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Formel 1: News

„Mechanisch ist das nämlich nicht so leicht“

Am kommenden Donnerstag treffen sich die Motorenbauer der neuen Antriebseinheiten in Schanghai, um Lösungen für das Soundproblem zu diskutieren.

Das Thema Sound war stets das meistkritisierte Merkmal der neuen Formel 1. Und selbst nach dem famosen Bahrain-Grand-Prix bleibt die Frage offen, ob der unspektakuläre Klang der V6-Turbo-Motoren einen Besuch an der Rennstrecke noch rechtfertigen kann. Damit sich dies nicht allzu viele Formel-1-Fans fragen, treffen sich die drei Motorenhersteller kommende Woche in China zum Palaver.

Kurz vor Beginn des nächsten Rennwochenendes wollen sich Mercedes, Ferrari und Renault demnach am Donnerstag (17. April) in Schanghai zusammensetzen, um über mögliche Lösungen des Sound-"Problems" zu diskutieren. "Lautsprecher!", könnten womöglich der Weisheit letzter Schluss sein, erklärt Mercedes-Motorchef Andy Cowell gegenüber Auto Bild motorsport. "Wir prüfen das gerade. Mechanisch ist das nämlich nicht so leicht."

Red-Bull-Racing-Motorsportchef Helmut Marko zeigt sich zuversichtlich, hebt aber auch die Dringlichkeit des Unterfangens hervor: "Wenn alle an einem Strang ziehen, dann müsste es schon möglich sein, dass man zumindest am Renntag nicht die leiseste, sondern die lauteste Formel ist." Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff stimmt zu: "Wenn der Sound für die Fans wirklich ein Problem darstellt, müssen wir daran arbeiten. Das heißt aber nicht, dass der gesamte Sport schon wieder geändert werden muss."

Jene generelle Kritik an der neuen Formel 1 kann Wolff weder gutheißen noch nachvollziehen: "Unsere Gegner könnten ja auch einfach mal sagen: Da hat Mercedes einen besseren Job gemacht als wir! Immerhin kennen wir die neuen Regeln jetzt lange genug und jeder hatte die gleiche Chance sich darauf vorzubereiten."

Nicht zuletzt Ferrari-Boss Luca di Montezemolo hatte kürzlich kritisiert, dass Rennfahren im Spritsparmodus einer Taxifahrt gleiche. "Wir fahren das ganze Rennen mit Vollgas und sind von einer Taxifahrt weit entfernt", kontert Wolff. Trotzdem hatte Mercedes in Malaysia nach Rennende offenbar noch sechs Kilogramm Gewicht im Tank.

Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda will einen derartigen "Schwachsinn" eigentlich gar nicht kommentieren, weist die Konkurrenz aber dennoch darauf hin, dass es immer noch ein Regelwerk gebe. Auch Wolff hat keine Lust auf Schwarzmalerei: "Wir sollten jetzt nicht den Sport als Ganzes schlechtreden. Die Formel 1 ist für uns dazu da, unsere Marke zu promoten. Mercedes ist ein High-Tech-Automobilhersteller. Wenn wir den Sport kritisieren, sagen wir indirekt auch, dass unsere Autos schlecht sind."

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