Formel 1-Tests Jerez | 12.02.2009
Fleißiger Alonso absolvierte 133 Runden
Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes MP4-24 mit einem 2008er Heckflügel Schnellster; Vettel im regelkonformen RB5 knapp dahinter.
Man kann Ferrari, dem BMW Sauber F1 Team und Toyota schlecht einen Vorwurf dafür machen, dass sie viel Geld dafür ausgegeben haben, um diese Woche in Bahrain zu testen, schließlich ist die Wahrscheinlichkeit für gutes Wetter in der Sakhir-Wüste wesentlich höher als im spätwinterlichen Spanien. Doch manches lässt sich eben nicht kalkulieren.
Während in Bahrain heute also schon nach je einer Installationsrunde für jeden Fahrer wegen eines weiteren Sandsturms Schluss war, herrschten in Jerez de la Frontera optimale Bedingungen mit nicht einer einzigen Wolke am Himmel. Auch die Atmosphäre stimmte am vorletzten Testtag dieser Woche: Um ihren Superstar Fernando Alonso im neuen Renault R29 zu sehen, kamen heute hunderte spanische Fans an die andalusische Strecke.
Und sie bekamen viel zu sehen: Alonso absolvierte in einer Session ohne eine einzige rote Flagge (!) 133 Runden oder fast zwei komplette Renndistanzen und blieb damit vom Defektteufel verschont, der Nelson Piquet an den vergangenen beiden Tagen erbittert an den Fersen geklebt war. Außerdem fuhr der zweifache Weltmeister schon in der ersten Stunde schneller als sein Teamkollege am Dienstag oder Mittwoch. Noch Fragen?
Ja, denn: Selbst wenn die interne Hierarchie intakt zu sein scheint, so landete Alonso auf dem letzten Platz. Fast drei Sekunden fehlten ihm auf dem außer Konkurrenz fahrenden Sébastien Bourdais (Toro-Rosso-Ferrari/1:18.493 Minuten/126 Runden) im 2008er-Modell, mehr als eine halbe Sekunde auf den schnellsten 2009er-Fahrer. Doch auch wenn der letzte Platz natürlich nicht gut aussieht, so ist zumindest der Abstand deutlich geschrumpft.
Schnellstes 2009er-Fahrzeug war heute der McLaren-Mercedes MP4-24 mit Titelverteidiger Lewis Hamilton am Steuer. Hamilton legte 93 Runden zurück und kam auf eine Bestzeit von 1:20.737, war damit in etwa gleich flott wie Heikki Kovalainen gestern. Interessant: Die Silberpfeile montierten wieder den breiteren (und damit mehr Anpressdruck generierenden) 2008er-Flügel auf den MP4-24 - angeblich, weil für die neueste Spezifikation des 2009er-Heckflügels noch nicht alle Teile da sind.
Einen sehr guten Eindruck hinterließ indes Sebastian Vettel, denn der Deutsche prügelte seinen Red-Bull-Renault zur drittschnellsten Zeit, nur eine Tausendstelsekunde hinter Hamilton - und das genau genommen mit dem einzig wirklich regelkonformen 2009er-Modell. Vettel spulte ein Programm von 92 Runden ab, war damit genauso fleißig wie der Japaner Kazuki Nakajima (4./+ 2,405) im neuen Williams-Toyota FW31.
Testzeiten Tag 3
Pos Fahrer Team Zeit Runden 1. Bourdais Toro Rosso-Ferrari 1:18.493 128 2. Hamilton McLaren-Mercedes 1:20.737 93 3. Vettel Red Bull-Renault 1:20.738 92 4. Nakajima Williams-Toyota 1:20.898 92 5. Alonso Renault 1:21.307 133