Formel 1: News | 16.01.2013
De la Rosa wird Testfahrer bei Ferrari
Auch nach dem Ende von H·R·T bleibt Pedro de la Rosa der Formel 1 erhalten: Der 41jährige wird für Ferrari im Simulator tätig sein.
Pedro de la Rosa bleibt der Formel 1 eine weitere Saison lang erhalten. Nachdem zunächst über eine Rückkehr zu seinem früheren Team McLaren spekuliert wurde, gab am Mittwoch überraschend Ferrari die Verpflichtung des 41jährigen bekannt. Der Spanier soll als Entwicklungsfahrer für die Scuderia vor allem im Simulator tätig sein. "Wir haben uns entschieden, Pedro in unseren Fahrerkader zu berufen, um uns vor allem im Bereich der Simulator-Arbeit zu verstärken", sagt Teamchef Stefano Domenicali.
"Durch die gegenwärtigen Testbeschränkungen wird dieser Bereich immer wichtiger. Pedro stößt daher zu einer Gruppe von Fahrern, zu der bereits Davide Rigon, Marc Gené, Andrea Bertolini und Jules Bianchi gehören", so der Ferrari-Teamchef. De la Rosa freut sich auf die neue Aufgabe: "Es ist unglaublich motivierend, für ein Team wie Ferrari zu arbeiten. Nicht nur wegen ihrer Geschichte in der Formel 1 und generell im Motorsport, sondern auch, weil es für mich eine vollkommen neue und belebende Erfahrung sein wird."
Damit gelingt es dem Spanier zum wiederholten Male, ein Karriereende abzuwenden. De la Rosa hatte für die Saison 2013 zwar einen gültigen Vertrag mit H·R·T, doch nachdem das Team im Dezember aufgelöst worden war, stand der 41jährige auf der Straße. Die Rolle als Testfahrer ist für ihn nicht neu, denn in dieser Position begann 1998 bei Jordan seine Formel-1-Laufbahn. 1999 wurde der Spanier dann Rennfahrer bei Arrows. Gleich in seinem ersten Grand Prix in Melbourne holte er den ersten WM-Punkt.
Wechselhafte Formel-1-Karriere
Nach zwei Jahren bei Arrows wechselte de la Rosa in der Saison 2001 zunächst als Testfahrer zum Team von Alain Prost, ab dem Rennen in Barcelona fuhr er dann aber für das RB-Racing-Vorgängerteam Jaguar. Nachdem man dort Ende 2002 für ihn keine Verwendung mehr hatte, schloss sich der Spanier McLaren an, für die er bis Ende 2009 als Test- und Ersatzfahrer tätig war. In letztgenannter Funktion kam er erstmals 2005 in Bahrain zum Einsatz, als er den verletzten Juan Pablo Montoya ersetzte.
Nachdem der Kolumbianer nach dem USGP 2006 McLaren verlassen hatte, war es erneut de la Rosa, der in die Bresche sprang. Beim Großen Preis von Ungarn fuhr er als Zweiter zum ersten und bisher einzigen Mal aufs Podium. 2010 ergatterte der Spanier wieder ein Renncockpit in der Formel 1 und fuhr für Sauber, wo er jedoch nach dem Rennen in Monza durch Nick Heidfeld ersetzt wurde. Daraufhin ging er als Testfahrer zu McLaren zurück.
Spanische Achse bei Ferrari wird stärker
2011 kam er beim Großen Preis von Kanada dennoch wieder zu einem Einsatz für Sauber, nachdem Sergio Perez infolge seines schweren Unfalls in Monaco seine Teilnahme kurzfristig absagen musste. Im vergangenen November überraschte de la Rosa dann mit seinem Wechsel zu H·R·T. Insgesamt ging der Spanier bei 104 Grands Prix an den Start, in denen er 35 WM-Punkte holte.
Nun geht seine Karriere bei Ferrari in die Verlängerung, und de la Rosa ist trotz seiner 41 Jahre motiviert wie eh und je: "Ich hoffe, ich kann meine Arbeit so schnell wie möglich aufnehmen und bei der Entwicklung des Autos helfen. Bis Australien bleibt nicht mehr viel Zeit, und es ist noch viel zu tun – aber ich werde dem Team ab sofort helfen."
"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Fernando und Felipe", so de la Rosa über seine zukünftigen Kollegen, wobei er Fernando Alonso bereits aus seiner Zeit bei McLaren kennt. Das gute Verhältnis der beiden Spanier war laut Domenicali zumindest ein Mitgrund für die Verpflichtung von de la Rosa: "Die Tatsache, dass Pedro ein gutes Verhältnis zu Fernando und Felipe hat, war ein weiterer Pluspunkt, aber die Entscheidung wurde allein aus technischen Gründen getroffen", erklärt Domenicali gegenüber Autosport.