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FIA-Weltrat: Pirelli erhält den Zuschlag

Die Beschlüsse des FIA-Motorsport-Weltrats in Genf: Pirelli wird neuer Reifenhersteller, die 107-Prozent-Regel kehrt zurück – und einiges mehr.

In Genf tagte am Mittwoch der FIA-Motorsport-Weltrat, um die in den vergangenen Tagen von der technischen Arbeitsgruppe unter Charlie Whiting sowie von der Formel-1-Kommission ausgearbeiteten Regelvorschläge für 2011 abzusegnen. Dabei wurde eine ganze Reihe an Maßnahmen endgültig beschlossen.

Die vielleicht wichtigste Entscheidung betrifft die Wahl des neuen Reifenherstellers, denn Pirelli hat nach einem wochenlangen Hickhack nun offiziell den Zuschlag erhalten. Mit den Italienern wurde ein Dreijahresvertrag abgeschlossen. Pirelli wird sich wie in den vergangenen Jahren Bridgestone als Monopolist engagieren, was bedeutet, dass andere Bewerber wie Michelin oder Avon nicht zum Zug kommen werden.

Comeback der 107-Prozent-Regel

Eine kleine Überraschung stellt die 107-Prozent-Regel dar, die es ab der kommenden Saison wieder geben wird. Jeder Fahrer, dessen beste Rundenzeit im Qualifying um mehr als sieben Prozent langsamer ist als die absolute Bestzeit in Q1, darf nicht am Rennen teilnehmen. Allerdings können die vier Rennkommissare unter besonderen Umständen eine Ausnahmeerlaubnis erteilen.

Bestätigt wurden das Verbot von aerodynamischen Hilfsmitteln wie dem F-Schacht-System (zumindest wenn vom Fahrer betätigt), die Erhöhung des Mindestgewichts auf 640 Kilogramm und die Einführung eines verstellbaren Heckflügels. Geklärt wurde nun, wie der verstellbare Heckflügel, der bei Aktivierung um bis zu 15 km/h mehr Topspeed bringen soll, eingesetzt werden darf – in den ersten zwei Runden nach dem Start zunächst einmal gar nicht.

Während des Rennens darf der Heckflügel nur dann flacher gestellt werden, wenn über die Kontrollelektronik die Freigabe dafür im Cockpit angezeigt wird. Das passiert, wenn ein Fahrer innerhalb einer Sekunde zu dem vor ihm fahrenden Auto liegt. Gemessen wird diese Sekunde nicht wie zunächst angenommen über GPS, sondern an bestimmten Kontrollpunkten der Strecke. Deaktiviert wird das System, sobald der Fahrer das erste Mal auf die Bremse steigt.

Grauzonen eliminiert

Außerdem hat die FIA Grauzonen im Reglement geschlossen, zum Beispiel jene, die in Monte Carlo für Verwirrung gesorgt hat, als Michael Schumacher in der Zielkurve Fernando Alonso überholt hat, nachdem das Safety Car an die Box gefahren war. Außerdem muss ein Auto, das nach einem Training zur Benzinkontrolle muss, künftig nach jeder Session aus eigener Kraft an die Box zurückkommen – eine Reaktion auf Lewis Hamiltons Ausrollen im Montréal-Qualifying.

Wegen eben dieser Hamilton-Situation wurde weiters beschlossen, dass Autos nicht unnötig langsam auf der Strecke fahren dürfen. Stattdessen muss eine Referenzzeit eingehalten werden. Das war bisher nur in einem Memo an die Teams festgehalten, aber kein fester Bestandteil des Regelbuchs. Die Referenzzeit wird künftig vor jedem Rennwochenende von Rennleiter Charlie Whiting festgelegt.

Eine weitere Änderung, die schon länger im Raum stand, betrifft hochrangiges Teampersonal, das künftig ähnlich wie auch die Fahrer eine FIA-Lizenz besitzen muss. Damit reagiert die FIA auf die Affäre um den Grand Prix von Singapur 2008, als die Sperren gegen Flavio Briatore und Pat Symonds über Umwege ausgesprochen werden mussten.

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