Formel-1-Testfahrten | 12.10.2006
Nahe am Streckenrekord...
Michael Schumacher unterbot seinen eigenen Rekord um eine halbe Sekunde - 1,2 Sekunden dahinter Hamilton (McLaren). Wurz im Williams-Toyota auf Rang 8.
Genau zehn Tage sind es noch bis zum Saisonfinale in Brasilien, und im südspanischen Jerez de la Frontera wurde heute die letzte Testwoche vor dem WM-entscheidenden Rennen fortgesetzt. Die anwesenden Teams fanden dabei sonniges Wetter und angenehme Temperaturen vor - und wurden obendrein auch noch von recht zahlreich erschienenen Fans bejubelt.
Ob so viele Spanier gekommen sind, um Michael Schumachers letzten Test als Grand-Prix-Fahrer zu sehen, können wir nicht mit Sicherheit sagen, doch der Ferrari-Pilot lieferte nach seiner Bestzeit gestern auch am dritten Tag in Jerez eine rundum gelungene Performance ab: Mit dem angeblich um 20 PS verbesserten V8-Motor für São Paulo kam er nach 104 Runden auf eine Bestmarke von 1:15.688 Minuten, womit er unterm Strich wieder Schnellster war.
Schumacher unterbot damit seinen eigenen 2006er-Rekord um 0,550 Sekunden und schrammte nur um 74 Tausendstelsekunden am allgemeinen Streckenrekord vorbei. Hinter ihm folgten - natürlich mit Respektabstand - Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/+ 1,123/73 Runden), der erneut einen hervorragenden Eindruck hinterließ, Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 1,327/98 Runden) und Luca Badoer (Ferrari/+ 1,555/76 Runden).
Pedro de la Rosa, der aller Voraussicht nach in Brasilien im zweiten "Silberpfeil" sitzen wird, spulte 70 Runden ab, hatte am Ende als Fünfter 1,612 Sekunden Rückstand auf die Spitze und 0,489 auf Hamilton. Hinter dem Spanier reihten sich die beiden Toyota-Piloten Ricardo Zonta (+ 1,800/73 Runden) und Olivier Panis (2,113/93 Runden) ein, die - wie fast alle Teams - überwiegend an Reifentests arbeiteten.
Abgerundet wurde das Klassement auf dem 4,428 Kilometer langen Kurs genau wie an den vorangegangenen Tagen vom Williams-Team, welches die Testfahrten mit dem Toyota-V8-Motor fortsetzte. Alexander Wurz (+ 2,579/79 Runden) und Narain Karthikeyan (+ 4,762/61 Runden) hatten wieder relativ großen Rückstand auf die Spitze, vermeldeten aber insgesamt - zumindest offiziell - positive Fortschritte.
Übrigens kam es heute auch zu einigen Abbrüchen: Die erste rote Flagge des Tages verursachte Kubica, der zu Beginn der Session fast zeitgleich wie Karthikeyan auf der Strecke stehen blieb. Karthikeyan erwischte es später noch einmal, genau wie auch seinen Teamkollegen Wurz. Doch auch das Toyota-Werksteam kam nicht klaglos über die Runden: Zonta und Panis rollten jeweils mit Verdacht auf Motorschaden aus.
Testzeiten
1. Schumacher Ferrari 1:15.688 104 2. Hamilton McLaren-Merc. 1:16.811 73 3. Kubica BMW 1:17.015 98 4. Badoer Ferrari 1:17.243 76 5. de la Rosa McLaren-Merc. 1:17.300 70 6. Zonta Toyota 1:17.488 73 7. Panis Toyota 1:17.801 92 8. Wurz Williams-Toy. 1:18.267 79 9. Karthikeyan Williams-Toy. 1:20.450 61