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Formel 1: News

Ferrari mit Veto-Recht

Formel 1- Zampagno Bernie Ecclestone hätte gerne Christian Horner als Nachfolger – doch da hat Ferrari offenbar etwas dagegen…

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat seit 40 Jahren einen festen Platz in der Königsklasse. Seine Nachfolge war jedoch zuletzt das Objekt vieler Spekulationen. Trotz seines fortgeschrittenen Alters und rechtlicher Probleme beharrt der Brite darauf, die Leitung nicht abzugeben: "Ich werde nirgendwo hingehen."

Zuletzt hatte Ecclestone vor dem Brasilien-Grand-Prix Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner als "idealen" Nachfolger bezeichnet. "Es braucht einen, der den Sport kennt. Wenn jemand von außerhalb kommt, ein kooperativer Typ, dann glaube ich nicht, dass das funktionieren würde. Das würde nicht fünf Minuten gutgehen", so Ecclestone. Wenn es nach den Formel-1-Eigentümern der Investmentgesellschaft CVC Capital Partners geht, wird Horner definitiv nicht Nachfolger Ecclestones, hieß es im November.

Horner äußerte sich auf der offiziellen Red-Bull-Website dahingehend, dass er "komplett fokussiert" auf seine Rolle als Teamchef sei und verwies auf seinen langfristigen Vertrag beim Weltmeisterteam.

Laut Ecclestone sind die Gründe, weswegen er Horner ins Spiel gebracht hat, dass "er an mir vorbeiging und jemand zu mir sagte: 'Was passiert, wenn du gehst, was passiert dann?' Christian ging vorbei und ich sagte: 'Was ist mit ihm? Er ist ein guter Kerl.' Erstens würde CVC niemals zustimmen und zweitens hat Ferrari etwas zu sagen", gibt der Brite dann jedoch zu bedenken.

Wie groß ist Ferraris Macht in der Formel 1?

Darauf angesprochen gab Ecclestone zu, dass Ferrari die Zustimmung zu seinem Nachfolger geben muss - was die Details aus dem Prospekt für den ins Stocken geratenen Börsengang der Formel 1 in Singapur wiederspiegelt. Dieser besagt, dass der Sport-Rechteinhaber, die F1 Group, "vor der Ernennung einer Person wie dem Vorstandsvorsitzenden die schriftliche Zustimmung von Ferrari einholen muss, wenn er oder sie in den letzten fünf Jahren eine Position im Aufsichtsrat oder ein Eigentümerinteresse von fünf oder mehr Prozent an einem Team oder Automobilhersteller inne hatte, der entweder ein Interesse von mehr als fünf Prozent an einem Team hat oder ein Motoren-Lieferant des Teams ist."

Zusätzlich sitzt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo im Nominierungsausschuss und der Prospekt besagt, dass eine seiner Verantwortlichkeiten "das Bewerten und Empfehlen von Kandidaten für die Besetzung des Vorstands" ist. Der Italiener kommentierte Ecclestones Präferenz vergangene Woche gegenüber Radiotelevisione Italiana so: "Ecclestone sieht Horner als seinen Nachfolger? Über die Jahre hat er immer mehr Witze gemacht und ich bin froh, dass er immer noch das Verlangen danach hat."

Hill: Ferraris Vormachtstellung "ist schon richtig"

"Ferrari war schon immer eine Ausnahmeerscheinung in diesem Sport und dafür gibt es vielleicht auch gute Gründe", entgegnet Damon Hill, Formel-1-Weltmeister von 1996, gegenüber planet-f1, die sich auf Aussagen des Briten bei CNN beziehen, zu dieser Thematik. "Ich persönlich sehe nicht, dass man einen freien Sport hat, in dem ein Wettbewerber einen speziellen Status inne hat", so der Brite zunächst weiter, "aber es scheint einige, triftige Marketing-Gründe zu geben", ist sich Hill sicher. "Teams, die länger in dem Sport vertreten sind, haben größeres Sagen in dem Sport und das ist schon richtig. Das ist die Macht, die Ferrari über den Sport immer hatte."

Die Formel 1 hat 313 Mitarbeiter und zehn weitere in der Geschäftsführung, von denen weder ein Stellvertreter noch ein Verwaltungsratsmitglied in Warteposition ist, um die Führungsverantwortung zu übernehmen. 2011 wurde David Campbell, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der AEG Entertainment Group eingestellt, um die Gastronomie-Abteilung (Betreuung der Firmengäste) der Formel 1 zu leiten.

Er wurde als Nachfolger von Ecclestone gehandelt, hat die Formel 1 aber nach knapp über einem Jahr verlassen. Andere externe Kandidaten, die derzeit im Gespräch sind, sind Justin King, Vorstandsvorsitzender der britischen Supermarktkette Sainsbury's, und Stuart Rose, der ehemalige Chef des Konkurrenten Marks Spencer.

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