Formel 1: Testfahrten | 17.02.2006
Souveräne Bestzeit für den Eismann
Kimi Räikkönen trieb seinen McLaren-Mercedes MP4-21 zu einer Fabelzeit - er distanzierte Fisichella (Renault) um eine Sekunde.
Bei angenehmen Temperaturen zwischen sieben und 15 Grad setzten heute vier Teams ihre Saisonvorbereitungen im spanischen Valencia fort. Nachdem Renault die vorangegangenen Tage dominiert hatte, meldete sich diesmal McLaren-Mercedes zu Wort: Kimi Räikkönen fuhr in 1:09.976 Minuten überlegen Bestzeit.
Der Finne gab damit in diesem Winter sein erstes Lebenszeichen von sich, nachdem die "Silberpfeile" bisher stets Schwierigkeiten mit dem neuen V8-Motor hatten. Dieser scheint in seiner überarbeiteten Version nun wesentlich besser zu funktionieren, weshalb die Rundenzeiten stetig besser werden. Räikkönens heutige Marke bedeutet jedenfalls einen neuen Rekord für Autos der Generation 2006 auf der 4,005 Kilometer langen Strecke.
McLaren-Mercedes beschäftigte sich aber nicht nur mit der Weiterentwicklung des optisch wegen der Chrom-Lackierung durchaus aufregenden MP4-21, sondern es wurden auch intensiv Boxenstopps geübt - und zwischendurch genossen die Mechaniker auch mal eine freie Minute, um im Sitzen ein wenig Sonne zu tanken. Testfahrer Pedro de la Rosa (5./+ 1,286/113 Runden) hatte für so etwas freilich keine Zeit...
Schnellster Renault-Pilot war Giancarlo Fisichella als Zweiter, der allerdings bereits 0,942 Sekunden Rückstand hatte. Der Italiener spulte 83 Runden ab und untermauerte damit einmal mehr die beeindruckende Zuverlässigkeit des R26. Teamkollege Heikki Kovalainen (4./+ 1,098) war sogar fast doppelt so fleißig und kam 161 Mal bei Start und Ziel vorbei, was einem Pensum von mehr als 640 Kilometern - oder zwei kompletten Renndistanzen - entspricht.
Platz drei ging an David Coulthard, dessen Red-Bull-Ferrari RB2 bereits mit der neuen Aerodynamik für den Auftakt-Grand-Prix in Bahrain ausgestattet war. Mit 1,092 Sekunden Rückstand splittete der Schotte das Renault-Duo, was darauf hindeutet, dass Red Bull Racing 22 Tage vor dem ersten Saisonrennen langsam auf den richtigen Weg findet. Die Probleme mit der Kühlung waren diese Woche jedenfalls kein Thema mehr.
Abgerundet wurde das Klassement einmal mehr von den MF1-Racing-Piloten, die fast zwei Sekunden Rückstand auf die langsamsten Konkurrenzautos hatten. Tiago Monteiro - mit technischem Defekt - klassierte sich nach 93 Runden mit 3,839 Sekunden Rückstand an siebenter und letzter Position, während der Deutsche Adrian Sutil abgesehen von einem Ausritt einen guten Job machte, 73 Runden abspulte und als Sechster im alten EJ15B um 0,788 Sekunden schneller war als sein Teamkollege.
Rundenzeiten
1. Raikkonen McLaren 1:09.983 81 2. Fisichella Renault 1:10.912 83 3. Kovalainen Renault 1:11.071 161 4. Coulthard Red Bull 1:11.076 34 5. de la Rosa McLaren 1:11.245 113 6. Sutil MF1 1:13.027 73 7. Monteiro MF1 1:13.815 93