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Mosley: "Kundenchassis ist notwenidig!"

FIA-Präsident Max Mosley spricht über die Einführung von Kundenautos ab der Saison 2008 und über die Möglichkeit, künftig Nachtrennen abzuhalten.

Ab der kommenden Saison wird das Starterfeld der Formel 1 auf 24 Autos ausgedehnt. An alte Zeiten kann man damit trotz des Einstiegs von David Richards und seiner Firma Prodrive nicht anknüpfen, als es sogar eine Vorqualifikation gab, nach der zahlreiche Fahrer bereits vorzeitig zum Zuschauer dekradiert wurden.

In der heutigen Zeit ist so etwas unvorstellbar, denn längst betreiben Automobilhersteller den Sport auf höchstem Niveau und pumpen hunderte Millionen in die Formel 1. Das bedeutet gleichzeitig, dass kleinere Teams gar keine Chance mehr haben - es sei denn, sie können sich komplette Autos kaufen, so wie dies David Richards tun wird.

"Die Formel 1 hat nicht genug Geld, um zwölf verschiedene Teams mit jeweils einem Forschungs- und Entwicklungsprogramm, Windkanal und einer Organisation von 1.000 Angestellten zu haben", so Mosley gegenüber 'Reuters'.

Dies bedeute, dass man entweder ein Kundenauto haben müsse, oder "während des Rennens vier Mal überrundet wird". Es sei egal, ob es zwei oder vier Autos eines Herstellers in der Startaufstellung gebe: "Sie werden alle komplett anders aussehen."

Derzeit sieht das Concorde Agreement vor, dass jedes Team sein Chassis selbst konstruieren und bauen muss. Da das Super Aguri F1 Team das letztjährige Honda-Chassis in einer modifizierten Version verwendet und die Scuderia Toro Rosso gar mit dem aktuellen Chassis von Red Bull Racing unterwegs ist, hat Spyker-Teamchef Colin Kolles gegen Toro Rosso Klage eingereicht. Beide Teams sehen sich im Recht, weil sie die Autos trickreich über eine Drittfirma erworben haben.

Kolles zeigte sich am Montag gegenüber 'GPUpdate.net' optimistisch: "In Bahrain haben wir nichts unternommen, weil Herr Ecclestone versucht, einen Kompromiss zwischen den Teams zu finden. Hoffentlich können wir eine Lösung finden, aber es liegt nicht nur an uns, eine Lösung zu finden. Wenn es keinen Kompromiss gibt, dann werden wir unseren eigenen Weg geben und die Fakten vor Gericht präsentieren. Aber ich bin zuversichtlich, dass Herr Ecclestone eine Lösung für jene Teams finden kann, die nicht selbst Konstrukteure sind."

Mosley kann sich dennoch vorstellen, dass einige Teams versuchen werden, zu verhindern, dass es 2008 Kundenautos gibt: "Wir leben in einer Demokratie, also müssen wir abwarten, was die anderen wollen", wird der Brite von Autosport zitiert.

In den aktuellen Streit wird sich die FIA nicht einmischen: "Es gibt eine Auseinandersetzung darüber, was das Concorde Agreement aussagt. Und zum Glück gibt es eine Klausel, die solche Dinge vor ein Berufungsgericht leitet. Es ist nicht direkt unser Problem. Es sind einfach zwei komplett andere Ansichten darüber, was das Concorde Agreement aussagt."


Nachtrennen nur nach eingehender Prüfung

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Immobilien-Tycoon Ong Beng Seng träumen davon, den geplanten Großen Preis von Singapur als ein Nachtrennen auszutragen. Damit müssten die Fans in Europa nicht zu nacht-schlafender Zeit aus den Federn, um sich das Rennen anzuschauen, und man hätte ein neues Spektakel in der "Königsklasse des Motorsports".

Die Fahrer sind sich einig, dass ein solches Rennen nur stattfinden darf, wenn die Sicherheit aller Beteiligter durch ein Rennen bei Flutlicht nicht gefährdet ist. So muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass das Flutlicht - wie bei Fußballspielen schon geschehen - nicht ausfällt.

"Nachtrennen werden für die Formel 1 ohne eine sehr sorgfältige Untersuchung nicht genehmigt", erklärte FIA-Präsident Max Mosley laut Reuters am Montag. So sollen neben den bereits diskutierten Sicherheitsfragen auch weitere bisher noch nicht in den Sinn gekommene Sicherheitsrisiken genau unter die Lupe genommen werden.

Der Brite schließt aber nicht aus, dass schon im kommenden Jahr ein Nachtrennen in Singapur stattfindet. Es hätte zwar noch keine Ernst zu nehmende Anfrage gegeben, falls diese aber existiere, werde man sich mit dem Team auseinander setzen. Zuständig sei in diesem Fall die Sicherheitskommission der FIA: "Das wäre ein großer Schritt und wir möchten dann keine Fehler machen."

Der 67-Jährige stellt nicht nur die Sicherheit in Frage, sondern auch logistische Probleme, die durch das Flutlicht bereit zu stellende Helligkeit, damit eine TV-Übertragung stattfinden kann, sowie die Kosten, die dadurch entstehen: "Aber das ist nicht wirklich unser Problem, uns würde nur der Sicherheitsaspekt Sorgen bereiten."

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