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Formel-1-Premiere für acht junge Fahrer

Für acht von zwölf Fahrern war der erste Young Driver Day in Jerez die Formel-1-Premiere, Formel-2-Meister Soucek war am Ende Schnellster.

Testfahrten im traditionellen Sinne sind laut FIA-Reglement noch bis 1. Januar verboten, doch in Jerez de la Frontera finden diese Woche die drei Young Driver Days statt, die jedem Team zustehen. Dabei dürfen jedoch nur Fahrer zum Einsatz kommen, die in ihrer bisherigen Karriere noch nicht mehr als zwei Grands Prix bestritten haben.

Am ersten Großkampftag in Südspanien wurden am Dienstag zwölf Piloten aufeinander losgelassen. Für acht davon war es die erste Ausfahrt in einem Formel-1-Auto: Bertrand Baguette (23 Jahre/Belgien/Renault), Jules Bianchi (20/Frankreich/Ferrari), Marcus Ericsson (19/Schweden/Brawn), J.R. Hildebrand (21/USA/Force India), Daniel Ricciardo (20/Australien/RB Racing), Alexander Rossi (18/USA/BMW Sauber), Andy Soucek (24/Spanien/Williams) und Oliver Turvey (22/Großbritannien/McLaren).

Soucek: Bestzeit mit neuen Reifen

Bestzeit fuhr am Ende tatsächlich nicht der gestandene Formel-1-Testpilot Gary Paffett (3./+0,268), der seinen McLaren-Mercedes erst am späten Nachmittag an Oliver Turvey (11./+1,698) übergab, sondern Andy Soucek: Der Austro-Spanier holte sich seinen Preis für den Formel-2-Titel ab und markierte in der letzten Stunde mit einem frischen Reifensatz eine Topmarke von 1:19.158 Minuten, die nicht mehr unterboten wurde.

Soucek sorgte auch für einen der (trotz kühler und damit rutschiger Bedingungen) wenigen Zwischenfälle, als er in der zweiten Kurve die Kontrolle über seinen FW31 verlor und im Kiesbett strandete. "Ich hatte schon ganz vergessen, wie schnell diese Autos sind", grinste er ungeachtet dessen, nachdem er schon am frühen Morgen geschwärmt hatte: "Die Beschleunigung durch jeden einzelnen Gang ist unglaublich, eine echte Sensation!"

Bereits am Vormittag hatten die Red-Bull-Junioren Ricciardo (4./+0,376/RB Racing) und Brendon Hartley (12./+2,167/Scuderia Toro Rosso) für einen Abbruch der Session gesorgt, als beide von der Strecke abkamen und ihre gestrandeten Boliden gemeinsam per LKW zurück an die Box gebracht werden mussten. Später fuhr Ricciardo Tests mit einem ungewöhnlich aussehenden Sensor am Frontflügel, der über ein Gestänge aerodynamische Daten aufzeichnen kann.

Di Resta starker Zweiter

DTM-Export Paul di Resta (Force India/+0,211), der im Vorjahr in Silverstone schon einmal Formel-1-Luft schnuppern durfte, belegte den zweiten Platz, nachdem er das Auto von J. R. Hildebrand (10./+1,379) übernommen hatte. "Das ist eine aufregende Gelegenheit für mich, weil die Formel 1 immer mein Traum gewesen ist. Ich glaube, dies bringt mich diesem Ziel einen Schritt näher", hatte di Resta vor Testbeginn erklärt.

Geteilte Autos gab es nicht nur bei McLaren und Force India, sondern auch bei Brawn GP, wo Mike Conway (6./+0,762) und Ericsson (8./+1,175) Zugriff auf eines der Weltmeisterautos hatten. Für BMW Sauber testete indes Rossi, der damit trotz des Formel-1-Ausstiegs von BMW noch in den Genuss kommt, den Preis für seinen Sieg beim Weltfinale der Formel BMW abzuholen. "Die Junioren darum zu bringen, war keine Option", so Mario Theissen.

Für Ferrari war am ersten Tag Jules Bianchi unterwegs: "Ich bin so glücklich. Zum ersten Mal ein Formel-1-Auto zu fahren, und dann gleich einen Ferrari, ist einfach unglaublich", schwärmte der Franzose, der auch am Mittwoch im F60 sitzen wird. Bianchi büßte knapp eine halbe Sekunde auf Spitzenreiter Soucek ein und belegte damit den fünften Platz. Baguette (+1,353) wurde im Renault Neunter. Die Jerez-Tests gehen noch bis Donnerstag weiter.

Beste Rundenzeiten

 1. Soucek        Williams         1:19,158
2. di Resta Force India 1:19,369
3. Paffett McLaren 1:19,426
4. Ricciardo RB Racing 1:19,534
5. Bianchi Ferrari 1:19,626
6. Conway Brawn GP 1:19,920
7. Rossi BMW Sauber 1:20,227
8. Ericsson Brawn GP 1:20,333
9. Baguette Renault 1:20,511
10. Hildebrand Force India 1:20,537
11. Turvey McLaren 1:20,856
12. Hartley Toro Rosso 1:21,325

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