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Von einer Einigung keine Spur...

FIA-Präsident Max Mosley setzt die Hersteller unter Druck: Nennfrist für 2008 schon im kommenden April, Einfrieren der Motoren von 2008 bis 2010...

So nahe schien seit einigen Wochen eine für alle akzeptable Lösung im großen Formel-1-Streit, doch nun verhärten sich die Fronten zwischen den Automobilherstellern auf der einen und der FIA auf der anderen Seite wieder. In erster Linie hat dies mit zum Teil nicht ganz nachvollziehbaren Forderungen von FIA-Präsident Max Mosley zu tun.

Der Brite hatte bereits mit seinem Vorschlag, die Herstellerteams künftig nicht mehr am Einnahmenkuchen der Formel 1 zu beteiligen, für Unruhe gesorgt, und nun ging er sogar noch einen Schritt weiter: Erstens sollen sich alle Teams, die 2008 in der Königsklasse des Motorsports an den Start gehen wollen, bis spätestens April 2006 einschreiben müssen, und zweitens fordert er ein Einfrieren der Motorenentwicklung für die Jahre 2008 bis 2010.

Entwicklungsstillstand?

Letztere Maßnahme soll zur Kostensenkung beitragen, weil die Hersteller bekanntlich eine Menge Geld dafür ausgeben, ihre Motoren laufend zu verbessern. In den vergangenen zehn Jahren legte die Formel 1 um mehr als 200 PS zu, was ab dieser Saison durch die Einführung der 2,4-Liter-V8-Aggregate kompensiert werden soll. Daher will Mosley vorschreiben, dass die Motorendesigns bereits im Juli 2007 bei der FIA hinterlegt werden müssen und anschließend vor 2011 nicht mehr verändert werden dürfen. Erlaubt wären nur noch Zuverlässigkeitsmaßnahmen.

"So könnte man in der Motorenentwicklung eine Milliarde Euro pro Jahr einsparen", erklärte der FIA-Präsident gegenüber Journalisten. "Ich bin fest überzeugt, das durchzuziehen. Wenn die Formel 1 wieder florieren soll, dann müssen wir sie billiger machen, damit die Unabhängigen überleben können. Die Hersteller regen sich darüber auf, dass die Formel 1 zu teuer ist, aber anstatt selbst weniger auszugeben bitten sie Bernie Ecclestone um mehr Geld."

Neuerlicher Streit ist vorprogrammiert

Sein Vorschlag, was das Einfrieren der Motorenentwicklung angeht - einen ähnlichen Plan gibt es ja auch im Bereich der Aerodynamik, wo Mosley künftig nur noch maximal zwei Veränderungen pro Saison zulassen will -, wird bei der Herstellervereinigung GPMA auf wenig Gegenliebe stoßen. Außerdem mag es zwar prinzipiell richtig sein, für die Kostensenkung zu kämpfen, doch ein Entwicklungsstillstand widerspricht der Hightech-Natur der Formel 1 und lindert zugleich die Vorfreude auf den Saisonbeginn, den alle besonders gespannt verfolgen, weil man nicht weiß, wer im Winter am besten gearbeitet hat.

Die zweite Idee, den Nennschluss für die Saison 2008 schon in den kommenden April zu legen, will Mosley mit der Unterstützung des World Councils der FIA am 22. März beschließen. Wer sich in den Wochen darauf nicht in die Formel-1-Weltmeisterschaft einschreibt, läuft Gefahr, nach 2007 nicht mehr an den Start gehen zu dürfen. Einziger Zweck dieser Aktion: Die FIA möchte so die Hersteller zu einer raschen Entscheidung zwingen.

Sollte ein Hersteller die Frist verstreichen lassen, kann er zwar theoretisch nachträglich noch immer ein Team melden, doch sobald das Kontingent von maximal zwölf Teams erschöpft ist, werden voraussichtlich keine nachträglichen Nennungen mehr akzeptiert - und dass mehr Teams als bisher in die Formel 1 gehen werden, erscheint angesichts des dann nicht mehr erforderlichen Sicherheitsdepots von gut 40 Millionen Euro mehr als wahrscheinlich...

Nur 12 Teams dürfen rein

Mehr als zwölf Teams sollen jedoch nicht zugelassen werden, "weil das aus Sicherheitsgründen vernünftig ist und weil alle Boxen auf zwölf Teams ausgelegt sind", so Mosley. "Momentan haben wir sechs Teams an Bord, vier Leute denken über einen Einstieg nach und die GPMA hat fünf Teams. Es macht Sinn, die Nennperiode bald zu eröffnen und früh zu schließen, um dann mit den Teams, die verbindlich dabei sind, die Regeln ausarbeiten zu können."

"Mich würde es nicht überraschen, wenn einige plötzlich aus der GPMA austreten würden, sobald wir im nächsten Monat unsere Nennperiode eröffnen. Ich hoffe, dass alle vernünftig sind, diese Regeln als vernünftige empfinden und sich uns anschließen", fügte er an. "Die Vorschriften für einen Formel-1-Einstieg bleiben gleich, abgesehen vom 48-Millionen-Dollar-Depot. Wir würden uns aber die Fabrik und das Geschäft ansehen und nur solche zulassen, die die Formel 1 auch ernst nehmen."

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