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Lässt Mosley den Deal platzen?

Max Mosley schrieb ein wütendes Fax an die FOTA. Diese habe Unwahrheiten verbreitet, müsse sich entschuldigen, sonst überdenke er alles…

Es war einfach zu schön, um wahr zu sein: Wer nach der gestrigen Beilegung des Formel-1-Streits zwischen FIA und FOTA geglaubt hat, es sei alles ausgestanden, der hat sich gewaltig getäuscht. Denn nur einen Tag nach der vermeintlich entscheidenden Sitzung des Motorsport-Weltrats der FIA hängt der vereinbarte Deal wieder an einem seidenen Faden.

Dieser Deal sah in vereinfachter Form folgendermaßen aus: FIA-Präsident Max Mosley lässt die von ihm geplante Budgetobergrenze fallen und akzeptiert stattdessen das Kompromissangebot der Teamvereinigung FOTA, dankt außerdem am Ende seiner Amtszeit im Oktober endgültig ab. Die FOTA wiederum verspricht ihrerseits, ihren Triumph gegenüber Mosley nicht öffentlich zu zelebrieren, damit am Ende beide Seiten ihr Gesicht bewahren können.

Doch aus einem auf Donnerstag datierten Brief von Mosley an FOTA-Präsident Luca di Montezemolo geht hervor, dass dieser Deal platzen könnte.

Denn Mosley ist alles andere als glücklich über die Darstellung der Einigung durch die FOTA, die in seinen Augen unter anderem verbreiten ließ, Mosley übergebe seine Formel-1-Tätigkeiten mit sofortiger Wirkung an Michel Boeri, er sei aus dem Amt gezwungen worden und er werde nach Oktober nicht mehr in der FIA tätig sein.

In dem einseitigen Brief erklärt Mosley, diese Darstellung sei "schlicht und einfach Unsinn". Außerdem beschwert er sich über die Aussage, er sei ein "Diktator". Darüber ist der 69-Jährige so gekränkt, dass er der FOTA damit droht, die Einigung von gestern zu widerrufen: "Wenn Sie wünschen, dass unsere Vereinbarung eine Überlebenschance hat, dann müssen Sie und die FOTA Ihre Handlungen sofort richtigstellen!"

Mosley fordert außerdem eine Entschuldigung, zu der es bisher noch nicht gekommen ist. Daher möchte er sich entgegen der ursprünglichen Rücktrittsankündigung seine "Optionen offen halten", was eine weitere Kandidatur im Oktober angeht. Und er hält fest: "Zumindest bis Oktober bin ich mit voller Amtsgewalt Präsident der FIA." Theoretisch wäre also noch Zeit genug, um einen weiteren Streit vom Zaun zu brechen...

Die FOTA hat ihrerseits die erste Gelegenheit verstreichen lassen, sich öffentlich bei Mosley zu entschuldigen, denn bei der am Donnerstag abgehaltenen FOTA-Pressekonferenz wurde das Thema mit keinem Wort erwähnt. Allerdings ist nicht bekannt, ob di Montezemolo den Brief zu jenem Zeitpunkt bereits gelesen hatte.

Auf jeden Fall scheint sich abzuzeichnen, dass es auch während der dreiwöchigen Pause bis zum Nürburgring nicht langweilig wird...

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