Formel 1: News | 04.06.2004
Bald zwanzig Grands Prix in einer Saison?
Der GP-Kalender könnte schon im kommenden Jahr um ein weiteres Rennen in der Türkei ausgebaut werden, auch Imola soll den Fans erhalten bleiben.
Während letztes Jahr 16 Rennen ausgetragen wurden und dieses Jahr immerhin auf 18 Rennstrecken gefahren wird, steht für 2005 offenbar der Ausbau auf 19 Rennen an. Das berichtet Autosport in seiner neuesten Ausgabe.
Demnach soll nächstes Jahr erstmals der Große Preis der Türkei ausgetragen werden, während auch weiterhin in Imola gefahren werden soll. Für die Teams stehen dann jedoch noch beschwerlichere Monate auf dem Programm. Beispiel: Das Toyota-Team ist nach dem GP von Monaco direkt zum Nürburgring gereist. Zwei Rennen binnen sieben Tagen. Anschließend fand eine umfangreiche Testwoche in Silverstone statt, wo im Hinblick auf den England GP gearbeitet wurde. Dazu wurden in Monza die Rennen in Montreal und Indianapolis vorbereitet. Am 6. Juni werden dann noch die Showrunden in Londons Innenstadt gedreht. Es folgen die zwei Überseerennen in Kanada und den USA. Wenn der Tross zurück ist, wird getestet und anschließend werden Frankreich und England in einer Woche ausgetragen.
Tim Edwards, Teammanager von Jordan-Ford, erklärte: „Die vier Rennen in sechs Wochen bedeuten eine Menge Arbeit für jeden im Team. Die beiden amerikanischen Rennen sind härter, als die zwei aufeinander folgenden Rennen in Monaco und auf dem Nürburgring, weil wir in dem Fall noch zur Fabrik zurückkehrten, um Teile zu reparieren.“
Top-Teams wie Ferrari haben dagegen die Möglichkeit ausreichend Teile herzustellen, um für solche Situationen gerüstet zu sein. „Kanada ist von unserer Fabrik weit entfernt und das macht die ganze Sache schwierig“, so Edwards. Deshalb nimmt Jordan zusätzliche Mitarbeiter nach Nordamerika mit, um vor Ort beschädigte Komponenten reparieren zu können. „Wir sind ein kleines und schlankes Team“, machte Edwards klar. „Der Silverstone-Test hat die ganze Sache erschwert. Über Nacht wurde alles verpackt und am Morgen verschickt.“
Neben dem neuen Rennen in der Türkei gibt es übrigens auch wieder Bewegung in Sachen Grand Prix von Russland. Dort soll sich Multi-Milliardär Roman Abramovich eingeschaltet haben.
Damit geht die Formel 1 mit großen Schritten auf die 20-Rennen-Marke zu. Bernie Ecclestone wäre es ohnehin lieber „mehr Rennen zu fahren und weniger zu testen“, denn: Bei der vielen Testerei wird nur unnötig Geld verbraten. Stattdessen könnte man am GP-Freitag mehrere Stunden frei testen. Und: Mit Testfahrten lässt sich nichts verdienen…