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Ecclestone: Bald 20 Rennen pro Saison

Spätestens ab 2013 soll es in der Formel 1 nach Plänen von Promoter Bernie Ecclestone 20 Rennen geben: "Die Teams werden glücklich damit sein"

In drei Jahren sollen die Formel-1-Boliden durch die Straßen von Rom jagen. Das bislang oft kritisch beäugte Projekt hat offenbar tatsächlich gute Chancen auf eine Realisierung. Nach Aussage von Promoter Bernie Ecclestone soll im Jahr 2013 in der italienischen Hauptstadt gefahren werden, ab jenem Jahr wird es wohl 20 Rennen pro Saison geben. "Rom wird 2013 hinzukommen", so der Formel-1-Boss. "Wir werden 20 Rennen haben, und die Teams werden glücklich damit sein."

Ursprünglich ging man davon aus, dass mit der Rückkehr nach Montréal und dem neuen Auftritt in Südkorea andere Schauplätze aus dem Kalender gestrichen werden könnten. Doch Ecclestone betont, dass diese Gerüchte falsch seien. Trotz anders lautender Spekulationen soll weiterhin unter anderem in Deutschland und der Türkei gefahren werden.

"Die Deutschen haben ohnehin kein Problem mehr", sagt der Vermarkter, der sich nach langen Diskussionen im vergangenen Jahr mit Hockenheim auf eine neue Lösung einigen konnte. In der Türkei gab es zuletzt immer wieder Gerüchte um ein Ende des Gastspiels, denn mit nur rund 36.000 Zuschauern blieb der Grand Prix nahe Istanbul weit hinter den Erwartungen zurück. Ecclestone, der das Rennen in der Türkei selbst promotet, bat deshalb die türkische Regierung um mehr Geld.

Angeblich war dort allerdings nichts zu holen. Dennoch hält Ecclestone am Rennen fest. "Die Türkei ist ein enormer Markt", argumentiert der Brite. "Ich hoffe, dass es sich gut entwickeln wird." Der Rennkalender der Formel 1 wird also in Zukunft noch umfangreicher, obwohl es anhand einer Vereinbarung zwischen Teams und Vermarkter eine Maximalzahl von 17 Rennen pro Jahr gibt. Für weitere Auftritte bedarf es der Zustimmung aller Rennställe.

Für die Teams bedeuten 20 Rennen viel Aufwand und hohe Kosten. Es gibt mehr Reisen, die Teammitglieder sind pro Jahr noch länger unterwegs, die Betriebskosten steigen. Doch lockt gleichzeitig auch mehr Geld aus dem Vermarktungstopf. Ecclestone ist zuversichtlich, dass man sich mit den Teams einigen kann, denn mit McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh hat er einen Verbündeten an der Spitze der Teamvereinigung FOTA. "Martin ist in der Verantwortung. Er wird Verständnis haben, denn er ist ein Businessman", so Ecclestone.

Die Teams sind an den Einnahmen beteiligt, mit 20 Rennen kommt mehr Geld in die Kassen. Allein die Auftritte in Kanada und Südkorea sollen etwa 44 Millionen Euro jährlich einbringen, aus Rom erwartet man eine Antrittsprämie in Höhe von knapp 30 Millionen Euro. Bei drei zusätzlichen Rennen im Kalender darf man aufgrund höherer Einnahmen bei Werbung an der Strecke und Hospitality noch einmal rund 55 Millionen Euro erwarten.

Kanada, Südkorea und Rom sind also insgesamt etwa 130 Millionen Euro pro Saison wert. Der Kuchen für die Teams wird also süßer. Aber: Ecclestone verfolgt sicherlich nicht nur das Ziel, den Teams mehr Geld ausschütten zu können. Gleichzeitig steht der Formel-1-Boss nämlich unter Druck. Der Rechteinhaber CVC musste hohe Kredite aufnehmen, um sich 2006 die Formel 1 sichern zu können. Die Investoren erwarten nun Profite. Die lassen sich durch mehr Rennen merklich erhöhen.

Bleibt die Frage, wer die Zeche letztlich zahlen muss: Es sind die Zuschauer an den Strecken, die für Eintrittskarten tief in die Tasche greifen müssen. Dies ist eine Konsequenz aus den hohen Antrittsprämien. Zusätzlich werden an vielen Orten die Steuerzahler zur Kasse gebeten, denn teils erhebliche Verluste bei den Veranstaltungen werden oft aus den Staatskassen ausgeglichen. "Wenn ein Promoter seinen Job richtig macht, dann kann er auch Geld verdienen", so die einfache Ecclestone-Formel...

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