World Council 29.4.2009 | 07.05.2009
Die FOTA ringt um eine einheitliche Linie
Nach dem Treffen in London wartete alles auf die erste Stellungnahme der FOTA; Max Mosley nach Trauerfall nicht in Barcelona.
Im Streit um eine Budgetobergrenze in der Formel 1 wollen die in der FOTA organisierten Teams gemeinsam gegen die Pläne der FIA vorgehen. Nach einem FOTA-Treffen teilten die Rennställe am Mittwoch Abend in London mit, man habe nach einer konstruktiven Zusammenkunft beschlossen, methodisch für ein Vorgehen bei der Kostenreduzierung für 2010 und 2011 zusammenzuarbeiten. Deshalb solle es schnellstmöglich Verhandlungen mit der FIA geben.
"Die FOTA verfolgt das Ziel, die Kosten in der Formel 1 einzudämmen und gleichzeitig den Werbewert der weltweit populärsten Rennserie noch weiter zu steigern, entschieden weiter", so Mercedes-Sportchef Norbert Haug in Barcelona. "Bei diesen Zielsetzungen herrscht Einigkeit bei allen FOTA-Teams", sagte Haug, der sich einen konstruktiven Dialog mit der FIA wünscht.
FIA-Präsident Max Mosley hatte eine ab 2010 gültige Budgetobergrenze in der Formel 1 von rund 45 Millionen Euro pro Team durchgedrückt. Wer sich daran hält, bekommt umfassende technische Freiheiten in mehreren Entwicklungsbereichen zugestanden. Dagegen bleiben Rennställen, die weiterhin mehr investieren wollen, diese Vorteile verwehrt.
Zuletzt hatten praktisch alle bestehenden Teams offen gegen die Einführung einer Zweiklassengesellschaft protestiert. Allerdings gibt es einige Teams, die zumindest nicht grundsätzlich gegen eine Budgetobergrenze sind. Daher dürfte es für die FOTA nicht einfach werden, in den Verhandlungen mit der FIA eine gemeinsame Linie zu vertreten.
Zudem haben bereits ein neuer US-Rennstall, der Sportwagenbauer Lola, das Prodrive-Team des früheren Benetton- und BAR-Teamchefs David Richards, Ex-Simtek-Chef Nick Wirth sowie mehrere GP2-Teams und Epsilon Euskadi aus der Formel Renault Interesse an einem Einstieg in die Formel 1 geäußert – unter den Bedingungen der Obergrenze. Sogar Super Aguri, das im vorigen Jahr wegen finanzieller Probleme ausgestiegen war, denkt an ein Comeback.
Die FIA hat eine Frist von 22. bis 29. Mai gesetzt, innerhalb derer sich Teams für die Formel-1-Saison 2010 einschreiben können und auch festlegen müssen, ob sie sich der Budgetgrenze unterwerfen werden oder nicht. Daher drängt für die FOTA die Zeit, zumal Mosley nach dem plötzlichen Tod seines Sohnes Alexander am Dienstag mit privaten Dingen beschäftigt ist und seine geplante Reise nach Barcelona abgesagt hat.