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Formel-1-Test: Hungaroring

Ferrari-Junior Leclerc vor Vandoorne

Charles Leclerc bescherte Ferrari am ersten Tag der Testfahrten in Ungarn die Bestzeit; Probleme bei Red Bull Racing und Toro Rosso.

Charles Leclerc hat sich am ersten Tag der zweitägigen Testfahrten auf dem Hungaroring die Bestzeit gesichert. Der Ferrari-Junior umrundete den Kurs bei extrem heißen Bedingungen in 1:17,746 – damit schnappte der Monegasse McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne (2.; + 0,088) wenige Minuten vor Testende um 18 Uhr noch die Tagesbestzeit weg.

Leclerc spulte am Dienstag 98 mehr oder weniger problemfreie Runden ab und zählte damit zu den fleißigsten Piloten; dabei hat er unter anderem einen neuen Diffusor am SF70H getestet. "Es war großartig. Es ist etwas ganz Besonderes, das man mit Worten nicht beschreiben kann", berichtete der Ferrari-Junior, der sich für 2018 Chancen auf ein Formel-1-Cockpit bei Sauber ausrechnet.

Vandoorne war auf seiner schnellsten Runde sogar minimal schneller als beim Qualifying am Samstag, als er seinen McLaren mit einer Zeit von 1:17,894 auf Platz neun qualifiziert hatte. Problemfrei verlief der Tag für McLaren-Honda aber wieder einmal nicht: Kurz vor der Mittagspause um 13 Uhr rollte der MCL32 aus, wobei es sich aber lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben soll.

Insgesamt wurden die Bestzeiten des Grand-Prix-Wochenendes aber recht deutlich verpasst, am Samstag hatte sich Sebastian Vettel die Pole mit einer Zeit von 1:16,276 gesichert. Bei Mercedes saß am Dienstag Nachwuchsfahrer George Russell zum ersten Mal im W08. Mit 1,397 Sekunden Rückstand belegte der aktuelle Spitzenreiter der GP3-Serie den vierten Platz. Der Brite wird auch am Mittwoch wieder im Einsatz sein.

Mercedes war das einzige Team, das zwei Autos einsetzte. Neben Russell ging auch Valtteri Bottas auf die Strecke. Mit einer Zeit von 1:18,732 sortierte er sich auf Platz drei ein. Der Finne lief aber gleichsam außer Konkurrenz, weil er den gesamten Tag über Reifentests absolvierte, konkret bereits mit den Prototypen für die Saison 2018. Als fleißigster Pilot des Tages spulte er insgesamt 155 Runden ab.

Bei Force India teilten sich Nikita Mazepin (6.; + 2,165) und Lucas Auer (9.; + 2,817) die Arbeit. Der Formel-3-Pilot testete den VJM10 am Vormittag, danach saß erstmals der DTM-Fahrer aus Österreich am Steuer eines Formel-1-Autos. Auch am Mittwoch werden sich die beiden den Dienst teilen, die Stammpiloten Esteban Ocon und Sergio Pérez befinden sich bereits im Sommerurlaub.

Williams musste nach dem Ausfall von Felipe Massa umplanen: Anstelle des Brasilianers saß Lance Stroll (5.; + 2,120) am Dienstag im FW40, am Mittwoch wird Formel-2-Pilot Luca Ghiotto das Steuer übernehmen. Laut Technikchef Paddy Lowe nutzt das Team den zweitägigen Test, um einige signifikante Änderungen auszuprobieren. Der Hungaroring gilt als Williams-Angststrecke, den dortigen Grand Prix beendete man am Sonntag ohne Punkte.

Für Red Bull Racing begann der Testtag kurz nach 9 Uhr mit einem Rückschlag. Wegen eines Motorenproblems verpasste Max Verstappen (11.; + 3,482) fast die komplette Vormittagseinheit und konnte erst kurz vor der einstündigen Mittagspause um 13 Uhr wieder auf die Strecke gehen. Am Ende des Tages brachte er es auf nur 58 Runden. Am Mittwoch wird Pierre Gasly den RB13 übernehmen.

Probleme gab es auch beim Schwesterteam Toro Rosso, für das Formel-2-Pilot Sean Gelael (8.; + 2,595) am Steuer saß. Am Vormittag rollte der STR12 nach 18 Runden mit einem Problem aus. Am Nachmittag konnte der Indonesier sein Programm aber wie geplant fortsetzen. Er testete unter anderem einen neuen T-Flügel. Am Mittwoch wird er das Auto an die beiden Stammpiloten Carlos Sainz junior und Daniil Kvyat abgeben.

Schwierigkeiten gab es offenbar auch beim Renault-Werksteam: Formel-2-Pilot Nicholas Latifi (7.; + 2,556) brachte es lediglich auf 54 Runden und konnte am Nachmittag nur in der letzten Stunde fahren. Die Ursache ist nicht bekannt. Bei den Franzosen ruhten ohnehin die meisten Augen auf Robert Kubica. Der Pole wird zwar erst am Mittwoch ins Auto steigen, hat sich allerdings schon einmal aus nächster Nähe angesehen, was Latifi im RS17 anstellte.

Bei Haas saß der US-Amerikaner Santino Ferrucci (10.; + 3,439) am Steuer und spulte stolze 102 Runden ab. Außer einem Dreher am Nachmittag gab es für ihn keine gröberen Zwischenfälle. Er wird auch wieder am Mittwoch im VF-17 sitzen. Sauber schickte am Dienstag mit Gustav Malja (12.; + 3,757) ebenfalls einen Formel-2-Fahrer auf die Strecke, am Mittwoch wird Honda-Nachwuchspilot Nobuharu Matsushita das Lenkrad übernehmen.

Dann werden die Teams noch einmal acht Stunden Zeit haben, um ein letztes Mal vor der Sommerpause zu testen. Gefahren wird erneut von 9 bis 13 sowie von 14 bis 18 Uhr. Unter anderem werden auch Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen mit von der Partie sein. Die beiden werden sich die Testarbeit bei Ferrari teilen. Bei McLaren wird Formel-3-Ass Lando Norris übernehmen.

Hungaroring-Testfahrten, Dienstag:

 1.  Leclerc     Ferrari      1:17,746 min   98 Runden
2. Vandoorne McLaren + 0,088 71
3. Bottas Mercedes + 0,986 155
4. Russell Mercedes + 1,485 119
5. Stroll Williams + 2,120 137
6. Mazepin Force India + 2,164 52
7. Latifi Renault + 2,556 53
8. Gelael Toro Rosso + 2,595 100
9. Auer Force India + 2,817 53
10. Ferrucci Haas + 3,439 101
11. Verstappen RB Racing + 3,482 58
12. Malja Sauber + 3,757 108

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