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Die FOTA setzte sich durch

Und plötzlich herrschte Frieden – doch worauf haben sich FIA, FOTA und FOM nun tatsächlich einigen können? motorline.cc fasst zusammen…

Michael Noir Trawniczek

Und plötzlich herrscht wieder Frieden. Nachdem sich die Fronten bis kurz vor der Sitzung des FIA-Weltrats zunehmend verhärtet hatten, kam es nach den Meetings von Mosley, Ecclestone und Montezemolo in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zur Einigung.

Doch was ist konkret beschlossen worden? Worauf hat man sich geeinigt? motorline.cc fasst zusammen:

Kein Budgetlimit – dafür Sparprogramm der FOTA

Das von Mosley geforderte Budgetlimit inklusive der Kontrolle durch eine Buchhalterfirma kommt nicht.

Stattdessen wird jenes Sparprogramm der FOTA zur Anwendung kommen, welches bereits im März in Genf präsentiert wurde. Darin versprechen die FOTA-Teams, bis 2011 die Kosten auf jenes Niveau zu senken, wie es in den 1990er-Jahren vorgeherrscht hat.

Dabei handelt es sich zwar um einen Betrag zwischen 40 und 50 Millionen Euro pro Saison, also um jene Summe, die Mosley zwingend vorschreiben wollte – doch die Kontrolle der Einhaltung wird von der FOTA selbst kontrolliert. Prinzipiell soll der leicht modifizierte bzw. konkretisierte FOTA-Plan keine festgeschriebene Summe vorgeben, sondern die Ressourcen beschränken.

In einem Interview mit Auto, Motor und Sport antwortete Mosley auf die Frage, ob er nicht davor Angst habe, die Top-Teams könnten sich in zwei Jahren nicht mehr daran „erinnern“, was sie heute versprochen haben: „Williams wird sicherstellen, dass die Budgets runterkommen.“

Hilfe für neue Teams

Die Hersteller haben versprochen, den drei Neueinsteigern zu „helfen“ – in welcher Art und Wiese das konkret passieren soll, ist nicht bekannt.

FIA bleibt Regulator – alte Regelerstellung

Die Oberste Sportbehörde FIA wird weiterhin als Regulator akzeptiert, allerdings sind Alleingänge wie jene beim von der FIA verabschiedeten Reglement für 2010, welches letztlich den Streit ausgelöst hat, wird es nicht mehr geben.

Stattdessen müssen wieder die verschiedenen Gremien wie Technische Arbeitsgruppe etc. die Regeln absegnen, am Ende entscheidet der FIA-Weltrat, der auch weiterhin über ein Vetorecht verfügt.

Als Vorlage gilt jenes Prozedere, welches im Concorde Abkommen von 1998 erstellt wurde – allerdings mit Änderungen. In der F1-Kommission werden die Sitze neu aufgeteilt: 10 Sitze für die FOTA, je 5 Sitze für die FIA und den Inhaber der kommerziellen Rechte, FOM („Formula One Management“).

FOM bleibt Vermarkter

Die FOM bzw. die Firma CVC wird auch weiterhin die kommerziellen Rechte der Formel 1 verwalten. Mehr Geld vom TV-Kuchen können die Teams frühestens ab 2013 erwarten – denn so lange müssen die Rechteinhaber jenes Geld abzahlen, das sie für den Kauf dieser Rechte als Kredit aufgenommen haben.

Reglement 2010

Die FIA teilte über eine Aussendung mit: „Es wird keine alternative Serie oder Meisterschaft geben. Das Reglement ab 2010 wird aus den Regeln für 2009 sowie weiteren Regeln bestehen, auf die man sich vor dem 29. April 2009 geeinigt hat." Konkret werden ab 2010 die Vorderreifen weniger Auflagefläche aufweisen, zudem bleibt offenbar das Verbot von Tankstopps aufrecht.

Ungeklärt ist noch die Frage, wie man mit dem zurückgekehrten Motorenhersteller Cosworth verfahren wird. Mosley wollte dem Kundenmotor (alle neuen Teams verwenden ein Cosworth-Aggregat) eine Ausnahmeregelung in Sachen Drehzahllimit zugestehen. Mosley sagte dazu im AMD-Interview: „Es gibt bestimmte Abmachungen mit Cosworth. Man sollte sich an der höheren Drehzahl nicht allzu sehr stoßen. Die Basis des Motors ist vier Jahre alt und der Verbrauch liegt deutlich höher als bei den anderen. Das bedeutet beim Start einen klaren Gewichtsnachteil." Angeblich soll Cosowrth nicht in der Lage sein, bis 2010 die Motoren an das aktuelle Regelwerk anzupassen. Mosley rät zur Beibehaltung der Drehzahlfreistellung…

Und auch in punkto KERS gibt sich Mosley kleinlaut: „Ich würde ihnen raten, diese Technologie weiter zu verfolgen. Sie ist wichtig für die Zukunft des Sports." Im FIA-Regelwerk ist das Energierückgewinnungssystem als optionale Technik angeführt, die FOTA wollte KERS zuletzt komplett streichen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Mosley verzichtet auf weitere Amtsperiode

In der FIA-Aussendung heißt es: „Die Teams haben weiter zugestimmt, die Rolle der FIA als Aufsichtsbehörde des Sports zu akzeptieren. Die Teams haben auch den kommerziellen Rahmenbedingungen der Formel-1-Weltmeisterschaft bis 2012 zugestimmt. Angesichts dieser neuen Einigung und mit der Aussicht auf eine stabile Zukunft für die Formel 1 hat FIA-Präsident Max Mosley seine Entscheidung bestätigt, im Oktober nicht mehr zu einer Wiederwahl anzutreten.“

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