
Formel 1: News | 21.06.2013
Mehr Show als Rennsport?
Der ehemalige Formel 1-Pilot und derzeitige Le Mans-Starter für Audi, Allan McNish denkt, dass die Formel 1 mehr Show als Rennsport ist.
Der verstellbare Heckflügel, KERS und die rasch verschleißenden Pirelli-Reifen: Legt die Formel 1 zu viel Wert auf künstlich erzeugte Spannung? Diesen Standpunkt scheint zumindest Allan McNish zu vertreten. Der frühere Formel-1-Pilot - mittlerweile bestreitet McNish Langstrecken-Rennen für Audi und an diesem Wochenende auch einmal mehr die 24 Stunden von Le Mans - hat eine klare Meinung.
Gegenüber der Huffington Post sagt er: "Die Formel 1 ist derzeit etwas seltsam." Und das macht der Rennfahrer aus Schottland gleich an mehreren Sachverhalten fest. Zum Beispiel an den Zeiten aus Bahrain, wo auch die Langstrecken-WM (WEC) bereits unterwegs war. "Mir fiel auf: Die Formel 1 fuhr dort quasi die gleichen Rundenzeiten wie wir im Rennen - allerdings mit Autos, die 300 Kilogramm leichter sind."
"Wenn wir unsere LMP1-Fahrzeuge um 300 Kilogramm leichter machen würden, wären wir also unheimlich schnell", meint McNish, der sich noch an etwas ganz anderem stört: "Die Formel 1 hat in den vergangenen Jahren versucht, ein Spektakel zu werden, damit die Fans Spaß an Rad-an-Rad-Duellen haben. Das ist zwar gut, aber sie sind damit wahrscheinlich einen Tick zu weit gegangen."
Und dann wäre da noch leichte Kritik an der Plattform Formel 1: "Nehmt Renault. Sie haben in den vergangenen Jahren ein paar WM-Titel gewonnen, doch keiner weiß es. Alle denken, es war ein Red Bull Racing", sagt McNish über den französischen Motorenhersteller. In der WEC sei den Marken hingegen mehr Aufmerksamkeit gewiss. "Und du kannst die Verbindung zu den Straßenautos herstellen", meint McNish.