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Wer wird Webbers Teamkollege?

Nach dem geplatzten Transfer von Jenson Button zu Williams hat Teamchef Frank Williams nun die Qual der Wahl, wer wird Mark Webbers Teamkollege?

Das vielzitierte Transferkarussell war so gut wie erstarrt – alles wartete auf den Ausgang der Akte Button. Jetzt dreht es sich wieder. Button bleibt bei B·A·R –Honda – bei Williams ist plötzlich wieder ein Top-Cockpit zu haben. Die große Frage lautet: Wer wird im kommenden Jahr der Teamkollege von Mark Webber bei den Weiß-Blauen sein?

Eines scheint klar zu sein, Frank Williams sucht keine Dauerlösung, hat er doch Jenson Button mehr oder weniger versprochen, auf ihn zu warten. Ein Hauch von Tragik-Romantik also in der Königsklasse. Das zweite Williams-Cockpit wird demnach nur für ein Jahr vergeben...

Große Hoffnungen macht sich Williams-Test- und Ersatzpilot Antonio Pizzonia. Nicht ohne Grund: Die ursprünglichen Wunschkandidaten des britischen Sirs haben bereits bei anderen Teams unterschrieben – Giancarlo Fisichella bei Renault, Jacques Villeneuve bei Sauber.

Antonio Pizzonia: Der Favorit...

Antonio Pizzonia pflegt eine besondere Beziehung zu Williams – schon vor seinem Jaguar-Intermezzo war der Brasilianer als Testfahrer bei Williams unter Vertrag, nachdem der „Jungle Boy“ von der Raubkatze rüde abgeworfen wurde, nahm ihn Frank Williams mit offenen Armen wieder auf. Und als dann Marc Gené in seiner Rolle als Ralf Schumacher-Ersatz enttäuschte, nützte Pizzonia seine Chance, demonstrierte Talent und Speed, war oftmals schneller als Juan Pablo Montoya.

Stunden vor der Buttongate-Entscheidung gab Antonio Pizzonia in Rio eine Pressekonferenz – dort erklärte er: „Was mir garantiert wurde, ist eine Testpilotenrolle, aber ich warte noch ab, was meine Zukunft betrifft. Die vier Rennen, die ich in diesem Jahr gefahren bin, haben meiner Karriere gut getan. Ich habe nicht damit gerechnet, in diesem Jahr Rennen zu fahren, aber ich konnte sechs WM-Punkte für Williams erobern, welche sie in der Konstrukteurswertung dringend gebraucht haben. Dank dieser vier Rennen stehe ich ganz oben auf der Liste, sollte Button bei B·A·R bleiben müssen.“

Und Frank Williams streute seinem Testpiloten schon vor einer Woche Rosen: „Was wir wissen, ist, dass wenn Antonio einen Williams-BMW fährt, er damit sehr konkurrenzfähig ist. Ob Test oder Rennen, sein Einsatz ist exakt der selbe.“

Und so gilt Antonio Pizzonia im Rennen um das Cockpit neben Mark Webber als großer Favorit. Es wäre naheliegend, würde ihm Frank Williams einen Einjahresvertrag als Grand Prix-Pilot geben, als Testfahrer steht er ja ohnehin bei ihm unter Vertrag. Webber und Pizzonia waren bereits bei Jaguar Teamkollegen. Dass Williams im Rahmen des Grand Prix von Brasilien, im Heimatland des „Jungle Boys“, bereits eine Entscheidung treffen oder gar bekannt geben wird, ist jedoch unwahrscheinlich...

Die Alternativen: Heidfeld, Davidson, Coulthard oder ein Nachwuchsmann...

Denn es gibt noch andere Alternativen, Williams kann genüsslich goutieren. David Coulthard beispielsweise hat sich große Hoffnungen auf das Button-Cockpit bei B·A·R-Honda gemacht. Bei Williams hat Coulthard seine Formel 1-Karriere begonnen, die Weiß-Blauen stellen mehr oder weniger die letzte Hoffnung für den 13fachen GP-Sieger dar. Denn Jaguar ist ein herrenloses Fragezeichen und Teams wie Jordan oder Minardi kommen für David Coulthard nicht wirklich in Betracht, zumal beide Teams derzeit über keinen Motor verfügen und somit einer ungewissen Zukunft entgegen zittern...

Eine andere Möglichkeit wäre Jordan-Pilot Nick Heidfeld – Williams hat sich bereits im Sommer um den Mönchengladbacher bemüht. Heidfeld hätte ein Stechen um den Platz im verwaisten Ralf Schumacher-Cockpit bestreiten sollen, doch dann hat bekanntlich Eddie Jordan diesen Deal mit seinen Forderungen vereitelt, womit Heidfeld die größte Chance seiner Karriere verwehrt blieb. Jetzt soll man im Heidfeld-Lager wieder guter Dinge sein...

Noch eine attraktive Alternative bietet sich an - B·A·R-Tester Anthony Davidson könnte für ein Jahr zu BMW-Williams wechseln und dort weitere Rennerfahrungen sammeln. Dass er über Talent und Speed verfügt, hat der smarte Brite als Freitagsfahrer bei B·A·R an fast jedem Rennwochenende bewiesen.

Zudem gibt es auch eine Menge an junger und vielversprechender Piloten wie beispielsweise den Italiener Vitantonio Liuzzi, der in diesem Jahr die Formel 3000 im Schumacher-Stil dominiert hatte. Im Gespräch mit motorline.cc-Chefredakteur Stefan Schmudermaier erklärte Liuzzi, dass BMW-Williams sein Traumteam wäre > Vitantonio Liuzzi im Exklusiv-Gespräch mit motorline.cc.

Eines ist sicher – Williams hat keine Eile. Niemand kann ihm seine Kandidaten wegschnappen – die Topteams sind bereits belegt. Durchaus möglich, dass Williams seine Wunschpiloten in einem Test gegeneinander antreten lässt.

Dass Frank Williams bereits überlegen könnte, Button doch noch per Ablösesumme schon für das kommende Jahr in sein Team zu holen oder gar Jacques Villeneuve aus seinem Sauber-Vertrag zu sprengen, dagegen spricht die bekannte Sparsamkeit des britischen Rennfuchses.

Zudem wartet er ja auf Button, der 2006 wieder zu haben ist. Der Glückliche, der für 2005 den Zuschlag erhält, tritt also mit dem Wissen an, nur eine Übergangslösung zu sein. Denn das Dreamteam des Frank Williams für 2006 heißt Webber – Button...

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