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Formel 1: Interview

Horner: VW-Einstieg wäre großartig

Christian Horners Rundumschlag in Sachen Antrieb: Lobpreisungen für Volkswagen, Schelte für Renault und ein klares Bekenntnis zu Ferrari.

Die Verhandlungen sind längst offiziell, und die Absage von Mercedes eine Tatsache: Red Bull Racing setzt die Segel für eine Zukunft mit Ferrari-Motoren. Doch das hält Christian Horner nicht davon ab, die Gerüchte um einen Einstieg des vermeintlichen Mateschitz-Wunschpartners zu befeuern: "Wenn Volkswagen in die Formel 1 käme, wäre das großartig für die Serie", sagt der Teamchef im Gespräch mit der BBC.

Trotzdem glaubt Horner nicht an eine Zukunft an der Seite der Deutschen, weil bei Red Bull Racing die Zeit dränge: "Sie haben ihre Klasse im Motorsport demonstriert, aber es bräuchte zwei oder drei Jahre." Er räumt auch ein, das das Interesse bei Volkswagen eher vager Natur war und skizziert stattdessen eine Perspektive mit Motoren aus Maranello: "Ferrari wäre die beste Möglichkeit, einen konkurrenzfähigen Antrieb für die kommenden Jahre zu erhalten", weiß Horner und bekennt sich somit zu den Gesprächen.

Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches saß der Fiat-Boss persönlich, der offenbar keine Angst hat, dem Ferrari-Werksteam einen Gegner mit identischem Material gegenüberzustellen: "Herr Marchionne ist ein Wettkämpfer und ein Sportsmann. Er hat klargemacht, dass er eingreifen möchte. Wir haben unser Interesse verdeutlicht, und Sergio auch. Jetzt muss er das mit seinen Leuten besprechen." Sollte die Sache doch noch scheitern, bestätigt Horner indirekt Aussagen Helmut Markos.

Der Motorsportberater hatte davon gesprochen, ohne konkurrenzfähigen Antrieb aus der WM auszusteigen: "Dann haben wir ein gewaltiges Problem", unterstreicht Horner, denn die beiden derzeit von Renault ausgestatteten Teams des Getränkeherstellers befinden sich bereits in Verhandlungen bezüglich einer Vertragsauflösung. Horner spricht in diesem Kontext von einer einvernehmlichen Scheidung und zeigt sich optimistisch: "Es sieht so aus, als sollte es passieren. Unsere Situation klärt sich immer mehr auf."

Dabei dürfte es insbesondere um 2016 gehen, wenn die beiden Teams vertraglich noch an Renault gebunden sind: "Wir haben in der vergangenen Woche gute Gespräche geführt, aber es ist längst noch nicht klar, welche Auswirkungen das für die Zukunft hat", meint Horner und drängt auf ein Ende mit Schrecken: "Wir hatten in der V8-Ära viel Erfolg, aber sie sind deutlich zurückgefallen. Engagement und Hingabe erkennen wir nicht mehr. Als Kundenteam können wir nicht so lange warten."

Zurück zu VW und den Spekulationen über eine Übernahme, die der für gewöhnlich gut informierte Ex-Teamchef Jordan in Umlauf gebracht hatte. Horner scherzt: "Eddie lag doch in seiner gesamten Formel-1-Karriere nie falsch. Es muss offenbar die Heilsbotschaft sein." Er wünscht sich aber mehr Vielfalt und Ausgeglichenheit auf dem Antriebsmarkt: "Es wäre toll für die Formel 1, konkurrenzfähige Motorenzulieferer zu haben. Früher gab es vier oder fünf, mit denen man Titel holen konnte. Heute kann man nur mit zwei Rennen gewinnen. Das ist nicht gesund."

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