MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: Interview

GP von Frankreich: Le Mans will nicht

Die Bemühungen um eine Rückkehr der Formel-1-WM nach Frankreich lassen nicht nach, doch der ACO möchte damit nichts zu tun haben.

Zwischen 1950, dem Premierenjahr der Formel-1-WM, und der Saison 2008 gastierte die Rennserie regelmäßig in Frankreich. Die einzige Ausnahme war 1955, als der Grand Prix nach dem schweren Unfall bei den 24h von Le Mans mit über 80 Todesopfern abgesagt wurde. Die "Grande Nation" war also einmal fester Bestandteil des Formel-1-Zirkus, auch nach dem Abschied aus Magny-Cours gibt es immer wieder Bestrebungen für eine Rückkehr.

Ein Comeback von Le Castellet hat sich allerdings ebenso zerschlagen wie ein Neubauprojekt nördlich von Paris. Magny-Cours gilt nicht gerade als beliebtester Schauplatz für weitere Formel-1-Rennen, zudem ist dort die Finanzierung ebenso schwierig wie an allen anderen Orten in Frankreich. Ehemalige Grand-Prix-Kurse wie Clermont-Ferrand, dessen Streckenlänge halbiert wurde, oder Dijon kämen nur nach Umbauarbeiten infrage, und klassische Circuits wie Reims oder Rouen gibt es längst nicht mehr – wohl aber Le Mans.

Dort hatte die WM 1967 gastiert. Der Schauplatz des bekanntesten 24-Stunden-Rennens der Welt, das jährlich rund 250.000 Zuschauer an den 13,6 Kilometer langen Circuit de la Sarthe lockt, hält mit der kürzeren Bugatti-Variante auch eine permanente Rennstrecke parat, auf der unter anderem die Motorrad-WM wiederkehrender Gast ist. FIA-Präsident Jean Todt fühlte beim örtlichen Veranstalter, dem Automobile Club de l'Ouest vor, ob man sich in Zukunft auch die erneute Austragung von Formel-1-Rennen vorstellen könne.

Der Präsident des Automobilweltverbandes erhielt jedoch eine herbe Abfuhr. "Das würde uns nichts bringen", so ACO-Präsident Pierre Fillon (Bld oben) in der Zeitung Le Maine Libre. Sorgen bereiten vor allem die Finanzen in Zusammenhang mit einem möglichen Vierrad-Grand-Prix. "Wir müssten 17 oder 18 Millionen Euro investieren, dies aber allein durch Ticketverkäufe decken. Im besten Fall kommt dabei eine Null heraus", rechnet Fillon die mangelnde Tragbarkeit einer solchen Veranstaltung vor.

Auch angesichts beständiger Gerüchte um eine Rückkehr von Ferrari in den Kampf um einen Le-Mans-Gesamtsieg bleibt Fillon nüchtern: "Ferrari wird in der Formel 1 bleiben, bis sie wieder Weltmeister sind. Ich fände es allerdings eine grandiose Idee, wenn der Fiat-Konzern die Marke Alfa Romeo im Langstreckenbereich positionieren würde." Konzernchef Sergio Marchionne hatte zuletzt mehrfach von einem erneuten Werksengagement der Marke im internationalen Motorsport gesprochen, dies aber von den Verkaufszahlen abhängig gemacht.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Antonio Fuoco ist der Sieger des FIA-GT-Weltcups in Macau 2025 - Erneut kracht es in Lisboa Bend - Marciello mit Megastart auf Platz zwei

Formel 1 Las Vegas: Bericht

Verstappen siegt und bleibt im Titelkampf

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hält die WM weiter offen mit einem souveränen Sieg in Las Vegas - Lando Norris auf dem Podium, Oscar Piastri nur mit Punkten

Bodenplatte zu stark abgenützt

Beiden McLaren droht Disqualifikation

Schock für das McLaren-Team: Sowohl Lando Norris als auch Oscar Piastri droht die Disqualifikation weil die Abnützung der Bodenplatten das erlaubte Maß überschritten hat. Damit würde sich die WM zum spannenden Dreikampf zuspitzen.

„Nicht deppert schauen“: Kommentar

Nichtempörungsempörung versus Mindestanstand

„Die Muttis brauchen gar nicht so deppert schauen..“ - nicht der Spruch von Franz Tost sorgte für Empörung, sondern eine Entschuldigung des ORF. motorline-Redakteur Noir Trawniczek vertritt wohl die Minderheit, wenn er das Sorry des ORF für okay erachtet…

Der frühere Formel-1-Pilot Adrian Sutil wurde am Donnerstag verhaftet und sitzt derzeit in Baden-Württemberg im Gefängnis - Es ist nicht sein erster Konflikt

Überraschung bei Aston Martin

Adrian Newey ist der neue Teamchef!

Der Formel-1-Rennstall Aston Martin macht Stardesigner Adrian Newey zum neuen Teamchef für 2026 - Noch-Teamchef Andy Cowell bekommt neue Rolle