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Investor gefragt

Finanzielle Probleme bei den beiden Privatiers Spyker-Ferrari und Super Aguri-Honda - in beiden Fällen wird nach einem potenten Investor gesucht...

Super Aguri: Steigt japanischer Investor ein?

Das Super Aguri F1 Team ereilt derzeit das Schicksal, das schon viele kleine private Formel-1-Teams vor Probleme gestellt hat: Ein Sponsor zahlt nicht und prompt befindet man sich in finanziellen Schwierigkeiten. Die Weiterentwicklung des Autos musste gestoppt werden, vor Ort reist man mittlerweile nur noch mit dem Notwendigen an Personal.

Teamchef Aguri Suzuki versucht nun, einen Investor zu finden, der sich an seinem Rennstall beteiligt, um die Zukunft des Teams langfristig abzusichern. Der Japaner ist sich bewusst, dass er nicht dauerhaft auf die Hilfe von Honda setzen kann. Der Automobilhersteller hatte dem ehemaligen Formel-1-Pilot dabei geholfen, das Team aufzubauen, und stellt neben finanziellen Mitteln auch Personal, Chassis und Motoren zur Verfügung.

Wie unsere Kollegen von Autosport berichten, befindet sich der 46-Jährige in Gesprächen mit dem spanischen Geschäftsmann Alejandro Agag, der offenbar Interesse hat, einen Anteil am Team zu erwerben. Es besteht konkreter Handlungsbedarf, denn Hauptsponsor 'SS United' soll seinen Zahlungen nicht nachkommen.

Agag ist im Motorsport-Business kein Unbekannter, er erwarb Anfang des Jahres einen Anteil am Campos Grand Prix GP2-Team und hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich auch nach Möglichkeiten in der Formel 1 umschaut. Zuletzt haben sich Agag und Suzuki am Rande des Großen Preises von Ungarn getroffen.

Der Teamchef bestätigte, dass es Gespräche gegeben hat, erklärte jedoch, dass man sich bisher noch nicht einig geworden ist: "Er ist einer derjenigen paar Leute, mit denen wir uns im Moment unterhalten."

Dem Bericht zufolge möchte Aguri Suzuki nur eine Minderheitsbeteiligung am Team verkaufen, so dass er weiterhin das Sagen über den Rennstall hat. Das Team würde ferner weiterhin unter der japanischen Flagge an den Start gehen und Suzuki würde die Rolle des Teamchefs behalten.

Steht Spyker vor dem Verkauf?

Seit Monaten zeichnen sich beim niederländischen Sportwagenbauer Spyker Turbulenzen ab, die trotz Dementis nun doch Auswirkungen auf das Formel-1-Team haben könnten.

Der ehemalige Jordan-Rennstall, der sich vor zwei Jahren in finanziellen Problemen befand, vom russischen Stahlmilliardär Alexander Shnaider aufgekauft wurde, um nur ein Jahr später im September vergangenen Jahres an Spyker abgestoßen zu werden, steht damit erneut vor einem möglichen Besitzerwechsel.

Wie Spyker am Dienstagabend mitteilte, könnte man einen Teil oder das ganze Team im Rahmen eines "Refinanzierungsplans" und einer "Neuorientierung der Strategie" verkaufen. In einer Pressemitteilung erklärte der Sportwagenbauer, dass man gezwungen ist, sich zusätzliches Geld zu beschaffen, um die kurzfristige Liquidität des Unternehmens abzusichern und weitere Investitionen tätigen zu können.

Zu diesem Schritt sei man durch die negative Berichterstattung über die Kreditwürdigkeit des Unternehmens gezwungen worden. Derzeit bewerte man schon einige unaufgeforderte Kaufangebote von Interessenten. Parallel dazu hat Anteilseigner 'Strongwind' einen Kredit in Höhe von 2 Millionen Euro bereitgestellt.

Im Mai war an die Öffentlichkeit gesickert, dass Spyker die Marke Spyker als Sicherheit für ein Darlehen bereitgestellt hat. Nach Bekanntgabe sank der Kurs des Unternehmens um fast 17 Prozent zunächst auf ein 16-Monate-Tief.

Der Name war im Zusammenhang mit einer Kreditvergabe durch die 'Friesland Bank' aus dem vergangenen Jahr verpfändet worden. Finanzanalysen bewerteten dies als ein schlechtes Zeichen, weil das Unternehmen mit seiner eigenen Marke für einen Kredit bürgen musste.

Eine Woche zuvor hatte Spyker-Chef Victor Muller den niederländischen Sportwagenhersteller verlassen. Damals machten Berichte die Runde, wonach Gehälter nicht bezahlt worden sind, weil es kommerziell nicht wie erhofft läuft. Interimistisch übernahm zunächst Michiel Mol, der Direktor des Formel-1-Teams, die Geschäfte.

Mol soll auch ein Interesse an einem Einstieg beim Rennstall hegen und wird nach Aussage von Spyker als Geschäftsführer und Direktor zurücktreten, um einen Interessenskonflikt zu vermeiden. Hans Hugenholtz, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, wird Moles Rolle vorübergehend einnehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist.

Obwohl es in der Spyker-Pressemitteilung laut 'Reuters' heißt, dass "der (teilweise) Verkauf des Spyker Formel-1-Teams eine der verschiedenen Refinanzierungs-Szenarien ist, die in Betracht gezogen wird", dementierte Hugenholtz gegenüber unseren Kollegen von FORMULA 1 RaceReport entsprechende Berichte: "Das ist erneut eine Konstruktion der Presse."

"Richtig ist, dass Michiel als Geschäftsführer zurückgetreten ist. Und ich bin sein Nachfolger. Und der Grund dafür ist die Tatsache, dass Michiel einen größeren Anteil am Formel-1-Team erwerben möchte. Da man dann als Geschäftsführer in einen möglichen Interessenskonflikt kommt, hat er sich dazu entschieden, als Geschäftsführer zurückzutreten. Das Spyker Formel-1-Team gibt es und es wird es auch weiterhin geben."

Spyker, seit 2000 wieder am Markt aktiv, hatte 2006 erstmals einen Netto-Profit erzielen können. In diesem Jahr hatte man erwartet, einen Verlust zu machen, und betont, dass das Formel-1-Team nicht "Cash-neutral" arbeiten wird, da die Kosten für den Betrieb höher als erwartet ausfallen und die Einnahmen aus dem Anteil aus dem Verkauf der Fernsehrechte und Sponsoring-Erlösen geringer sind als erwartet.

Von den hohen Betriebskosten eines Formel-1-Teams war auch Alexander Shnaider einst überrascht worden und hatte sein Team daraufhin nach nur einem Jahr trotz ehrgeiziger Pläne wieder abstoßen müssen. Spyker will die Refinanzierung bis zum Ende des dritten Quartals abgeschlossen haben.

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