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Formel 1: News

McLaren verteidigt Heckfinnen-Veto

Neun Teams wollen die Heckfinne behalten - eins stellt sich quer: McLaren besteht auf beschlossene Regeln und gesteht den kommerziellen Gesichtspunkt ein.

Bleibt sie oder geht sie? Nicht einmal die Teamchefs können mit Sicherheit sagen, ob die Boliden in der Formel-1-Saison 2018 wieder mit den Heckfinnen an den Start gehen, die sich in diesem Jahr durchgesetzt haben. Erst sollten sie im kommenden Jahr abgeschafft werden, dann wurde doch wieder dagegen gestimmt. Jetzt will McLaren sie doch wieder abschaffen - und zieht damit den Unmut des Fahrerlagers auf sich. Denn die Entwicklung der neuen Autos läuft längst.

"Ich verstehe nicht, warum jetzt alle etwas anderes gemacht haben", verteidigt sich McLaren-Teamchef Eric Boullier. "Es wurde doch schon vor Monaten entschieden, dass wir ohne die Finne weitermachen, oder mit einer kleineren Version. Das steht in den Regeln für das kommende Jahr."

"Einige Teams glauben, dass sich daran noch etwas ändern wird und wollen die Finne behalten", erklärt Boullier weiter und verweist auf die Strategie-Gruppen-Diskussionen: "Es wurde diskutiert, dass wir die Finne von Mercedes übernehmen. Am Ende sind wir dabei geblieben, was wir vor sechs Monaten abgestimmt haben. Einige haben das Argument gebracht: 'Wir müssen das ändern, weil wir damit im Windkanal gearbeitet haben'. Aber sie kannten doch die Regeln, also gibt es keine Diskussionen."

Bereits nach dem Saisonauftakt schien man sich über die schnellstmögliche Abschaffung der unästhetischen "Haifischflossen" einig. Dann kam die Kehrtwende - schließlich bieten die "Schrankwände" eine Menge mehr Werbefläche. McLaren scheint auf dem Heckflügel einen besseren Werbeeffekt zu erkennen.

"Wir betrachten die technischen Regeln zu wenig aus der kommerziellen Perspektive", prangert McLaren-Boss Zak Brown an. "Wenn man sich die aktuellen Autos anschaut: Der Frontflügel ist nicht kommerziell nutzbar, aerodynamische Teile blockieren die Seitenkästen. Und die große Heckfinne blockiert den Heckflügel. Es geht uns nur darum, mehr Werbefläche auf dem Rennwagen zu schaffen."

Das stößt bei der Konkurrenz auf Unverständnis. "Zak sagt, er hätte gerne mehr Platz für Werbefläche", äußert sich Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene verwirrt. "Aber wenn er die Finne abschafft, dann hat er weniger. Und die Startnummer muss man ja auch noch irgendwo unterbringe. Irgendwie funktioniert das so nicht."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner nimmt es mit Humor: "Zak hat festgestellt, dass man seinen Heckflügel nicht richtig sehen kann. Offensichtlich hat er einen Hauptsponsor dafür eingeplant und braucht jetzt den Platz. Vielleicht unterhalten wir uns noch einmal und schauen, ob wir Zak nicht davon überzeugen können, dass wir die Finne behalten."

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