MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

Investment-Boost für Renault-Entwicklung

Renault konzentriert sich auf die Zukunft und will seinen Fünf-Jahres-Plan dank erhöhtem Investment schneller umsetzen als geplant.

Zur Saisonhälfte sieht die Bilanz von Formel-1-Rückkehrer Renault ernüchternd aus. Lediglich einmal in zwölf Rennen konnte das Team punkten und steht dank eines siebten Platzes von Kevin Magnussen beim Großen Preis von Russland mit sechs Punkten auf Rang neun der WM-Tabelle vor Manor (1) und Sauber (0). Noch hat der Wiederaufbau des Teams im Zuge der Übernahme von Lotus nicht jene Früchte getragen, die sich die Mannschaft zu Beginn der Saison erhofft hatte.

Um den Fortschritt zu beschleunigen, will Renault nun offenbar sein eigenes Investitionsprogramm vorantreiben. "Wir hatten uns einen Fünf-Jahres-Plan erarbeitet samt eines Investitionspakets", erklärt Renault-Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul. "Aber vor ein paar Wochen haben wir die Freigabe bekommen, dieses Paket zu erhöhen und voranzubringen." Man wolle so schnell wie möglich einen Unterschied machen und nicht erst bis 2020 warten, um um Siege mitkämpfen zu können.

"Dafür gibt es keinen besseren Weg, als das zu forcieren, was unser Fünf-Jahres-Plan vorsieht", ist sich Abiteboul sicher. Dabei habe die Tatsache, dass Lotus den Renault-Neustart mit Verlusten in Höhe von rund 57 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 67,2 Millionen Euro) aus dem Jahr 2015 denkbar schwer machte, keinen Einfluss auf die aktuellen Zukunftspläne. "Wir waren uns voll und ganz darüber bewusst, womit wir es finanziell zu tun haben, es war also keine Überraschung", sagt der Renault-Boss.

Formel 1 2017: Renault legt Fokus auf neue Regeln

Vor diesem Hintergrund sei es umso nachvollziehbarer, warum die Übernahme ihre Zeit brauchte. "Und es zeigt hoffentlich auch, dass das, was Renault getan hat, die einzige Option war, um das Team am Leben zu erhalten. Denn sonst wäre es heute nicht hier", glaubt Abiteboul. Der Fokus liege nun fast vollständig auf dem kommenden Jahr, dass Renault mit seinem radikal geänderten Regelwerk vor neue Herausforderungen stellt, der Mannschaft zugleich aber auch neue Chancen bietet.

Technikchef Nick Chester weiß, dass die meisten Abteilungen bei Renault bereits für 2017 arbeiten: "Wir haben ein starkes Windkanal-Programm und verfeinern das Layout des Autos", erklärt er die Fortschritte am Nachfolgemodell des R.S.16. "Der Unterschied ist massiv - mit einem breiten Auto, breiten Reifen, einem komplett anderen Aero-Paket. Die Belastungen für das Chassis sind völlig neu, die Antriebseinheit ist anders, genauso wie die Rückseite des Chassis. Es liegt noch viel Arbeit vor uns."

Abiteboul zeigt sich mit der bisherigen Entwicklung jedoch zufrieden und lobt die Arbeit des Design-Teams. "Jedes Mal, wenn wir das Auto für 2017 in den Windkanal geben, zeigen sich große Fortschritte", sagt er und hebt vor allem den Zugewinn an Abtrieb hervor. "Das wird uns gute Rundenzeiten bringen." Zudem werde die künftige Antriebseinheit bald auf den Prüfstand kommen, hier sei man voll im Plan. Dabei profitiere Renault auch von der guten Zuverlässigkeit der aktuellen Einheit.

"Das erlaubt es uns, den Fokus auf die künftige Performance zu legen", so Abiteboul. "Es ist ehrgeizig, aber ich bin sehr glücklich mit der jetzigen Struktur und Zielstellung, was den Antrieb angeht." Ob dieser seine Power in der Formel-1-Saison 2017 in Blau statt Gelb entfalten wird, ist noch unklar. Jüngste Gerüchte besagen jedenfalls, dass Renault mit einem blauen Auto starten könnte. Dafür sprechen angebliche Verhandlungen mit Movistar und dem Finanzinstitut BBVA, deren Kernfarbe blau ist.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: News

Weitere Artikel:

Helmut Marko: Abschied bahnt sich an

Marko und Red Bull: Zeichen stehen auf Abschied

Helmut Marko steht vor dem Rückzug aus seiner Funktion als Motorsport-Berater von Red Bull in der Formel 1 - trotz eines ursprünglich bis 2026 laufenden Vertrags

Liam Lawson wird bei den Racing Bulls 2026 eine weitere Chance erhalten und einen neuen Teamkollegen bekommen: Arvid Lindblad gibt sein Formel-1-Debüt

AMF Motorsportler des Jahres

Supermoto Team Motorsportler des Jahres

Das österreichische Supermoto of Nations Team erhält die Auszeichnung für sensationellen WM-Sieg; weitere Auszeichnungen für Richard Lietz und Fabian Perwein – Ehrung am 17.Jänner 2026

"Wie hirnlos muss man sein?"

Wolff fassungslos über Red-Bull-Vorwurf

Red Bull warf Andrea Kimi Antonelli offen vor, Lando Norris in Katar absichtlich vorbeigelassen zu haben, doch da platzt Mercedes-Boss Toto Wolff die Hutschnur