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Stallorder wird in Brasilien mit Gefängnis bestraft...

Sollte Massa Alonso vorbeilassen, könnte der Brasilianer die Strecke in Handschellen verlassen. Grund: Ein Sondergesetz, das Interessen von Sportfans wahrt...

Nirgendwo sonst sind die Formel-1-Fans so leidenschaftlich wie in Brasilien: Sie haben Felipe Massa stürmisch gefeiert, als er 2006 und 2008 sein Heimrennen in São Paulo gewann, und sie haben ihn gnadenlos verteufelt, als er dieses Jahr in Hockenheim einen vermeintlich sicheren Sieg aufgab und für Fernando Alonso zur Seite fuhr.

Die "Paulista" scheren sich einen feuchten Dreck um offensichtliche oder versteckte Anweisungen des Teams, verstehen nicht, dass es Massa den Job kosten könnte, wenn er sich gegen eine Stallorder widersetzt. Sie finden nur, dass der 29-Jährige sein Land verraten hat - auf genau die gleiche Art und Weise wie einst sein Vorgänger Rubens Barrichello, der Michael Schumacher häufig den Vortritt lassen musste ("Let Michael pass for the Championship").

Alonso ist in São Paulo alleine schon deswegen Staatsfeind Nummer eins, weil die vage Möglichkeit besteht, dass ihn Massa am Sonntag freiwillig oder auf Anweisung des Teams vorbeilassen könnte. "Einige werden nie verstehen, wie kompliziert dieser Sport ist, wenn es um den ersten Platz geht", seufzt der Spanier. "Ich sage, dass es nicht unsere Aufgabe ist, die Meinung des Publikums zu verstehen. Ich konzentriere mich auf die Rennstrecke."

Das ist wohl auch besser so, denn die brasilianischen Formel-1-Fans zu verstehen, fällt einem heutzutage wirklich nicht ganz einfach. In der Donnerstagsausgabe der Zeitung 'Folha de S.Paulo' erläutert ein Staatsanwalt namens Paulo Castilho, dass Massa sogar ins Gefängnis gesteckt werden könnte, wenn er Alonso freiwillig passieren lassen sollte: "Wenn es dazu kommt, wird er Interlagos in Handschellen verlassen!"

Kein Scherz: Castilho beruft sich auf ein Sondergesetz, das die Interessen von Sportfans schützt und ihr Recht, einen fairen Wettkampf zu sehen, hervorhebt. Eine Stallorder oder - noch schlimmer - einen freiwilligen Verzicht auf ein besseres Ergebnis könnte man als Verstoß dagegen interpretieren. Doch dass Massa am Sonntag tatsächlich in Handschellen abgeführt wird und für ein halbes Jahr ins Gefängnis muss, glaubt niemand.

"Ich selbst erwarte auch von mir, dass ich das Rennen gewinne, und ich werde mein Bestes geben, um das für die Fans zu erreichen", kündigt Ferraris Nummer zwei an und glaubt an die Treue der "Paulista": "Als ich nach dem Rennen in Deutschland nach Brasilien zurückgekehrt bin, waren die Menschen sehr nett zu mir, fantastisch, haben mich angefeuert. Die normalen Menschen sind großartig, aber mit den Journalisten ist es viel schwieriger..."

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