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Soucek in der Warteschleife

Virgin-Testfahrer Andy Soucek wartet weiterhin vergeblich auf Einsätze; er erklärt, wie er sich seinen Formel-1-Traum dennoch verwirklichen will.

Zuerst ging Andy Soucek das Risiko ein und wechselte von der GP2 in die schwächere Formel-2-Serie, wo der Titel Pflicht war. Dort wurde er auch tatsächlich Meister – dennoch scheiterte er an seinem großen Ziel, ein Stammcockpit in der Formel 1 zu ergattern. Soucek kam zwar bei Virgin als Ersatzpilot unter, doch im Gegensatz zu Force India und HRT lässt der Rennstall von Richard Branson den dritten Fahrer im ersten Freien Training am Freitag nicht ins Cockpit. Der Austro-Spanier ist also zum Zuschauen verdammt, gibt aber nicht auf.

"Ich mache wahnsinnig Druck und schicke fast jede Woche eine E-Mail an den CEO", erklärt Soucek gegenüber laola1.at und liefert ein Argument, warum man ihn einsetzen sollte: "Ich glaube es wäre auch interessant für das Team, einen anderen Fahrer ranzulassen, weil man dann eine dritte Meinung über das Auto hat. Aber sie sehen das halt derzeit nicht so."

Tatsächlich verlief der Saisonstart für Virgin ernüchternd, die Aerodynamik funktioniert nicht wie erwartet, zudem machen Zuverlässigkeitsprobleme den britischen Neueinsteigern das Leben schwer. Schon vor einigen Wochen antwortete Soucek auf die Frage, wann er nun endlich am Freitag zum Einsatz käme, mit: "Derzeit haben wir andere Probleme, als über den dritten Fahrer nachzudenken."

Die Geduld des 24jährigen dürfte weiterhin auf eine harte Probe gestellt werden: Vertraglich wurden Soucek keine Testkilometer im Freien Training zugesichert, wie er selbst zugibt: "Ich habe einen Vertrag in dem steht, dass ich am Ende des Jahres zwei Tage testen werde. Mehr kann ich nicht sagen, weil ich nicht mehr weiß." Dabei handelt es sich um den Young-Driver-Test, den er schon im Vorjahr für Williams absolvierte. Mit Erfolg übrigens – Soucek fuhr in Jerez Bestzeit.

Doch welche Perspektiven hat Soucek in der Formel 1 wirklich? "Ich habe einen Einjahresvertrag bei Virgin – mit einer Klausel auf Verlängerung", sagt er. "Es gibt schon eine Chance auf ein Cockpit, aber es gibt auch andere Optionen." Dabei setzt der Madrilene auf einen Mann, der schon viele Top-Stars betreute: Julien Jakobi. "Er hat einst Ayrton Senna gemanagt, und derzeit hat er Pedro de la Rosa, Allan McNish oder Dario Franchitti unter Vertrag. Mit ihm an meiner Seite habe ich große Hoffnungen, denn wenn er einen Fahrer anbietet, dann gehen die Teamchefs davon aus, dass er gut ist. Wir müssen ein Team suchen, mit dem ich unter die ersten 13, 14 kommen kann."

Eine schwierige Aufgabe, zumal inzwischen Grand-Prix-Sieger wie Jarno Trulli in Hinterbänklerautos sitzen. Geht der Formel-1-Traum für Soucek nicht in Erfüllung, dann seien auch die Indycars definitiv eine Möglichkeit. Für den Sohn eines Österreichers und einer Französin hat derzeit eines absolute Priorität: "Ich will mit dem Rennfahren Geld verdienen. Ich will kein Geld mehr investieren müssen. Nach fast 14 Jahren Rennsport ist es Zeit dafür. Ich würde in jeder Serie fahren, wenn ich dafür bezahlt werde."

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