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„Einen wie Ayrton wird es nie wieder geben.“
(Frank Williams)

Erinnerungen an Ayrton Senna. Gedanken von seinen Teamchefs, seinen Kollegen, seinem Freund Gerhard Berger, Niki Lauda, Bernie Ecclestone, Max Mosley und vielen mehr.

Ron Dennis:

„Ich erinnere mich noch lebhaft daran als wir uns in Magny Cours unterhielten und in diesem Gespräch wurde es für mich sehr klar, dass er es auf gewisse Weise bereute das Team zu verlassen und er vermittelte mir das Gefühl: „Ich fühle mich überhaupt nicht gut dabei und ich werde zurückkommen.“ Ich dachte sehr viel über den Unfall nach, packte es in bestimmte Bereiche meines Gehirns und konzentrierte mich danach wieder auf das Leben. Ayrton hätte nichts an den Geschehnissen ändern wollen. Denn er verlor sein Leben bei etwas für das sein Herz schlug: Er wusste, dass er nicht unschlagbar war… Er kannte sein Limit, er kannte die Gefahr und er akzeptierte die Gefahr.“

Frank Williams:

„Einen wie Ayrton Senna wird es nie wieder geben.“

Bernie Ecclestone:

„Es gab keinen größeren Senna-Fan als mich. Und ich suchte unbewusst Wochen später in den McLaren-Cockpits immer noch nach Senna, dem gelben Helm im rot-weißen Auto. Ging es nicht vielen anderen genauso?“

Max Mosley:

„Ich denke, Imola war ein böses Erwachen für die Formel 1. Es wurde die Ansicht geboren, dass man an das Thema Sicherheit wissenschaftlich und systematisch herangehen muss. Auf der Basis der kontinuierlichen Weiterentwicklung. Das bedeutet nicht, dass wir nicht morgen schon einen schrecklichen Unfall erleben könnten. Aber was in punkto Sicherheit getan wurde, ist schon immens.“

Niki Lauda:

„Keiner hatte in den letzten zehn Jahren so viel Charisma wie Senna. Senna war zu seiner Zeit sicher der Beste und ist durch seinen Todt zu einer Lebende geworden.“

Martin Brundle:

„Ich kenne die Zahlen nicht, aber um es auf den Punkt zu bringen, er war besser als Schumacher. Er hatte mehr Fähigkeiten und mehr Talent und war ein natürlicherer, mehr von Emotionen angetriebener Mann als Michael. Mit Ayrton fuhr ich eine lange Zeit, vor allem in den Junior-Formel-Serien, und ich war auch Teamkollege von Schumacher, also kenne ich beide gut. Meine Wahl fällt immer auf Senna.“

Juan Pablo Montoya:

„Meine frühesten Erinnerungen an die Formel 1 hängen mit Ayrton Senna zusammen, den ich damals im Fernsehen sah. Ich habe seine Zweikämpfe mit Alain Prost geliebt. Ayrton war anders als alle anderen. Er war mein Held. Wenn Ayrton 1994 nicht gestorben wäre, hätte er den Titel in den Jahren 1994, 1995, 1996, und 1997 gewonnen, weswegen er sieben Titel geholt hätte. Und dann hätte Michael nur drei.“

Rubens Barrichello:

„Senna hat mich damals im Krankenhaus besucht, was sehr nett von ihm war. Er blieb für mich immer der wichtigste Maßstab. Wenn ich ein Rennen gewonnen habe, danke ich immer Gott – und Senna.“

Michael Schumacher:

„Die Wertschätzung, die ich für Ayrton empfunden habe, ist sehr persönlich, sehr privat. Ich glaube nicht, dass ich meine diesbezüglichen Gefühle jemals in einem öffentlichen Rahmen ausdrücken möchte. Imola war ein schwerer Verlust für den gesamten Motorsport. Ayrton war eine Inspiration, nicht nur für mich. Er war ein Symbol, er hat dem Sport so viel gegeben.

Es muss 1980 gewesen sein, als ich Ayrton zum ersten Mal gesehen habe. Ich war bei einem Kart-Rennen in Nivelles, und da war dieser Fahrer, der mir sofort ins Auge fiel: seine Linie, seine Kart-Beherrschung, seine Eleganz, wie er überholt hat - das war einfach extrem auffällig. Ich habe mich sofort erkundigt, wie er hieß, und es war Ayrton. Danach habe ich ihn für lange Zeit aus den Augen verloren, und erst Jahre später in der Formel 1 wieder gesehen. Aber ich werde mich immer an diesen ersten Eindruck erinnern.

In Imola fuhr ich direkt hinter ihm. Es war sowieso ein schreckliches Wochenende, weil am Tag zuvor schon Roland Ratzenberger verunglückt war. Es war ein Schock für mich, für uns alle. Als ich erfahren habe, was passiert ist, war ich fassungslos. Es war das erste Mal überhaupt, dass ich in meinem Sport mit dem Tod konfrontiert wurde – ehrlich gesagt waren das damals für mich Dinge, von denen ich glaubte, sie seien längst Vergangenheit. Ich habe erst mal eine ganze Weile gezweifelt, ob ich damit überhaupt weiter machen wollte.“

David Coulthard:

„Ich war damals noch Formel 3000 Fahrer und Testpilot bei Williams. An jenem Wochenende fuhr ich ein Rennen in England. Ayrton hatte mir noch ein Fax geschickt und viel Glück gewünscht.“

Olivier Panis:

„Ich persönlich habe es nie genossen nach Imola zu reisen, da es mich an das tragische Wochenende von 1994 erinnert. In diesem Jahr jähren sich die tödlichen Unfälle von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna zum zehnten Mal und deswegen bin ich sicher, dass die Erinnerungen besonders stark sein werden.“

Cristiano da Matta:

„Ich war in Brasilien als ich Ayrtons Unfall sah und mein einziger Gedanke war zu diesem Zeitpunkt, dass er den nächsten Grand Prix aufgrund einer Verletzung verpassen würde. Ich hätte niemals gedacht, dass ihm etwas anderes hätte zustoßen können. Meine beste Erinnerung an ihn ist sein Qualifying-Speed. Natürlich verehre ich ihn auch als Menschen, aber wenn ich ihn sah, dann dachte ich nur, dass sein Speed sein natürliches Talent war. Alles schien für ihn so einfach zu sein und jeder Fahrer wollte einfach nur wissen wie er es machte!“

Felipe Massa:

„Ich war erst 13 Jahre alt als sich die Tragödie ereignete, ich fuhr aber schon Kartrennen. Es war für mich einfach normal am Sonntagmorgen Formel 1 zu schauen, aber ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages selbst auf jener Strecke fahren würde, wo Sennas Williams in die Mauer raste. Ich bin damals aufgewacht und das Rennen hatte schon begonnen. Ich schlief noch halb als ich den Unfall sah und wusste sofort, dass es etwas Ernstes war. Ich starrte auf den Fernseher und weinte den gesamten Tag.

Für viele Rennfahrer wird der 1. Mai immer ein besonderes Datum sein. Alle gedenken Ayrton Senna. Ich erbringe ihm keine private Hommage, aber es ist unmöglich sich nicht an ihn zu erinnern. Die stärksten Bilder, welche ich von Senna in Erinnerung habe sind jene auf dem Podium. Er hatte immer eine brasilianische Flagge dabei, besonders damals beim ersten Sieg in Interlagos 1991. Ein Bild eines Siegers.

Ich habe ihn nie persönlich getroffen, aber als ich ein Kind war versuchte ich ein Autogramm zu bekommen, was leider nicht glückte. Ich war damals sehr enttäuscht, aber dies verging mit der Zeit. Der Unfall veränderte meine Denkweise jedoch nicht. Für mich und für alle anderen Fans blieb er das große Idol.

Mit seinem Tod und Michael Schumachers Aufstieg kamen auch die Vergleiche der Journalisten zwischen den beiden auf. Sie möchten wissen, wer der Beste war. Es ist eine schwierige Frage und die Antwort wird man niemals bekommen. Wenn er überlebt hätte, hätte Senna noch mehr Titel geholt und Schumacher hätte vielleicht jetzt noch keine sechs Titel gewonnen. Aber wenn man alle Attribute die in großartiger Pilot braucht zusammenzählt, dann ist Schumacher vielleicht kompletter.

Heute ist die F1 sicherer. Mit den aktuellen Crashstrukturen wäre Senna lebendig aus dem Unfallwagen ausgestiegen. Sein Tod war sehr traurig, aber es ist eindrucksvoll, dass die Leute noch immer über Senna sprechen als ob es erst gestern, und nicht vor zehn Jahren, gewesen wäre. So wurde er von einem Piloten der die F1 dominierte zu einer Legende.“

Emerson Fittipaldi:

„Die Sicherheit der Autos wurde seit dem Unfall besser. Deswegen war Ayrton bislang das letzte Opfer der F1. Die F1-Autos hatten sehr niedrige Cockpits. Dies änderte sich nach 1994 und dann hätte der Querlenker Ayrton nicht getroffen, er hätte meinen „Bruder“ nicht getroffen.“

Alain Prost:

„Als ich 1993 in Pension ging, hatte Ayrton Senna 41 GP-Siege. Hätte er die Chance gehabt, noch mehr Rennen zu fahren, so bin ich mir sicher, er hätte meinen Rekord als erster gebrochen. Ich war sogar überzeugt davon, dass es Ayrton Senna sein würde, der die Marke von 51 Siegen als erster übertreffen würde, und nicht Michael.“

Gerhard Berger:

„Ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl und nach Roland Ratzenbergers tödlichem Unfall im Samstagstraining auch gesagt: „In der Formel 1 passiert immer alles in Wellen, das Gute wie das Schlechte. Ich fürchte, das war nicht das einzige Unglück an diesem Wochenende.“ Tags darauf starb Ayrton Senna. Das war für mich, als wäre die Sonne vom Himmel gefallen.“

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