Formel 1: News | 09.11.2004
Was in Heathrow beschlossen wurde...
24 Testtage & 19 GP! Was bei dem in London-Heathrow abgehaltenen Meeting der neun Teambosse und Bernie Ecclestone in Abwesenheit Ferraris beschlossen wurde.
In Heathrow-London wurde heute im Hotel Hilton ein Treffen der Teamchefs mit Bernie Ecclestone abgehalten. Nicht erschienen ist dabei ein Vertreter der Scuderia Ferrari, sowohl Jean Todt als auch Ross Brawn waren anderwärtig beschäftigt. Bei dem Meeting wurden Formel 1-untypisch einige Dinge beschlossen...
Ja zu 19 Grand Prix 2005 – England & Frankreich scheinen gesichert!
Bei dem heute in London-Heathrow abgehaltenen Meeting der neun Teamchefs (Ferrari hatte anderwärtige Verpflichtungen und konnte keinen Mann entbehren) mit Bernie Ecclestone akzeptierten die Entscheidungsträger die Abhaltung von 19 Grand Prix im kommenden Jahr. Ecclestone hat also seinen Wunsch nach 19 Saisonrennen durchgebracht...
Die Grand Prix von England respektive Frankreich waren bislang unsicher. Jetzt sollen sie als 18. und 19. Rennen hinzugefügt werden, die Teams erklärten sich bereit, die anfallenden Mehrkosten von rund drei Millionen Pfund pro Grand Prix zugunsten des Sports auf sich zu nehmen.
McLaren-Boss Ron Dennis erklärte nach dem Meeting gegenüber Autosport: „Wir glauben, dass unser heute getroffenes Abkommen die Hindernisse aus dem Weg räumen konnten, welche die Rennen in England und Frankreich betroffen haben.“
Laut den britischen Kollegen soll auch Ferrari trotz Abwesenheit für die Abhaltung von 19 Saisonrennen sein – Jean Todt habe im Vorfeld angedeutet, er wolle der Abhaltung von Rennen in England und Frankreich nicht im Wege stehen.
Bernie Ecclestone, der im letzten Monat Verhandlungen mit den Betreibern der Silverstone-Rennstrecke, dem British Racing Drivers Club, abgebrochen hatte, ist nun zuversichtlich, dass es doch noch zu einem Grand Prix in England kommen wird. Der Formel 1-„Zirkusdirektor“ erklärte: „Es gibt derzeit noch keinen Vertrag mit Silverstone aber ich wäre niedergeschmettert und enttäuscht, wenn wir da keinen Deal schaffen sollten.“
50prozentige Testreduktion, also 24 Testtage pro Saison!
Worauf konnten sich die neun Teamchefs bei dem heute abgehaltenen Treffen mit Bernie Ecclestone auf dem Londoner Heathrow-Flughafen sonst noch einigen? Gab es trotz der Abwesenheit eines Vertreters der Scuderia Ferrari eine Entscheidung (Ferrari konnte weder Jean Todt noch Ross Brawn entbehren, die anderwärtige Verpflichtungen erfüllen mussten)?
Geplant war eine selbst auferlegte Testreduktion auf zehn Tage pro Jahr. Geworden ist es eine 50prozentige Testreduktion, was 24 Testtagen pro Saison entspricht. Darauf konnten sich die neun anwesenden Teamchefs jedoch wirklich einigen und sie scheinen gewillt zu sein, dies auch ohne der Scuderia Ferrari durchzuziehen.
Für das Jahr 2006 soll dann die ursprünglich geplante Testreduktion auf zehn Tage pro Jahr eingeführt werden. Zudem haben die Teams ihre Hoffnung geäußert, ab 2006 einen Einheitsreifen einführen zu können. Außerdem sollen die Entscheidungsträger noch weitere Vorschläge zur Kostenreduktion eingebracht haben.
Die neun Teambosse haben also tatsächlich eine Entscheidung treffen können. Auch Bernie Ecclestone konnte es gar nicht fassen, er erklärte gegenüber Autosport: „Ich war noch nie zuvor bei einem Meeting, das derart positiv war. Wir befinden uns auf einem langen Weg, die Formel 1-Weltmeisterschaft besser zu machen. In den letzten Jahren haben wir einen Job erledigt, der einfach nicht gut genug war...“
Die abwesende Scuderia Ferrari, die sich traditionell gegen Änderungen, im Speziellen aber gegen die Reduktion von Testfahrten verweigert, bedachte Ecclestone mit den Worten: „Es wäre falsch, zu sagen, dass Ferrari nun ausgeschlossen wurde. Ich denke, sie werden mit dem Beschluss zurecht kommen. Es sind jedenfalls positive Neuigkeiten, ein Anstoß zur Veränderung.“
Die neun Teamchefs gaben sich zumindest fest entschlossen, ihren Beschluss zu einer 50prozentigen Testreduktion auch ohne Ferrari umzusetzen. Unklar ist nun, ob die Scuderia dessen ungeachtet weiter ihr Mammut-Testprogramm abspulen wird oder ob sie sich ebenfalls an die selbst auferlegte Testreduktion halten wird. Würde sie weiter in dem bisherigen Stil testen, während alle anderen Teams die Tests reduzieren, würde man bei einer weiteren Saison der Ferrari-Dominanz diese dem Testvorteil der Italiener zuschreiben...