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„McLaren vielleicht 2005, sicher aber erst ab 2006 wieder on top!“

In einer Pressekonferenz verriet Adrian Newey: Der neue McLaren ist nicht neu, sondern ein modifizierter MP4-19. Er soll in wenigen Wochen kommen.

McLaren-Mercedes kann in Monaco das zurzeit ein wenig zerfledderte Image aufpolieren. Der Stadtkurs verfügt nicht über jene Anforderungen, an welchen der MP4-19 in den bisherigen Rennen schwer zu knabbern hatte. Es gibt keine Hochgeschwindigkeitskurven. Dem Motor wird mehr Drehmoment als PS-Kraft abverlangt.

Am ersten Trainingstag konnte zumindest Kimi Räikkönen mit einem vierten Platz diese Theorie bestätigen. David Coulthard, der im Vorfeld ebenfalls erklärte, die negativen Eigenschaften des 19 würden in Monaco nicht so sehr ins Gewicht fallen, wurde Elfter.

Wie auch immer – bei den Silbernen ist man sich darüber im Klaren, dass man den MP4-19B möglichst bald ins Rennen bringen muss. Adrian Newey war zu Gast in der FIA-Pressekonferenz. Und natürlich wollte man vor allem zwei Dinge von dem britischen Design-Guru erfahren: Wann kommt das neue Auto? Was ist neu am neuen Auto?

Newey enttäuschte die versammelten Journalisten nicht. Der MP4-19B würde gerade in der Fabrik aufgebaut werden, man wolle ihn möglichst bald einem ersten Funktionstest unterziehen. „Wie lange dauert es noch, bis der Neue vorgestellt wird?“, fragte man Newey. „Das kann noch zwischen zwei und vier Wochen dauern, das hängt davon ab, was bei den Rennen passiert. Eventuell findet in drei Wochen ein 50 Kilometer-Funktionstest statt.“

Wie sieht er aus, der Neue? „Wird es ein komplett neues Auto sein?“, fragt man. Newey muss korrigieren: „Der MP4-19B ist kein neues Auto, sondern ein modifiziertes Auto. Das heißt, dass alle mechanischen Teile gleich geblieben sind. Aber was das Bodywork betrifft, wurden einige schwerwiegende Veränderungen durchgeführt. Das beinhaltet auch eine neue Form des Monocoque, weshalb wir den Crashtest wiederholen mussten. Der ist bereits erledigt, wir bauen jetzt den Wagen auf.“

Über den Motor spricht Adrian Newey nicht so gern. „Bleibt der Motor der Gleiche?“, wird Newey gefragt. Kryptische Antwort: „Es ist immer noch ein Mercedes.“

From The Floor hat man eine harte Frage für Adrian Newey auf Lager: „Mercedes baut seit hundert Jahren Motoren. Aber zurzeit scheinen sie nicht gerade die allerbesten Aggregate herzustellen. Denkst du, es wäre dort höchste Zeit, um an der Spitze einen Personalwechsel vorzunehmen? Hat man den Faden verloren? Es scheint als hätten sie unter Ilmor wesentlich bessere Motoren gebaut als in der Gegenwart. Und es muss sehr unbefriedigend sein, Bilder von dem brennenden McLaren-Mercedes zu sehen...“

Newey holt Luft: „Gut, Mercedes ist eine sehr feine Firma, eine sehr große Firma und am wichtigsten ist: Sie sind dem Motorsport sehr verbunden. Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Ja, wir hatten in letzter Zeit einige Probleme mit dem Motor. Aber ich denke, es ist oft so, dass Probleme auf die Struktur und das Management einer Firma zurückzuführen sind. Das bedeutet, wenn ein Problem zum Vorschein kommt, kann es auch länger dauern, diese Probleme auszusortieren. Und klar, je größer eine Firma ist, desto länger kann es dauern."

"Aber die Probleme wurden erkannt, es sind einige größere Änderungen vorgenommen worden. Und ich denke, es waren positive Veränderungen. Martin Whitmarsh ist nun persönlich stark involviert in das Motorenprogramm und er macht einen sehr guten Allrounderjob. Ich bin sehr zuversichtlich.“

Welche Ziele steckt Newey? Wann glaubt er, dass die Silberpfeile wieder on top sein werden? Newey outet sich als schwerer Realist. Newey stapelt lieber tief als zu hoch, das macht ihn sympathisch. Alles andere wäre in der gegenwärtigen Situation auch seltsam.

Er sagt, dass „diese Dinge Zeit benötigen. Auf der Motorenseite hoffe ich, dass wir im Laufe der Saison Verbesserungen erzielen können. Und wir sollten vielleicht im nächsten Jahr, sicher jedoch im Jahr 2006 wieder auf gleichem Niveau mit der Konkurrenz sein.“

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