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Formel 1: Hintergrund

Jugend klagt an

Christian Klien, erst 28, warnt: „Aus der Sicht der Jungen geht die F1 in die falsche Richtung!“ Für Testtage müssen die Jungpiloten sehr viel Geld zahlen…

Foto: Racingshow

Christian Klien steht seit Jahren auf dem "Abstell-Gleis" der Formel 1.

Nach seinem Aus bei Red Bull Racing im Jahr 2006 fungierte er zunächst bei Honda als Tester, dann wechselte er in der gleichen Funktion zum BMW Sauber F1 Team, ehe ihm bei HRT im Vorjahr zu Saisonende ein Blitz-Comeback gelang.

An der Seite von Bruno Senna schlug er sich beachtlich, hatte den Brasilianer im Griff, doch schließlich gelang dem Neffen der Formel 1-Legende der Sprung in ein Topteam, Klien wurde nicht berücksichtigt.

Durch das Testverbot in der Formel 1 wurde der Jugendwahn gestoppt. Sollte Rubens Barrichello doch noch ein Cockpit finden, würde er in der kommenden Saison in der Formel 1 seinen 40. Geburtstag feiern - mit Michael Schumacher und Neo-HRT-Pilot Pedro de la Rosa wäre er in guter Gesellschaft.

Christian Klien ist erst 28 Jahre alt und verfügt über viel Erfahrung - das Interesse der Teams hält sich trotzdem in Grenzen.

"Aus Sicht der Jungen geht das eindeutig in die falsche Richtung", meint Klien gegenüber ServusTV. Er zeigt Verständnis dafür, dass einstige Grand Prix-Sieger in diesem Alter noch Verträge erhalten, die Verpflichtung von Pedro de la Rosa sieht er allerdings kritisch: "Schumacher und Barrichello haben gigantische Karrieren hingelegt und immer wieder Leistungen gezeigt. Auf der anderen Seite kommt jetzt bei HRT wieder de la Rosa zum Zug. Moment geht es darum, welche Mitgift du mitbringen kannst, um bei einem Team unterzukommen."

Dabei geht es oft nicht einmal um ein Renn-Cockpit, sondern bloß um die Möglichkeit, einen Formel-1-Boliden zu testen.

Auf die Frage, ob das Gerücht stimme, dass man für einen Young-Driver-Testtag einen sechsstelligen Euro-Betrag hinlegen muss, sagt Klien: "Absolut. Momentan gibt es eigentlich gar keine Testfahrten mehr außer den Young-Driver-Testtagen nach dem Rennen in Abu Dhabi. Und da bezahlen Piloten, die von Sponsoren sehr gut unterstützt werden, sehr viel Geld, um einen Fuß in der Formel 1 drinnen zu haben. Man zahlt bis zu 200.000 Euro nur für einen Testtag."

Klien hat Verständnis für die Piloten, die bereit sind, diese Summe aufzutreiben, um ihrer Karriere Schwung zu verleihen: "Dein Name ist dann immerhin in den Medien und du hast einen Testtag absolviert. Wenn du das perfekt gemacht hast, dann gibt es eventuell eine Möglichkeit."

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