Formel 1: News | 04.10.2004
Drei-Auto-Regel beschäftigt weiter die Gemüter
Noch ist es Zukunftsmusik. Doch die Formel 1 diskutiert jetzt schon heftig über eine Drei-Auto-Regel, auch Niki Lauda hat seine Meinung dazu.
Zwei oder drei Autos pro Team? Diese Frage stellen sich derzeit viele Betrachter der Formel 1. Noch ist es zwar nicht amtlich, aber die finanziellen Probleme bei Minardi und Jordan sowie der Rückzug von Ford und der damit verbundene Verkauf von Jaguar und Cosworth haben die Verantwortlichen nachdenklich gestimmt.
Während F1-Boss Bernie Ecclestone in Drei-Auto-Teams sogar einen Vorteil sieht, da dann „mehr konkurrenzfähige Autos“ am Start wären, sieht FIA-Präsident Max Mosley in diesem Zusammenhang nur eine weitere Kostenfalle, welche noch mehr Hersteller zum Rückzug bewegen könnte.
„Es wird die Teams noch mehr Kosten und wo soll das Geld herkommen?“, fragte Mosley bereits in Shanghai. „Was passiert, wenn deswegen drei oder mehr Teams über die Grenzen schlagen? Es ist offensichtlich günstiger ein kleines Team mit Motoren zu versorgen als drei Autos zu haben.“
Für den einzigen Weltmeister auf zwei und vier Rädern, den Briten John Surtees, stellt die Formel 1 jedoch nur eine „Showbühne für die Automobilhersteller“ und deren Ingenieurskunst dar, weswegen er „keinen Raum für Privatiers“ mehr sieht.
Der dreifache F1-Weltmeister Niki Lauda unterstützt Surtees hierbei: „Wenn einige andere Teams aufhören und Bernie das Concorde Agreement dazu benutzen kann die Großen drei Autos einsetzen zu lassen, dann würde dies ein erster positiver Schritt aus dem aktuellen Schlamassel sein“, so der Österreicher gegenüber Reuters. Das große F1-Schlamassel hört dabei auf einen Namen: Sinkendes Interesse.
„Wenn wir Drei-Auto-Teams hätten, dann hätten wir auf einmal ein viel konkurrenzfähigeres Grid als dies derzeit mit Jaguar, Minardi und Jordan der Fall ist.“ Zudem glaubt Lauda daran, dass dies die Chance für „junge Fahrer“ sein könnte, bei den Top-Teams Erfahrung zu sammeln. Ob die Teams dies dann auch so umsetzen würden, steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier...
Auf dem gleichen Stück Papier dürfte auch Bernies große Angst stehen: „So lange wir keine drei Ferrari auf dem Podium sehen, wäre es in Ordnung.“