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Comeback des Williams-Honda?

Weil Toyota nun offenbar doch keine Kundenmotoren liefern will, ist Frank Williams angeblich um eine Reaktivierung seiner Kontakte zu Honda bemüht.

Die Situation entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Cosworth liefert an Williams momentan den mit Sicherheit billigsten und möglicherweise leistungsstärksten, auf jeden Fall aber drehzahlfreudigsten Motor der Formel 1 - und dennoch denkt das Erfolgsteam vergangener Jahre mit Sitz in Grove intensiv darüber nach, für 2007 einen anderen Partner zu finden.

Technikchef Sam Michael (Bild) macht diesbezüglich intern immer mehr Druck, schließlich beginnt die Entwicklung des FW29 für die nächste Saison allmählich auf vollen Touren anzulaufen - und die Ausmaße und Montagepunkte des Motors sind nach wie vor elementar für das Chassisdesign. Aus eben diesem Grund ist anzunehmen, dass Williams die Motorenentscheidung bis allerspätestens Ende Juni erledigt haben möchte, womit Frank Williams und Patrick Head noch knapp sechs Wochen Zeit hätten.

Williams hat für 2007 drei Möglichkeiten

Aber: Einen Motorendeal handelt man in der Neuzeit der Formel 1 nicht mehr per Handschlag und schon gar nicht über Nacht aus, weshalb in den Verhandlungen Eile geboten ist. Doch welche Optionen bieten sich Williams eigentlich? Zunächst einmal natürlich ein Weitermachen mit Cosworth, wogegen allerdings die hohen Kosten und die beschränkten Ressourcen des britischen Herstellers sprechen, und dann eventuell auch eine neue Partnerschaft mit Toyota oder Honda.

Toyota wurde über Monate hinweg als wahrscheinlichste Variante für 2007 gehandelt, doch nach einer Vorstandssitzung des japanischen Automobilherstellers ist die Idee, mit Williams neben dem Werks- auch noch ein Kundenteam zu beliefern, offenbar vom Tisch. Teamchef Tsutomu Tomita und Teampräsident John Howett sollen sich angeblich vehement gegen den Williams-Plan stark gemacht haben, weil sie darin eine potenzielle Gefahr für ihr eigenes Projekt sehen.

Allerdings hört man in der Gerüchteküche auch, dass Tomita und Howett nicht alle Hintertüren zugeschlagen haben, sondern sich eine Zusammenarbeit mit Williams dann vorstellen könnten, wenn die Motoren ganz ordnungsgemäß unter dem Namen Toyota eingesetzt werden. Ursprünglich war ja angedacht, die Kombination als Williams-Lexus an den Start zu schicken, doch in der Toyota-Fabrik in Köln möchte man wohl lieber gegen ein namentlich klar gekennzeichnetes B-Team antreten.

Status als Toyota-B-Team wünschenswert?

Für Williams stellt sich allerdings die Frage, ob er sich unter solchen Umständen eine Partnerschaft überhaupt antun soll, schließlich ist es undenkbar, dass Toyota seit vielen Jahren hunderte Millionen Euro ins eigene Werksteam steckt und dann dabei zuschaut, wie man von einem Privatteam mit Kundenmotoren gleich in der ersten Saison düpiert wird. Sprich: Jeder vernünftige Motorenlieferant sorgt dafür, dass das B-Team das A-Team nicht besiegen kann - siehe Ferrari.

Williams-Geschäftsführer Chris Chapple soll daher den Auftrag erhalten haben, die alten Kontakte des Teams zu Honda - sein Chef war deswegen schon im Vorjahr geheim in Japan - wieder aufzuwärmen. Beim zweiten Automobilhersteller aus Japan wäre das bestehende Werksteam ein geringeres Problem, denn Williams und Head genießen seit den 1980er Jahren ein erstklassiges Verhältnis zu den Entscheidungsträgern im Konzern und würden Nick Fry und Co. vermutlich einfach übergehen.

Eine Partnerschaft zwischen Williams und Honda wäre nicht neu: Zwischen 1983 und 1987 gewann die britisch-japanische Allianz 23 Grands Prix und einen Fahrer-WM-Titel, ehe ein gewisser Ron Dennis nach Williams' folgenschwerem Autounfall den Honda-Bossen angeblich erzählte, dass ein an den Rollstuhl gefesselter Mann kein Formel-1-Team führen könnte, um die damals dominanten Motoren aus Japan für sein eigenes McLaren-Team an Land zu ziehen...

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