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Formel-1-Test: Hungaroring

Gelungenes Comeback von Robert Kubica

Der Pole beendete den ersten Test im aktuellen Formel-1-Boliden auf Rang vier; Sebastian Vettel Tagesschnellster; Auer verbessert.

Ferrari hat sich mit einer weiteren Bestzeit in die Sommerpause verabschiedet. Nachdem Nachwuchspilot Charles Leclerc am ersten Tag der Formel-1-Testfahrten in Ungarn der schnellste Mann für die Scuderia gewesen war, hat sich am Mittwoch der WM-Führende Sebastian Vettel an die Spitze der Zeitentabelle geschoben. Mit einer Zeit von 1:17,124 war der Deutsche mehr als eine halbe Sekunde schneller als der Monegasse.

Dementsprechend zufrieden war Vettel an seinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub: "Ich habe ein paar Sachen ausprobiert. Man kann die Welt nicht auf den Kopf stellen, aber beim Testen kann man mutiger sein und mehr ausprobieren. Das Gefühl im Auto war sehr gut." Der Deutsche drehte jedoch nur 40 Runden und überließ das Tagesprogramm bereits am späteren Vormittag seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen.

Der Finne erlebte mit dem SF70H ebenfalls eine problemfreie Sitzung und konnte sich nach 60 Runden die drittschnellste Zeit des Tages sichern (+ 0,718 sek). Zwischen den Scuderia-Piloten überraschte McLaren-Junior Lando Norris, der zwar im Unterschied zu den supersoftbereiften Ferrari auf 'ultrasoft' setzte, sich bei seinen ersten Formel-1-Testfahrten jedoch auf Anhieb Rang zwei sichern konnte.

Norris´ Zeit von 1:17,385 war beinahe zwei Zehntelsekunden schneller als die beste Qualifyingrunde von Fernando Alonso am vorigen Samstag, die jedoch auf Supersoftreifen zustande gekommen war. Zu Mittag sorgte McLaren mit einem Defekt zwar für eine Unterbrechung, doch Norris kam im Tagesverlauf auf 91 Runden.

Das Debüt des Briten und vieler seiner Kollegen ging allerdings gegenüber dem Comeback von Robert Kubica unter. Der Pole saß bei Renault zum ersten Mal seit seinem schweren Rallyeunfall vor mehr als sechs Jahren wieder in einem aktuellen Formel-1-Boliden. Seine Rückkehr auf die Strecke wurde mit Spannung erwartet, zahlreiche Fans hatten sich auf den Tribünen eingefunden und wollten sehen, wie sich Kubica im RS17 schlägt.

Der Auftakt verlief sehr holprig: Kubica berührte bei der Ausfahrt aus der Box die Garagenwand und riss dabei das Namensschild von Nico Hülkenberg hinunter. Danach hatte der Pole jedoch kaum Probleme. Gute zwei Grand-Prix-Distanzen schaffte der Rückkehrer und damit mehr, als ihm die meisten zugetraut hatten. Seine Zeit von 1:18,572 auf Ultrasoftreifen reichte am Ende für Rang vier.

Damit war der Renault-Pilot etwas langsamer als Grand-Prix-Fahrer Jolyon Palmer am vergangenen Samstag, wenngleich niemand weiß, welches Programm mit welchen Spritmengen die Franzosen absolviert haben. Kubica hat jedoch gezeigt, dass er durchaus in der Lage ist, trotz seiner Einschränkungen 142 Runden zu absolvieren.

Mercedes schickte Nachwuchspilot George Russell (8.; + 2,267) in den Testtag. Der Brite war einige Umläufe mit dem überarbeiteten Kopfschutz Halo unterwegs und spulte insgesamt 89 Runden ab. Allerdings sorgte der "Silberpfeil" auch für einen vorzeitigen Abbruch der Testfahrten, weil der W08 fünf Minuten vor Fallen der Zielflagge mit einem Elektrikdefekt ausrollte, der zu einem Verlust des Öldrucks führte.

Geschlagen wurde Russell unter anderem von den beiden Toro-Rosso-Piloten. Carlos Sainz junior (+ 1,726) und Daniil Kvyat (+ 1,992) teilten sich das Testprogramm und landeten auf den Rängen fünf und sechs. Der Spanier hatte dabei sowohl in der Zeitenliste als auch bei der Rundenanzahl die Nase vorne, zumal Kvyat kurz vor Testende mit einem Problem stehenblieb.

Rang sieben ging an den Österreicher Lucas Auer (+ 2,118), der für Force India den Vormittag bestreiten durfte und seine persönliche Bestzeit vom Vortag noch einmal unterbieten konnte. 49 Runden standen für den Neffen von Gerhard Berger zu Buche, bevor er das Auto zu Mittag an den Russen Nikita Mazepin (+ 2,568) weiterreichte, der auf einen Umlauf weniger und Rang neun kam.

Dahinter erlebte Red Bull Racing einen ruhigen Testtag. Mit Nachwuchspilot Pierre Gasly (+ 3,213) am Steuer spulte man 107 Runden ab und konnte auf Rang zehn drei andere "Rookies" hinter sich lassen. Williams-Tester Luca Ghiotto (+ 3,290), der sonst in der Formel 2 an den Start geht, war fleißigster Pilot: Stolze 161 Runden schaffte der Italiener, der zum allerersten Mal in einem Formel-1-Auto gesessen ist.

Sein neuer Formel-2-Rivale Santino Ferrucci (+ 3,870) durfte schon am Vortag im Haas-Boliden sitzen und am Mittwoch noch einmal 116 Runden drehen, die ihn auf Rang zwölf brachten. Schlusslicht war diesmal Honda-Junior Nobuharu Matsushita (+ 4,874), der trotz der gekappten Verbindung zu Sauber testen durfte und auf 121 Umläufe kam.

Hungaroring-Testfahrten, Mittwoch:

 1.  Vettel      Ferrari      1:17,124 min   40 Runden
2. Norris McLaren + 0,261 91
3. Räikkönen Ferrari + 0,718 60
4. Kubica Renault + 1,448 142
5. Sainz jr. Toro Rosso + 1,726 68
6. Kvyat Toro Rosso + 1,992 54
7. Auer Force India + 2,118 49
8. Russell Mercedes + 2,267 89
9. Mazepin Force India + 2,568 48
10. Gasly RB Racing + 3,213 107
11. Ghiotto Williams + 3,290 161
12. Ferrucci Haas + 3,870 116
13. Matsushita Sauber + 4,874 121

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