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"Letzte Chance" – sperrt Caterham zu?

Nach 77 Rennen ohne WM-Punkt hat Tony Fernandes die Nase voll: Wenn 2014 nicht der Durchbruch gelingt, wird er den Stecker ziehen.

Von einem Schlüsseljahr 2014 war bei Caterham schon immer die Rede, aber die Wortwahl von Teameigentümer Tony Fernandes wird dieser Tage deutlicher. Sollte die Saison 2014, bereits die fünfte des Teams in der Formel 1, nicht endlich nennenswerte Fortschritte bringen, dann könnte nach dem Grand Prix von Abu Dhabi am 23. November der Stecker gezogen und der Caterham-Rennstall aufgelöst werden.

"Meine Botschaft an die 250 Menschen hier ist, dass wir dieses Jahr zuschlagen müssen", wird Fernandes von der Press Association zitiert. "Das ist es, das ist die letzte Chance. Wir haben euch die beste Infrastruktur gegeben, die bestmöglichen Fahrer, aber jetzt liegt es an euch, daraus etwas zu machen und zuzuschlagen." Und er macht seinen Mitarbeitern unmissverständlich klar: "Wenn wir wieder ganz hinten sind, mache ich nicht weiter."

Schon diesen Winter sondierte das Caterham-Management Möglichkeiten, das Formel-1-Engagement auf neue Beine zu stellen, zum Beispiel durch eine Fusion mit einem Team wie Sauber. Marussia strengte ähnliche Überlegungen an. Umgesetzt wurden diese Pläne aber nicht. Doch fest steht, dass Fernandes und seine Geschäftspartner aus Malaysia fürs Hinterherfahren keine Millionen mehr verbrennen wollen.

"Nichts ist in Stein gemeißelt, aber nach fünf Jahren ohne Punkte gehen irgendwann Geduld, Geld, Motivation und so weiter aus. Es ist also ein wichtiges Jahr", stellt der 49jährige Geschäftsmann klar. "Ich muss spüren, dass wir uns vorwärts bewegen. Wenn ich das Gefühl habe, wir können dabei sein, dann klasse, aber wenn nicht, dann müssen wir uns ernsthaft die Frage stellen, ob das noch Sinn macht."

Die Belegschaft weiß, dass sie sich 2014 strecken muss, wenn sie 2015 noch existieren will: "Tony hat recht", sagt Teamchef Cyril Abiteboul. "Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass die Formel 1 auch eine Marketingaktivität ist. Um eine Marke und ein Produkt zu bewerben, um Sponsoren anzulocken, musst du erfolgreich und sichtbar sein. Das sind wir nicht. Und wenn du hinten bist, ist es auch eine Herausforderung, die Leute zu motivieren und neue Leute zu engagieren."

Allerdings fällt es ihm schwer, den Mitarbeitern gegenüber so klare Worte zu finden: "Die Botschaft ist stark, und es fällt mir nicht leicht, sie zu transportieren, denn wir tragen immerhin die Verantwortung für 250 Menschen in diesem Team", gibt Abiteboul zu Protokoll. "Aber darauf sollten wir uns nicht zu sehr versteifen. Wir müssen konkurrenzfähiger werden, und das sollten wir eher als Motivation denn als Bedrohung empfinden."

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