie auch immer in den Griff zu kriegen, weil die 14 bis 19jährigen absolut perplex waren, wenn du dann was gespielt hast von Bon Jovi zum Beispiel. Dieses Rollenbild des Lehrers ist ja immer dieser verschrobene Alte, der vielleicht „Hoch auf dem gelben Wagen“ spielt.

MNT: Da müssen dir die Mädchenherzen nur so zugeflogen sein.

Andi Gröbl: Ja, das ist ein anderes Thema. (Gelächter)

MNT: Also wir haben da jetzt ein sehr bewegtes Leben. Aber man sieht immer noch nicht den Andi Gröbl, der im Formel 1-Fahrerlager auf Interviewjagd geht...

Andi Gröbl: Naja, Moment. Ich habe mich in meinem Leben bei jedem Sportreporter-Wettbewerb beworben, den der ORF ausgeschrieben hat. Ich habe auch teilweise selber so Blödheiten gemacht wie bei uns am Fußballplatz moderieren. Oder ich habe irgendwelche Interviews gemacht, aber wirklich nur so aus Hetz. Auch in der Schulzeit schon haben wir uns pausenlos gegenseitig interviewt. Es war ja ein Sportgymnasium – und nach jeder Turnstunde sind Interviews geführt worden.

MNT: Mit Kassettenrekorder oder so?

Andi Gröbl: Teilweise, ja. Aber meistens haben wir es mit einer Banane in der Hand gemacht. (Gelächter)

MNT: Warst du lieber der Interviewer oder der Interviewte?

Andi Gröbl: Ich war lieber der Interviewer. Das ist lustig, dass du das jetzt fragst, weil so habe ich das noch nie betrachtet: Eigentlich war das eine ziemlich gute Schule für meinen späteren Beruf. Ich war immer einer von den Seegers oder Prüllers oder wie immer sie auch heißen.

MNT: Man lernt ja oft gerade dann am besten, wenn es einem gar nicht bewusst ist, dass man gerade etwas lernt.

Andi Gröbl: Genau. Und bei diesen Sportreporter-Bewerben des ORF bin ich immer abgelehnt worden. Aus irgendeinem Grund. Ich habe immer Kassetten hingeschickt und dann erhielt ich immer diese Schreiben: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen...“ Und dann, da war ich dann schon so 25 oder 26, war für mich relativ klar, dass ich als Lehrer in der Schule nicht sehr alt werden würde. Mir hat davor gegraut, wenn ich Lehrer gesehen habe, die das schon 40 Jahre machen. Du kriegst da ja nach einer Zeit so ein gewisses enges Weltbild. In jedem Beruf. Nur bei den Lehrern ist halt die große Gefahr – die haben immer mit Menschen zu tun, die dümmer sind als sie. No na.

Jetzt verinnerlichen die das nach einer Zeit so, sodass sie zu denken beginnen, dass sie eigentlich immer die Gescheiteren sind. Das Schlimmste sind fünf oder zehn Lehrer in einem Raum. Jeder erklärt dem anderen, wie die Welt funktioniert. Das ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint. Das ist halt offensichtlich so ein Verinnerlichen dieser täglichen Berufssituation. So wie der Heinz [Prüller, d. Red.] es nie akzeptieren wird können, dass irgendjemand über die Formel 1 auch etwas weiß. Weil er ist ja der, der damit begonnen hat und nur er kann das eigentlich wissen.

Gut, dann habe ich gewusst, ich muss etwas anderes machen und hatte eigentlich schon wieder in der EDV-Branche einen Job und ich habe mich aber noch einmal beim ORF beworben. Das war wirklich nur so eine Instinkthandlung. Ich dachte: „Weißt was, sie werden dich wieder nicht nehmen, aber schreib ihnen einfach einmal, vielleicht hast du ja Glück.“ Und ich schreibe denen einen Brief - und es tut sich nichts.

Und irgendwie war ich dann schon innerlich so heiß auf die, ich habe mir gesagt: „Das kann doch nicht sein, dass die nicht einmal zurück schreiben.“ Dann habe ich denen einen bitterbösen Brief geschrieben, an die Sportredaktion, was das für ein Sauhaufen ist, wenn sie nicht einmal zurück schreiben. Zwei Tage später ist ein Anruf gekommen. Ich wurde eingeladen zu einem Assessment-Center. Und ich habe damals schon aus meinem Studium heraus gewusst, dass ein Assessment-Center etwas ganz besonders wichtiges ist und das es da schon wirklich ans Eingemachte geht.

Dann ein Termin oben auf dem Küniglberg. Und ich geh dort rein und denke: „Da sind so viele Leute, das ist ja unfassbar.“ Da waren locker 250 Leute dort. Und es gab noch weitere vier Termine, also haben sich ungefähr 1000 Leute dort beworben. Ich dachte: „Na gut, da kannst du gleich wieder umdrehen und heimgehen.“

MNT: Und du hast nicht gewusst, was sie dort genau suchen, welche Jobs sie belegen wollten?

Andi Gröbl: Nein, ich hatte keine Ahnung. Dann aber habe ich mir glücklicherweise gedacht: „Weißt was, es ist eh schon egal, machst es halt, es dauert eh nur sechs Stunden.“ Und dann musstest du halt diverse Tests durchlaufen, von Allgemeinbildung über Sprechen bis Texte verfassen. Journalistisches Grundwerkzeug halt. Und das war eigentlich der Knackpunkt, das war irgendwann im Juni 97, da haben sie aus diesen 250 Bewerbern 10 gemacht, und da war ich dabei.

MNT: Du hast aber nicht gewusst, wo du jetzt dabei bist? Du hast nur gewusst, du bist halt mal dabei?

Andi Gröbl: Richtig. Und dann hat es einen zweiten Tag gegeben, da haben sie uns 10 plus weitere 20 getestet. Diese 30 inklusive meiner Wenigkeit haben dann noch einen Tag mit allen möglichen Psychospielchen über sich ergehen lassen müssen. Diese berühmte Mondlandeübung und gruppendynamische Sachen und Moderieren vor der Kamera. Und von den 30 haben sie dann 4 ausgewählt, und ich war wieder dabei. Da habe ich gewusst: „Bingo. Jetzt bist du dabei.“

Lesen Sie morgen Dienstag auf motorline.cc: Teil 2 des Gesprächs mit Tele5-Kommentator Andi Gröbl: Über das Verbesserungskonzept eines „Hosenscheißers“, Formel 1-Halbgott Helmut Zwickl, verbotene Früchte im Fahrerlager und die Schwierigkeit, mit Ralf Schumacher mehr Zeit zu verbringen als mit der eigenen Frau.

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