Formel 1: News | 09.03.2004
Nichts als Langeweile...
110 Minuten nichts als Langeweile und hin und wieder mal ein Auto auf der Strecke. So könnte das neue Qualifying beschrieben werden.
Vernichtend war die Kritik für die Konkurrenz nach der roten Galavorstellung am gestrigen Rennsonntag. Doch nicht nur McLaren, Williams & Co bekamen kräftig eins auf die Mütze, auch das neue Doppel-Qualifying wurde von allen Seiten heftig kritisiert.
„Es war dumm für uns und dumm für die Zuschauer“, urteilte Renault-Teamboss Flavio Briatore. „Es war viel zu lang für das Fernsehen und machte keinen Sinn.“ Auf den Punkt brachte es dabei wieder einmal der dreifache österreichische F1-Weltmeister Niki Lauda: „Es war das Schlimmste was ich jemals gesehen habe. Ich weiß nicht, wie sich intelligente Leute so etwas einfallen lassen können.“
Und auch F1-Boss Bernie Ecclestone ist vom neuen Qualifying alles andere als begeistert: „Ich habe bereits gesagt, dass es kompletter Nonsens ist, denn wenn die Leute es nicht anschauen wollen, dann schauen sie es sich auch nicht an.“
Entsprechend hofft Briatore auf eine schnelle Änderung. „Wir müssen uns zusammensetzen und darüber sprechen. Wenn wir alle zustimmen, kann schnell gehandelt werden. Nur die Dummen ändern ihre Meinung nie.“
Und da die Idee für das eine Stunde und 50 Minuten währende, doppelt langweilige Qualifying laut Niki Lauda von „intelligenten Leuten“ kam, wird bereits über eine Rückkehr zum letztjährigen Qualifying-Modus nachgedacht. So sprach ein namentlich nicht genannter Insider davon, dass man hoffe, bereits in Malaysia „ein neues System“ einführen zu können.
Dabei könnten laut Bernie Ecclestone durchaus auch wieder alle Autos gleichzeitig auf der Strecke sein, wie dies bis einschließlich der Saison 2002 für Spannung sorgte. „Das wäre meiner Meinung nach sehr viel spannender“, erklärte Ecclestone, der danach zugab, dass das Einzelqualifying nicht eingeführt wurde, „weil es spannender“ sei, sondern weil sich „die kleinen Teams beschwerten“, dass sie „nie im TV zu sehen“ waren...