MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Mateschitz zum Titelrennen

"Rennsport muss Rennsport bleiben"

Der Red-Bull-Gründer über die "gesunde Distanz" zum Sport und über die Fairness im Wettbewerb: "Fahr mir vor, wenn du kannst"

Red Bull ist in aller Munde, und das nicht nur in flüssiger Form. Weil Mark Webber und Sebastian Vettel auf der Zielgeraden der aktuellen Formel-1-Saison noch mitten im Titelkampf stecken, kann der österreichische Energydrink-Hersteller davon ausgehen, dass sich die grundlegenden Erwartungen erfüllen.

Die Marke soll noch bekannter werden, das Image jugendlich, frisch und "in" sein. In den Marketingaktivitäten von Red Bull nimmt die Formel 1 "neben drei vier anderen Projekten" höchsten Stellenwert ein, sagt Dietrich Mateschitz im Interview mit 'Spiegel online' und erklärt:

"Letztlich geht es immer um die Bekanntheit und die Wertschätzung einer Marke und des dazugehörigen Unternehmens. Es ist uns mit dieser Philosophie gelungen, dass Red Bull inzwischen zu den wertvollsten Marken der Welt gehört." - Mateschitz nützt die große Bühne Formel 1 perfekt aus. Man spielt mit Emotionen, ruft Begeisterung hervor und wahrt sich ein Image größter Sportlichkeit.

Freie Fahrt

Nicht ohne Grund gibt es im aktuellen teaminternen Duell keine Stallregie: "Es ist ein Sport, wo der Beste gewinnen sollte. Macht und Machtmissbrauch, Politik, Manipulation und so weiter müssen daher möglichst fern gehalten werden und man muss versuchen, das Flair der frühen Jahre nicht zu vergessen", sagt Mateschitz.

"Das Spiel heißt immer noch 'Fahr mir vor, wenn du kannst' und nicht 'Lass mich vor, weil ich so gut bin'. Rennsport muss Rennsport bleiben", erklärt der Red-Bull-Gründer, der darauf pocht, dass man Vettel und Webber freie Fahrt zugesteht - selbst wenn man so den Titelgewinn verpassen sollte:

"Einflussnahmen und Bestrafungen, die nicht nachvollziehbar sind, zählen für mich zu den größten Gefahren und werden von den Zusehern auch nicht akzeptiert."

Liebe & Vernunft

"Meine Liebe zum Rennsport im Allgemeinen und zur Formel 1 als Königsdisziplin im Besonderen teile ich mit vielen, und dies von Kindheit an", sagt der 66-Jährige Selfmademan aus der Steiermark. Er fügt hinzu: "Die Richtigkeit und Sinnhaftigkeit von Entscheidungen setzen aber ausreichend Distanz und einen kühlen Kopf voraus - diese schließen ein Wort wie Leidenschaft eher aus."

Hinter dem Red-Bull-Konzept steht Berechnung. Rund 475 Millionen Euro hat man seit 2005 in das Formel-1-Team gepumpt. Der Gegenwert? Allein bei den ersten 15 Grand-Prix-Wochenenden der Saison war das Logo des Unternehmens laut Studie von Margaux Matrix fast viereinhalb Stunden auf den TV-Bildschirmen zu sehen. Zum Vergleich: Ferraris springendes Pferd sah man nur 52 Minuten.

Mateschitz hält sich zwar im glamurösen Formel-1-Zirkus oft im Hintergrund, aber er hält dennoch persönlich die Fäden in der Hand: "Als Gesellschafter der Teams ist Red Bull letztverantwortlich, dementsprechend werden alle wichtigen Maßnahmen und Entscheidungen koordiniert und gemeinsam getroffen", erklärt der Milliardär.

Siegfried und Winnetou

Und gemeinsam entschied man, keine Stallorder anzuwenden: "Sie (Mark Webber und Sebastian Vettel, Anm.) sind zwar unterschiedlich in ihren Persönlichkeiten, aber beide gleichermaßen schnell. Eine vergleichende Wertung lassen die beiden nicht zu. Es ist lediglich eine Geschmacksfrage, ob man lieber mit 'Jung-Siegfried' oder 'Winnetou' in den Krieg ziehen möchte. Dementsprechend ist die Konkurrenzsituation zwischen ihnen zweifelsohne vorhanden und nahezu kontrolliert."

Ob man die "Bullen" auch in den verbleibenden zwei Saisonrennen kontrollieren kann, bleibt abzuwarten. Mateschitz sieht den Finalläufen mit Spannung entgegen. Der Champagner für einen möglichen Titelgewinn ist noch nicht eingekühlt:

"An sich bin ich jemand, der sich eher über etwas freut, als dass er es feiert", sagt der Mann, der auch Toro Rosso weiterhin behalten möchte: "Es ist nach wie vor unser Rookie-Team. Über dieses Team führen wir unsere besten Talente in die Formel 1."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Rechbergrennen: Bericht

Der Rechberg lebt…und bebt

Der Rechberg lebt…und bebt…auch bei der 51. Auflage. Kevin Petit und Reto Meisel sind die Dominatoren des Berg-Klassikers. Christoph Lampert bester Österreicher. Neuer Streckenrekord und Höchstleistungen im Almenland.

DTM-Rennen Oschersleben 2

Güven feiert seinen ersten DTM-Sieg

Ayhancan Güven feiert im spannenden Strategie-Poker in Oschersleben den ersten DTM-Sieg vor Mercedes-Pilot Jules Gounon & Manthey-Teamkollege Thomas Preining

Ferrari-Sonderlackierung

"Blauer" Ferrari in Miami

Ferrari setzt in Miami erneut auf eine Sonderlackierung - Wie auch schon im Vorjahr handelt es sich aber nur um neue Farbakzente, Rot bleibt die dominierende Farbe

ÖMVC-Präsident Ing. Robert Krickl veranstaltete Testtag

Oldtimer Rallye Akademie zum Saisonauftakt

Als Warm-up für die kommende Saison wurde wieder zur Oldtimer Rallye Akademie gerufen. Theorie und Praxis standen am 26. April in Brunn am Gebirge gleichermaßen im Fokus.